Kalbsragout mit Salbei und gebratenen Austernpilzen
Unser Ragout haben wir mit einem leckeren Möhre-Zucchini-Mix kombiniert und sechs Stunden lang im Slow Cooker schonend gegart. Austernpilze, wegen Ihres Geschmacks auch als »Kalbspilze« bekannt, harmonieren prächtig mit dem butterzarten, saftigen Kalbfleisch.
Salbei »solo« – also ohne weitere Kräuter – zu verwenden, kam uns spontan in den Sinn und stellte sich als absolut gelungene Kombination heraus. Auch zu einem Lamm-Schmorgericht, könnten wir uns Salbei solo vorstellen.
Zu »Kalbsragout mit Salbei und gebratenen Austernpilzen«, passt ein fruchtiger Grauburgunder mit viel Schmelz vom Weingut Manz in Rheinland-Pfalz. Einfach mal auf unser »Weintipp-Icon« tippen und mehr erfahren. Wir wünschen wie stets einen guten Appetit und: Wohl bekomm's!
Für den Einkaufzettel:
Für eine schöne Sauce zum Gericht:
Für die Mehlbutter:
Mehlbutter 45 Minuten vorher zubereiten! Dazu beide Zutaten gut miteinander vermengen und ins Eisfach stellen.
Als Beilage zu diesem Gericht passen z. B.:
Das benötigt man zusätzlich:
1) Kalbfleisch waschen, abtupfen und mit einem scharfen Messer quer zur Faser in ca. 5–6 cm große Stücke schneiden.
2.1) Eine schmiedeeiserne Bratpfanne mit Speck oder Butterschmalz ausreiben und auf hohe Stufe erhitzen. (Zum Testen der Temperatur einen Tropfen Wasser in die Pfanne spritzen. Zerplatzt und verdampft dieser, hat die Pfanne die richtige Brattemperatur erreicht!) Fleisch portionsweise(!) rundherum kräftig anbraten, damit schöne Röstaromen entstehen. Beim Anbraten darauf achten, das zwischen den einzelnen Fleischstücken mindestens 2 cm Abstand besteht. Liegt es zu eng nebeneinander, kocht das Fleisch und brät nicht mehr! Fleisch aus der Pfanne nehmen und bereitstellen.
2.2) Bratensatz in der noch heißen Pfanne mit einem kräftigen Schuss Weißwein ablöschen (déglacieren), mit dem Pfannenheber vom Boden lösen und über das Fleisch gießen.
3) Crock-Pot mit Kalbsragout und Gemüse befüllen. Salbei, Lorbeerblatt, Knoblauch und Gewürze hinzufügen und mit Fond und Weißwein (knapp bedeckt) aufgießen. Deckel auflegen und das Schmorgericht auf Einstellung »LOW« (ca. 80–85°) sechs Std. im Crock-Pot schmoren lassen. Wichtig: Während des Garens den Deckel stets aufgelegt lassen!
4.1) Die zum Kalbsragout passende Sauce erstellen wir auf Basis von "Omas Mehlschwitze" – ganz ohne fragwürdige Konservierungsstoffe und industrielle Saucenbinder. Dazu Zwiebel pellen und fein hacken. Die Hälfte der Butter in einer Kasserole bzw. Saucentopf mittelstark erhitzen, aufschäumen lassen und Zwiebelwürfel darin anschwitzen.
Angedünstete Zwiebel mit Mehl bestäuben und das Mehl ebenfalls kurz anschwitzen. Restliche Butter zufügen und Mehlschwitze unter ständigem Rühren 10–12 Min. weiterdünsten, aber auf keinen Fall bräunen.
4.2) Mehlschwitze ohne Klümpchen: Kalte Brühe in kleinen Mengen unter ständigem Rühren nach und nach zugeben. Dabei mit dem Schneebesen am Topfboden kreisen, damit keine Klümpchen entstehen.
4.3) Sahne in einem separaten Saucentopf um die Hälfte einreduzieren und danach unter die Sauce rühren.
