Müller-Thurgau = Vaterschaftsklage!
Seit dem Anfang ihrer Entstehung, herrscht Rätselraten über die Herkunft der Vaterrebe der Rebkreuzung ...
»Müller-Thurgau« ist eine weiße Rebsorte. Regional und/oder aus Marketinggründen (Ausbaustil des Weins), wird sie auch unter ihrem ursprünglichen Namen »Rivaner« produziert und vermarktet. 1882 kreuzte der Schweizer Hermann Müller-Thurgau die beiden Rebsorten »Riesling« (als "Mutterrebe") und »Madeleine Royale« (als Vaterrebe). Diese galt lange Zeit als ein Sämling des Gutedel, sprich »Chasselas«. Nach neueren Untersuchungen aus dem Jahr 2009, soll sie stattdessen eine Kreuzung des »Pinot« mit »Trollinger« sein. Die Suche nach der Vaterrebe hat also wahrlich eine wechselvolle Geschichte durchlaufen. Selbst Dr. Dr. h. c. (lat: honoris causa = Ehrendoktortitel) Hermann Müller, wusste wohl nicht mehr so recht, wem er das Ergebnis seiner Mühen zu verdanken hat. Das er es mit den "regelmäßigen Kontrollen" seiner Arbeit in der Praxis etwas zu genau genommen hat, wäre eine mögliche Erklärung des Dilemmas.
Wie kam es zur Namensgebung Rivaner?
Anfänglich seiner Entstehungsgeschichte, galt der »Silvaner« als Vaterrebe des »Müller-Thurgau«, wodurch es zur irreführenden Namensgebung "Riesling x Silvaner = Rivaner" kam. Als man den Irrtum in den späten 50-er Jahren bemerkte, änderte man den Namen der Rebsorten-Kreuzung und benannte sie danach nach ihrem Züchter, Dr. Dr. h. c. Hermann Müller aus Tägerwilen im Kanton Thurgau, kurz: "Müller-Thurgau".
Ausbau, Säure und Geschmack
Die Rebsorten-Züchtung liefert süffige und leichte, trocken bis feinherb ausgebaute Weine, die ein feinfruchtiges Muskataroma besitzen. Die Säure fällt im Müller-Thurgau bzw. Rivaner - insbesondere in südlichen Gefilden wie dem Weinbaugebiet Baden - eher mild aus. Bei Weinen nördlicher Herkunft, kann die Säure etwas betonter ausfallen. Bietet das Terroir die notwendigen Voraussetzungen und versteht der Winzer sein Handwerk, können aus der Rebe vielschichtige, fruchtige Weine mit feinem Säurespiel entstehen.
Müller-Thurgau ist ein meist unkomplizierter, harmonischer deutscher Wein, der sehr gut mit leichten Vor- und Hauptspeisen harmoniert oder einfach auch als »Zech- oder Schoppenwein« genossen werden kann.
Trinkreife: Durch ihren geringen Säuregehalt bietet die Rebe dem Wein-Enthusiasten einerseits eine frühe Marktreife, was jedoch andererseits eine nur kurze Lagerfähigkeit nach sich zieht. Soll kein "fader Tropfen" im Glase landen, sollte der Wein deshalb innerhalb eines Jahres - also möglichst jung - getrunken werden.
Charakter und Aromen
Die Aroma-Sinfonie der Rivanerrebe reicht im Duft und auf der Zunge von Aromen nach
Muskat
Blumige Aromen
Exotischen Fruchtaromen wie Ananas oder Banane
Alles kommt zurück,
so auch der ursprüngliche Name des Müller-Thurgau. Heute, ist er nicht selten wieder unter seinem "Geburtsnamen" in den Weinregalen des Handels zu finden. Speziell in Deutschland, kann aus Marketinggründen auch ein besonderer Ausbaustil des Weins mit der Namensgebung einhergehen - kühle Gärung und trockener Ausbau!
Weinbauregion Franken
Winzer: Stahlwein GmbH & Co. KG, Auernhofen, Deutschland
Farbe/Typus: Anspruchsvoller, frischer Weißwein
Rebsorte: Müller Thurgau
Alkoholgehalt: 13,5 % Vol.
Geschmack: Klar strukturierter, mineralisch finessenreicher Duft. Aromen nach weißem Pfeffer, Minze, reifem Tellerpfirsich und ein Hauch Zitrusfrucht laden ein zum ersten Schluck.
Am Gaumen sehr frisch, elegant und seidig. Cremiger Schmelz rundet das Mundgefühl ab. Mit dem Pfirsich aus dem Bukett und mineralischen Akzenten verabschiedet sich der Weißwein in den langen Nachhall.
Passt sehr gut zu knackigem Sommersalat, gegrillter Hühnerbrust und Wildlachs mit Sahnesauce.
STAHL HASENNEST – Müller Thurgau 2023
Bezugsquelle: *Silkes Weinkeller »
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