Welcher Wein passt zu welchem Essen? Welcher Wein zu welchem Essen passt, ist keine Glaubensfrage, sondern eine Frage der Erfahrung. Und die wird einem nicht in die Wiege gelegt! Viele, über die Jahre geleerte Flaschen sind erforderlich, um sich in Bezug auf Wein einen stilsicheren Geschmack »anzutrinken«. »Gernekochen – Mit Wein genießen«, der »Foodblog mit Weinempfehlung«, gibt hier ein paar Erfahrungstipps, damit es schneller geht ...
Grundsätzlich gilt: Zu Fischgerichten gehört ein Weißwein. Basta! Oder nicht?
Keine Regel ohne Ausnahme! Wird ein Fischgericht wie z. B. ein mediterraner Seefisch mit einer kräftigen Tomatensauce serviert, disharmonieren säurebetont ausgebaute Weißweine wie Sauvignon Blanc » oder Riesling » mit der Tomatensauce.
Sehr gut eignet sich stattdessen ein leichter bis mittelkräftiger Rosé oder Rotwein als harmonischer Begleiter zu diesem Gericht. Bei der Wahl des passenden Weins ist darauf zu achten, dass dieser viel Frucht und wenig Tannin besitzt. Ein – ohne Fasslagerung – ausgebauter junger »Rotburgunder«, bzw. »Pinot Noir«, ein Sankt Laurent », ebenfalls ein Angehöriger der Burgunderfamilie, ein »Beaujolais«, ein »Edelvernatsch« (»Schiava Gentile«) aus Südtirol oder eine in diesem Weinstil ausgebaute Rebsorten-Cuvée » wären die richtige Wahl zu diesem Gericht.
Kein tanninreicher (gerbstoffreicher) Rotwein zusammen mit Fisch!
Nicht geeignet als roter Begleiter zu Fischgerichten, sind tanninreiche Weine wie z. B. ein »Bordeaux«, ein »Cabernet Sauvignon« oder ein reinsortiger »Sirah« (»Shiraz«), da Tannine den Wein in Verbindung mit Fisch metallisch schmecken lassen.
Thunfisch-Ragout medium rare mit Bauernsalat »
Ein kräftiger »Chardonnay« mit viel Schmelz und aromatischer Frucht, passt hervorragend zu sahnigen Saucen mit gebratenem Lachs oder Krustentieren wie z. B. Scampi. Auch ein frisch-fruchtiger Spätburgunder Weißherbst » ist eine gute Wahl.
Und weißer Fisch?
Zarte, elegante Weißweine mit feiner Säure wie bspw. ein »Sauvignon Blanc«, Malagouziá » oder »Riesling«, trocken oder halbtrocken ausgebaut, eignen sich zu (fast) allen weißen Fischen.
Für diejenigen, die gerne unsere einheimischen Süßwasserfische genießen, empfehlen sich »Elbling«, »Gutedel«, Müller-Thurgau bzw. Rivaner » oder ein in diesem Stil ausgebauter »Silvaner« oder »Scheurebe«, als passende Begleiter.
Die drei Fischsorten werden gerne und oft geräuchert und kalt serviert. Will man bei Wein bleiben, erfordert insbesondere Matjes, zu dem ein Pils zweifelsfrei hervorragend passt, ein »geschicktes und besonnenes Händchen« bei der Weinwahl.
Junge, trocken ausgebaute Weißweine mit ausgeprägten mineralischen Noten sind hier die passenden Begleiter
Dazu zählen »Riesling«, »Chablis« (mineralstoffhaltiger Chardonnay), »Müller-Thurgau«, »Chenin Blanc« und – unser spezieller Tipp – ein »Grüner Veltliner«, der nicht zu schlank ausgebaut sein sollte, also etwas Schmelz mit sich bringt und auch beim Alkoholgehalt gerne etwas mehr als 11 oder 12 Prozent haben darf.
Zu Pasta harmonieren junge, fruchtige Rotweine mit wenig Tanninen. Ein samtiger Sangiovese », eine »Chianti-Cuvée«, trocken oder halbtrocken ausgebaut, die in der Premium-Version als »Chianti Classico« ein Anteil von 80 Prozent »Sangiovese« als Minimum enthält, ein »Barbera« oder bei scharfen »Arrabbiata« ein »Montepulciano d'Abruzzo«.
Anmerkung: »Chianti« – keine Rebsorte, sondern eine Weinbauregion mit kontrollierter Herkunftsbezeichnung [DOC(G)]
Intensiv-aromatisch, feinherb bis lieblich ausgebaute Weiß- und Roséweine, gerne mit exotischen Aromen!