4.4) Sauce auf kleiner Hitze 30 Min. weiterköcheln lassen. Den dabei entstehenden Schaum mit einem Löffel am Topfrand abschöpfen. Ist die Saucenkonsistenz noch zu dünnflüssig, kann man sie mit etwas Mehlbutter (bröckchenweise unterrühren) wunschgerecht anpassen. Sauce abschließend durch ein Küchentuch oder feinmaschiges Sieb passieren. Mit Porto, Pfeffer und Salz abschmecken.
Gernekochen – Mit Wein genießen-Tipp: Zur Intensivierung des Geschmacks haben wir beim Einreduzieren noch ein paar frische Salbeiblätter hinzugefügt.
5.1) Für die Austernpilze eine beschichtete *Schmorpfanne kräftig mit einer Knoblauchzehe ausreiben. Braune Butter und Olivenöl zufügen und Pfanne mittelstark erhitzen.
5.2) Austernpilze im Bratfett je nach Größe 5–8 Min. braten.
von Dipl. Ernährungswissenschaftler Michael Pagelsdorf
– mild im Geschmack, wertvoll für die Ernährung
Neben hochwertigem Eiweiß enthält Kalbfleisch die lebenswichtigen Vitamine B2, B6 und B12 sowie wichtige Mineralstoffe wie Zink und Selen. Vitamin B1 ist ebenfalls vorhanden, jedoch in geringeren Mengen als beispielsweise in Schweinefleisch.
Im Vergleich zu Rind- oder Lammfleisch ist der Eisengehalt von Kalbfleisch etwas niedriger, dennoch leistet es einen wertvollen Beitrag zur Versorgung mit diesem Spurenelement. Besonders Eisen und Vitamin B12 spielen eine zentrale Rolle bei der Bildung roter Blutkörperchen. Vitamin B12 kann in relevanten Mengen fast nur über tierische Produkte aufgenommen werden.
Daher lässt sich feststellen, dass eine rein vegane Ernährung ohne Supplemente nicht als vollständig ausgewogen betrachtet werden kann. Bereits 150 g Kalbsfilet können den Tagesbedarf eines Erwachsenen an Vitamin B12 decken und gleichzeitig zur Mineralstoffversorgung beitragen.
Kalbfleisch zeichnet sich durch seine zarte Textur und den feinen, milden Geschmack aus – eine Eigenschaft, die es in der gehobenen Küche besonders beliebt macht. Es eignet sich hervorragend zum Braten, Dünsten oder Schmoren, aber auch für feine Ragouts und Schnitzel. Zu den klassischen Zubereitungen zählen das Wiener Schnitzel, das Kalbsrahmgeschnetzelte oder ein zart geschmortes Kalbshaxn-Gericht. Auch Kalbsrücken oder Filet lassen sich kurz anbraten und mit kräftigen Kräutern wie Salbei, Thymian oder Rosmarin verfeinern.
Dank seiner feinen Struktur harmoniert Kalbfleisch besonders gut mit cremigen Saucen, leichten Gemüsebeilagen oder Kartoffelpüree – ein leichter und eleganter Genuss, der auch in modernen, gesundheitsbewussten Küchen seinen festen Platz hat.
– fein wie Kalbfleisch, stark im Nährwert
Austernpilze, auch bekannt als »Austern-Seitlinge«, gehören zur Familie der Seitlingsverwandten. Wegen ihres zarten Aromas, das an Kalbfleisch erinnert, werden sie in manchen Regionen liebevoll als »Kalbspilze« bezeichnet.
Hierzulande stammen Austernpilze fast ausschließlich aus kontrollierter Zucht und sind daher frei von Umweltbelastungen. Wichtig ist jedoch, die Kühlkette einzuhalten, da ihr hoher Eiweißgehalt sie anfällig für Verderb macht. Ein weißlicher Belag auf der Oberfläche ist in der Regel harmloses Sporenpulver – kein Schimmel.
Austernpilze sind kalorienarm, nahezu fettfrei und damit ideal für eine figurbewusste Ernährung. Sie punkten mit einem hohen Anteil an Vitamin B, Vitamin D, Eiweiß und Ballaststoffen, die zusammen den Stoffwechsel, das Nerven- und Immunsystem sowie die Muskel- und Gewebefunktion unterstützen. Gleichzeitig sorgen ihre Ballaststoffe für eine lang anhaltende Sättigung.
