Erzgebirgische Wickel­klöße à la Gerne­kochen

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»Erzgebirgische Wickel­klö­ße« alias »Vogt­län­di­sche Wi­ckel­klö­ße« sind – wer hät­te es ge­dacht? – ei­ne Kloß­spe­zia­li­tät aus dem Erz­ge­bir­ge. Sie werden auch schon mal mit den ebenfalls bekannten und be­lieb­ten »Thü­rin­ger Wi­ckel­klö­ßen« verwechselt. Deren Re­zep­tur beinhaltet neben ei­nem ein­fa­chen Nu­del­teig aus Ei­ern und Mehl noch et­was Back­pul­ver oder Spei­se­stär­ke.

Unsere Rezeptvariante: gebackene Kartof­feln als Ba­sis­zu­tat

Bei unserer speziellen erzgebirgi­schen Fa­mi­lien­re­zept­va­ri­ant­e wer­den statt­des­sen »ge­ba­cke­ne Kar­tof­feln« als we­sent­li­cher Be­stand­teil des Kloß-Re­zep­tes ver­wen­det.

Des Weiteren wird die Kar­tof­fel­kloß­spe­zia­li­tät aus dem Vogt­land mit ei­ner def­ti­gen Mi­schung aus Zwie­beln, Speck und Pe­ter­si­lie ge­füllt. Das lässt sie zu ei­ner äu­ßerst herz­haf­ten und de­li­ka­ten Bei­la­ge für den Sonn­tags­bra­ten wer­den.

Sen­sa­tio­nell le­cker! Op­tio­nal kann man sie noch mit in But­ter ge­rös­te­tem Sem­mel­mehl be­strei­chen, denn wie (fast) im­mer gibt es auch hier un­zäh­li­ge Re­zept­va­ri­an­ten, die sich im Einzelnen von Region zu Re­gion bis hin zum über­lie­fert­en Fa­mi­lien­re­zept un­ter­schei­den kön­nen. Wir ha­ben bei un­se­rer Va­riante auf das Sem­mel­mehl ver­zich­tet! Mo­dern in­ter­pre­tiert ha­ben wir die Kloß­rol­le beim Ga­ren durch Fo­lie ge­schützt. So be­hält sie auf je­den Fall ihre Form.

Gernekochen-Weintipp

Zu Erzgebirgische Wickel­klö­ße à la Ger­ne­ko­chen har­mo­niert ein fruch­ti­ger Spät­bur­gun­der ganz präch­tig. Ein­fach mal auf un­ser »Wein­tipp-Icon« tip­pen und mehr er­fah­ren. Wir wün­schen mit un­se­rem Ori­gi­nal­re­zept beim Nach­kochen wie stets ei­nen gu­ten Ap­pe­tit und: Wohl be­komm's!

Für den Einkaufszettel:

  • 500 g mehlig kochende Kartoffeln
  • 2 gehäufte EL Mehl (Typ 405 oder ital. »00«)
  • 2 Eier Größe »M«
  • 2 TL Kartoffelstärke (Kartoffelmehl)
  • 1 Bund frische Petersilie
  • 150 g gewürfelter Räucherspeck
  • 2 kleine Schalotten
  • 2 EL Butterschmalz bzw. »Braune Butter« (Ghee)
    Workshop: Braune Butter selber machen »
  • 1 Msp. Muskatnussabrieb
  • 1 Prise Salz und Pfeffer a. d. Mühle

Zubereitung:

1) Backofen auf 200° Ober-/Un­ter­hit­ze vor­hei­zen. Grill­rost auf die mitt­le­re Schie­ne set­zen und Kar­tof­feln da­rauf – je nach Sor­te und Grö­ße – ca. 35–40 Min. ba­cken. Gar­grad mit ei­nem Stahl­pi­cker über­prü­fen.

2.1) Die noch heißen Kartof­feln mit ei­nem Kü­chen­mes­ser pel­len und vor der wei­te­ren Ver­ar­bei­tung er­kal­ten las­sen.

2.2) Kartoffeln mit einem Kar­tof­fel­stamp­fer oder »Flot­ten Lot­te« zu ei­­ner ho­mo­ge­nen Mas­se ver­ar­bei­ten.

2.3) Eier, Mehl, Ge­wür­ze und Kar­tof­fel­stär­ke) zu­ge­ben. Teig mit gut an­ge­feuch­te­ten Hän­den sorgfältig durch­kne­ten. Teig an­schlie­ßend meh­re­re Stun­den ru­hen las­sen oder al­ter­na­tiv am Vor­tag zu­be­rei­ten.

3) Zwiebeln und Speck mit 1 EL brauner Butter auf mittlerer Tem­pe­ra­tur gold­braun bra­ten. Pfanne vom Herd zie­hen. Speck-Zwiebelmischung vor der wei­­te­ren Verarbeitung erkalten lassen.

4.1) Einen für den ausgerollten Kloßteig pas­sen­den Bo­gen Alu­fo­lie mit Klar­sicht­fo­lie be­legen, so, dass die­se an den Rän­dern über­lappt. Kloß­teig da­rauf mit den Hän­den zu ei­nem ca. 30 × 20 cm gro­ßen und 1 cm di­cken Rech­teck for­men. Fül­lung da­rauf mit aus­rei­chend Platz zum Rand ver­tei­len. Klar­sicht­fo­lie quer an den En­den mit bei­den Hän­den grei­fen, an­he­ben …

4.2)... und Kloßteig von unten nach oben zu einem Wi­ckel auf­rol­len.