Zur Asiaküche, insbesondere zur Thaiküche, empfehlen sich intensiv-fruchtige, aromatisch ausgebaute Weiß- und Roséweine mit exotischen Fruchtaromen wie z. B. Mango, Litschi, Pfirsich oder Nashibirne.
Hier bieten sich die weißen Rebsorten Riesling », »Edelzwicker«, Gewürztraminer », »Muskateller« und »Scheurebe« ebenso an, wie ein kräftig-aromatischer »Chardonnay« (»Bourgogne« bzw. »Weißer Burgunder«).
Des weiteren sind ein Bordeaux » oder ein »Sauvignon Blanc« (z. B. »Poilly Fumé«) oder »Chenin Blanc« (z. B. »Saumur«) von den Ufern der Loire, beide mit betont exotischen Aromen, als Begleiter eine gute Wahl.
Auch liebliche, »fruchtsüß« ausgebaute Weine dieser Rebsorten, harmonieren zu bestimmten Gerichten der Asiaküche hervorragend.
Und Roséweine?
Als Rosé wäre ein sanfter Vertreter seiner Gattung aus dem Languedoc oder ein feinfruchtiger Spätburgunder Rosé aus Baden mit intensiven Beeren- und Pfirsicharomen ein geeigneter Begleiter zu asiatischem Essen, insbesondere zu scharfen Thai-Curry-Gerichten.
Zu deftigen Currygerichten harmoniert ein Gewürztraminer und auch ein körperreicher, kräftiger »Chardonnay« hervorragend.
Je nach Geflügelsorte (Ente, Huhn, Pute oder Wildgeflügel) und Zubereitungsart, eignen sich betont fruchtig-aromatische, im Weinjargon als »würzig« bezeichnete Weine, trocken bis halbtrocken ausgebaut.
Ein in diesem Stil ausgebauter »Chardonnay«, »Sauvignon Blanc« oder eine Rebsorten-Cuvée wie bspw. Chardonnay-Viognier » oder »Grillo-Chardonnay« bieten sich hier an.
Auch »Kerner«, »Riesling«, »Weißburgunder« und »Grauburgunder« – gerne und insbesondere aus deutschen Landen – begleiten viele Geflügelgerichte perfekt.
Zu hellem Kalbfleisch passen ein mittelkräftiger »Chardonnay« und oder ein »Verdejo« aus der Weinbauregion »Rueda« in Spanien.
Zu »fluffigen« Kalbschnitzeln passt ein leichter (Grüner) Veltliner » aus Österreich oder ein lleichter Riesling », »Müller-Thurgau« bzw. »Rivaner«, »Gutedel«, »Scheurebe« oder »Silvaner« aus Deutschland.
Ein Klassiker zu Rindfleisch, vor allem zu Steakgerichten, ist ein körperreicher Bordeaux » oder Cabernet Sauvignon ». Auch ein feurig-kräftiger »Barolo«, »Primitivo» bzw. »Zinfandel«, »Merlot« oder »Rioja« passen ideal.
Die Farbe des Fleisches hilft als Orientierung bei der Wahl des passenden Weines. Je dunkler das Fleisch, desto dunkler, würziger und gerbstoffreicher der passende Wein.
Parallel zu den Rotweinen, sind kräftige Weißweine seit einigen Jahren denkbare Begleiter zu Rindfleischgerichten geworden. Mit deutlichen Barriquenoten (Ausbau im Eichenfass) versehen, landen Weißweine aus den Rebsorten »Chardonnay«, »Grauburgunder« und »Verdejo« auf dem Tisch neben dem Steakteller.
Ein aromatischer Spätburgunder (Pinot Noir) » oder Bordeaux », sind die Klassiker und Lieblinge unter den möglichen Kandidaten.
Außer einem kräftigen, körperreichen Chardonnay oder Verdejo, harmonieren viele würzige Rotweine gut zu Schmorgerichten. Vertreter ihrer Art aus dem »Languedoc oder »Roussillion«, ein vollmundiger Spätburgunder aus Baden oder Syrah » aus Australien, der dort »Shiraz« heißt.
Unser persönlicher Liebling zu mittelkräftigen Schmorgerichten ist seit einigen Jahren ein »Teroldego«, ein mittelkräftiger, würzig-aromatischer Rotwein aus Teroldego (Südtirol), der dort aus der gleichnamigen, autochthonen Rebsorte angebaut wird.
Unsere Artikelempfehlung zum Thema Schmorgerichte:
Kerntemperaturen und Slow Cooking – der neue (alte) Trend »
Die Zubereitungsart entscheidet hier. Wird das Gericht mit kräftigen Aromen – herzhaft und deftig – zubereitet, kommt ein gerbstoffreicher, trockener Roter in Betracht.