Darüber hinaus enthält der Austernpilz ein Enzym namens Lovastatin, dem in Studien eine cholesterinsenkende Wirkung zugeschrieben wird – eine Seltenheit unter pflanzlichen Lebensmitteln. Wie bei vielen Nahrungsmitteln kann es bei empfindlichen Personen zu individuellen Unverträglichkeiten kommen, was jedoch selten und nicht spezifisch für Austernpilze ist.
In der Küche überzeugen Austernpilze durch ihre feste, fleischige Textur und ihr mild-nussiges Aroma. Besonders delikat schmecken sie in Olivenöl angebraten, in cremigen Rahmsaucen, asiatischen Wokgerichten oder als vegetarische Alternative zu Geschnetzeltem.
– vielseitiger Genuss, voll gesunder Nährstoffpower
Die in Deutschland sehr beliebten und in der Küche vielseitig verwendbaren Möhren bzw. Mohrrüben gehören zu den Doldenblütengewächsen. Sie sind reich an Mineralstoffen und Spurenelementen wie Kalium, Phosphor, Calcium, Magnesium und Zink sowie reich an Carotin, welches in den Möhren in Form von Alpha- wie auch Beta-Carotin (Provitamin A, einer Vorstufe von Vitamin A) vorkommt. Vitamin A unterstützt unsere Sehfähigkeit, besonders bei Nacht, und wirkt sich positiv auf unser Immunsystem wie auch unser Zellwachstum aus.
Carotin (und auch einige Vitamine) kann am besten vom Körper resorbiert werden, wenn man es zusammen mit Fett in Form von Öl oder Butter isst.
Karotten eignen sich hervorragend für süße wie herzhafte Gerichte – ob als cremige Suppe, geschmorte Beilage, frischer Salat oder saftiger Kuchen. Ihr zartes, süßliches Aroma entfaltet sich besonders gut in Kombination mit etwas Öl oder Butter und sorgt damit für natürlichen, gesunden Genuss.
– zarter Biss, mild im Geschmack und voller Nährstoffpower
Zucchini zählt zu den vitamin- und mineralstoffreichen Gemüsesorten. Sie ist mit nur rund 20 kcal pro 100 g sehr kalorienarm und besteht zu etwa 95 % aus Wasser. Neben Pro-Vitamin A und verschiedenen B-Vitaminen liefert sie auch Vitamin C sowie wertvolle Ballaststoffe.
Darüber hinaus enthält Zuchini eine Vielzahl wichtiger Mineralstoffe und Spurenelemente wie Calcium, Eisen, Jod, Kalium, Kupfer, Magnesium, Phosphor und Selen. Antioxidantien wie Beta-Carotin, Lutein und Zeaxanthin unterstützen zusätzlich den Zellschutz und die Augengesundheit.
Zucchini ist ein echtes Allroundtalent in der gesunden Küche – leicht, vielseitig und wunderbar kombinierbar. Ob roh, gebraten, gegrillt, gedünstet oder überbacken – ihr milder Geschmack und die zarte Textur machen sie zu einer idealen Basis für zahlreiche Gerichte.
Klassiker wie gefüllte Zucchini mit mediterraner Kräuterfüllung, Zucchini-Gratin oder gegrillte Zucchinischeiben mit Olivenöl und Knoblauch zeigen ihre Vielseitigkeit ebenso wie moderne Varianten, etwa Zoodles (Zucchini-Nudeln) als kohlenhydratarme Pasta-Alternative.
In Kombination mit Tomaten, Paprika und Auberginen ist sie ein fester Bestandteil der französischen Küche – etwa im Ratatouille, wo sie mit anderen Sommergemüsen harmonisch verschmilzt. Auch in leichten Currys, Aufläufen oder als Zutat in mediterranen Gemüsepfannen entfaltet sie ihr feines Aroma.