Ein sortenreiner »Blaufränkischer« (in bestimmten Regionen Deutschlands als »Lemberger« oder »Limberger« bekannt), ein kräftiger Rotburgunder » bzw. »Pinot Noir«, ein Côtes du Rhône » und auch ein »Syrah« bieten sich dem Genießer als Begleiter zu Wildgerichten an.
Auch zu kräftigen mit Kräutern gewürzten Gemüsegerichten und würzig-pikanten Käsesorten harmonieren sie perfekt.
Auch beim Thema »Käse und passender Wein«, kann man nicht zwischen Weiß oder Rot pauschalisieren.
Zu einem leichten Ziegenkäse bildet ein trockener »Sauvignon Blanc« die passende Käse-Wein-Kombination. Zu einem kräftigen Schafskäse empfiehlt sich ein trockener oder halbtrockener »Riesling Kabinett«.
Edamer und Gouda harmonieren mit einer Scheurebe, einem Silvaner oder einem »Sauvignon Blanc«. »Munster Käse« oder »Roquefort« mit einem Gewürztraminer. Schimmelkäse oder Weicher Schafskäse mit einem holzfreien »Chardonnay« und ein »Blauschimmelkäse« befindet sich in Begleitung eines kräftigen »Port« oder »Sherry« oder eines kräftigen halbtrockenen oder lieblichen »Rosé« in passender Gesellschaft.
Mittelkräftige und kräftige Rotweine wie »Cabernet Sauvignon«, »Merlot«, »Bordeaux« oder »Primitivo«, sind die perfekten Begleiter zu Hartkäsesorten wie z. B. einem leicht süßlichen Emmentaler.
Sechsteilige Artikelserie von Oenologin und Wein-Journalistin Nikoleta Makrionitou
Feta, wer kennt ihn nicht? Ohne zu übertreiben, kann man – neben Ouzo und Retsina – Feta als weltweit bekanntes Wahrzeichen Griechenlands bezeichnen.
Aber natürlich hat Griechenlands Käselandschaft weit mehr zu bieten als nur ein einzige Käsesorte. Unsere Artikelserie liefert eine kleine Auswahl der weiteren Sorten.
Außer halbtrockenen »Champagnern« oder »Sekten«, sind es die edelsüßen Weine, wie z. B. in diesem Stil ausgebaute »Riesling-Weine«, »Gewürztraminer«, »Sémillion« (»Sancerres«), und »Muskateller«, die zu fruchtsüßen Desserts und herzhaften Backgerichten wie bspw. einer »Birnen-Tarte« schmecken.
Kommt bei Naschkatzen, die gerne Süßes essen, noch Schokolade ins Spiel, harmonieren Sherry und Roter Portwein » hervorragend. Ein »Vino Santo«, »Tokaji«, österreichischer »Ausbruch« oder ein »Madeira-Wein«, bieten sich dem Genießer ebenso als passende Begleiter an.
Und es gibt sie doch! Kommt der griechische Weinhandel endlich in Schwung?
Qualitativ hochwertige griechische Weine
Man muss es sagen wie es ist: Der griechische Weinhandel hat jahrzehntelang eine erfolgreiche Vermarktung in nennenswerten Dimensionen verschlafen.
Nicht, dass kein Handel betrieben wurde, aber dieser glich eher einer verdeckten »Vetternwirtschaft«, als einem internationalem sichtbaren Agieren auf dem Weinmarkt.
Griechischer Wein im Wandel der Zeit
Im Altertum wurden auf griechischen Inseln wie Chios, Lesbos, Kreta, Kos und Rhodos qualitativ herrausragende Weine angebaut. Im Vergleich zu diesen, konnten die auf dem griechischen Festland produzierten, attischen, böotischen, korinthischen und messianischen Weine nicht mit diesen mithalten. Zu geist- und körperlos kamen sie daher. Man vergaß sie, sobald man sie getrunken hatte. So blieben Ruhm und Anerkennung den Inselweinen vorbehalten.
Beim Namen genannt, gelang es dem pramnischen Wein, benannt nach dem Berg Pramne auf Ikaros, dem kretischen Wein, benannt nach »Diodor« aus der griechischen Mythologie und dem maroneischen Wein von Zakynthos, sich in der antiken Weinwelt einen Namen zu machen. [...]
Auf unserem Blog kommen laufend neue Rezepte mit Weinempfehlung hinzu. Es lohnt sich also für Genießer die gerne lecker essen und dabei einem Glas Wein nicht abgeneigt sind öfter mal vorbeizuschauen.
Wir wünschen wie stets einen Guten Appetit und wohl bekomm's!