Zucchini steht damit für sommerlich-leichten Genuss mit wertvollen Vitalstoffen und natürlicher Frische.
– cremiger Genuss voller wertvoller Omega-3-Fettsäuren
Nachdem Butter über Jahrzehnte hinweg systematisch schlechtgeredet wurde, ohne dies auf wissenschaftliche Studien zu stützen, ist sie zwischenzeitlich von ihrem schlechten Ruf »freigesprochen« worden – und das völlig zu Recht.
Butter besitzt einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren, die eben NICHT – wie lange Zeit behauptet – schlecht für unseren Organismus sind. Aber auch einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind in Butter enthalten.
Gegenüber Olivenöl kann sie zudem noch mit einem echten Plus punkten: Abhängig von der Nahrung, die Kühe zu sich nehmen, besitzt Butter die für den Menschen zwingend erforderlichen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA. Je mehr frisches Gras (Stichwort: Freilandhaltung!) eine Kuh zu sich nimmt, desto höher der Omega-3-Anteil in der Milch und deren Produkten.
Hier können sich z. B. der deutsche Marktführer Kerrygold sowie eine Handvoll weiterer Hersteller mit der Qualität ihrer Butter und den darin enthaltenen gesunden Fettsäuren ganz klar aus der Menge der Butterproduzenten hervorheben.
Freilandhaltung vorausgesetzt, verdient Butter ihren Namen »Gute Butter«, den ihr bereits unsere Großeltern gegeben haben, also völlig zu Recht.
Butterschmalz
Wie auch Claudia und Jürgen in ihren Rezepten mit Butterschmalz schreiben, gibt es viele Namen für »Braune Butter«, die vom Milcheiweiß befreite (geläuterte) Variante der Basisbutter. Um den Begriff »Ghee« wird seit geraumer Zeit ein Hype gemacht, dabei handelt es sich dabei um nichts anderes als eben braune Butter.
Mit dem Begriff »Ghee« ist allerdings auch eine Lebensphilosophie verbunden. Das hat auch die Industrie erkannt und so kommt es, dass man Ghee im Verkaufsregal meist höherpreisig vorfindet als eben »ordinäres« Butterschmalz, das ja bereits mehr als teuer genug ist.
Greifen Sie in diesem Fall also ruhig zum Butterschmalz. Artgerechte Freilandhaltung zur Erzeugung des Rohstoffs Butter vorausgesetzt, ist dieser eine ebenso gute und zudem preiswertere Wahl.
– natürliches Powerduo für Gesundheit und Geschmack
Beide sind ein natürliches Antibiotikum und bekämpfen wirksam schädliche Pilze und krankheitserregende Mikroorganismen. Die Zwiebel ist eng mit dem Knoblauch verwandt und besitzt gegenüber diesem eine mildere Wirkung. Die Kombination der beiden bringt ein starkes Duo hervor.
Beide enthalten wertvolle Antioxidantien, die als Fänger »freier Radikaler« unseren Organismus dabei helfen, gesund zu bleiben.
Die zur Gattung der Liliengewächse gehörenden Pflanzen verfügen zudem über einen hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalt, von dem wir ebenfalls gesundheitlich profitieren.
Enthalten sind die Vitamine B1, B2 und B6 sowie die Vitamine C und E. Außer den Mineralstoffen Salz, Eisen, Zink und Magnesium sind noch eine ganze Reihe weiterer Mineralstoffe in Zwiebeln und Knoblauch enthalten, sodass man beide Pflanzen durchaus als hochwertige Mineralstoff-Lieferanten bezeichnen kann.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Michael Pagelsdorf
Dipl. Ernährungswissenschaftler (Oekotrophologe)
– durch ein Braten-Kernthermometer Fleisch und Fisch optimal garen
Die wichtigsten Gargrade und deren empfohlene Kerntemperaturen. So garen Sie Rind, Kalb, Lamm, Wild, Schwein, Fisch und Geflügel perfekt auf den Punkt. Wissenswertes über: »Slow Cooking – der neue (alte) Trend« und wertvolle Hintergrundinfos zum Thema Langzeitgaren ergänzen unseren Beitrag.
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