4.3) Folie wie ein Bonbonpapier links und rechts ver­dril­len und den Teig so in die Fo­lie ein­schlie­ßen. Das­ Glei­che mit der Alu­fo­lie wie­der­ho­len, wie man es auch bei ei­nem »Ser­vi­et­ten­knö­del« macht.

5) Teigpäckchen in sieden­dem, nicht ko­chen­dem, Was­ser ca. 20 Min. garen.

Arbeitsschritt 6 – No Print

6) Wickelkloß (am besten in einer beschichteten Fischpfanne) mit 3 EL brauner Butter auf mittlerer Tem­pe­ra­tur goldbraun braten. Zum Servieren den Kloß in ca. 2-fingerdicke Scheiben schneiden und evtl. noch mit et­was brauner Butter beträufeln.

Nährwert- & Ge­sund­heits­ana­ly­se

von Dipl. Ernährungs­wissen­schaftler Michael Pagelsdorf

Kartoffeln alias Erd­äp­fel

– natürliche Energie, die schmeckt

Kartoffeln

Kartoffeln, in bestimm­ten Re­gio­nen Deutsch­lands so­wie ei­ni­gen Nach­bar­län­dern auch als »Erd­äp­fel« oder »Grund­bir­nen« bzw. »Grum­bee­ren« (Pfalz)) und wei­te­ren Re­gio­nal­na­men be­kannt, ge­hö­ren wie auch To­ma­ten und Pap­ri­ka zur Fa­mi­lie der Nacht­schat­ten­ge­wäch­se.

Gemäß statistischen Umfragen ist die Knol­len­frucht nach wie vor der Deut­schen liebs­te Bei­la­ge und das ist auch gar nicht schlecht.

Kartoffeln sind vi­ta­min- und mi­ne­ral­stoff­reich und da­bei noch ka­lo­ri­en­arm. Vor al­lem das Vi­ta­min-C ist in nen­nens­wer­ten Men­gen in der Nutz­pflan­ze ent­hal­ten. Des wei­te­ren be­sit­zen die Knollen ei­nen ho­hen Ei­weiß­an­teil, der in Kom­bi­na­tion mit den in un­se­rem Re­zept ver­wen­de­ten Ei­ern sehr gut von un­se­rem Or­ga­nis­mus re­sor­biert und in kör­per­ei­ge­nes Ei­weiß trans­for­miert werden kann.

Gekochte Kartoffeln wir­ken sich al­ler­dings stark auf den Blut­zu­cker aus, da die Stär­ke durch den Koch­vor­gang als na­he­zu rei­ne Glu­co­se im Dünn­darm auf­ge­nom­men wird.

Lässt man die Kartof­fel nach dem Koch­vor­gang er­kal­ten und ver­ar­bei­tet sie dann erst wei­ter, bil­det sich ei­ne »Re­sis­ten­te Stär­ke«, die sich we­sent­lich güns­ti­ger auf den Blut­zu­cker­spie­gel aus­wirkt. So wer­den z. B. Brat­kar­tof­feln klas­si­scher­wei­se aus ER­KALTE­TEN Kar­toffeln her­ge­stellt.

Kulinarische Verwendung:

Kartoffeln sind aus der Küche kaum weg­zu­den­ken – ob als cre­mi­ges Pü­ree, knusp­ri­ge Brat­kar­tof­feln, herz­haf­te Gra­tins oder fei­ne Sup­pen. Sie las­sen sich in un­zäh­li­gen Va­ria­tio­nen zu­be­rei­ten und pas­sen zu na­he­zu je­dem Ge­richt. Ihr zar­ter, neu­tra­ler Ge­schmack macht sie zu ei­nem idea­len Ba­sis­le­bens­mit­tel für leich­ten und ge­sun­den Ge­nuss.

Zwiebeln und Knoblauch

– natürliches Powerduo für Gesund­heit und Ge­schmack

Zwiebeln und Knoblauch

Beide sind ein na­tür­li­ches Anti­bio­ti­kum und be­kämp­fen wirk­sam schäd­li­che Pil­ze und krank­heits­er­re­gen­de Mi­kro­or­ga­nis­men. Die Zwie­bel ist eng mit dem Kno­blauch ver­wandt und be­sitzt ge­gen­über die­sem ei­ne mil­de­re Wir­kung. Die Kom­bi­na­tion der bei­den bringt ein star­kes Duo her­vor.

Bei­de ent­hal­ten wert­vol­le An­ti­oxi­dan­tien, die als Fän­ger »freier Ra­di­ka­ler« un­se­ren Or­ga­nis­mus da­bei hel­fen, ge­sund zu blei­ben.

Die zur Gat­tung der Li­li­en­ge­wäch­se ge­hö­ren­den Pflan­zen ver­fü­gen zu­dem über ei­nen ho­hen Vi­ta­min- und Mi­ne­ral­stoff­ge­halt, von dem wir eben­falls ge­sund­heit­lich pro­fi­tie­ren.

Ent­hal­ten sind die Vi­ta­mi­ne B1, B2 und B6 so­wie die Vi­ta­mi­ne C und E. Au­ßer den Mi­ne­ral­stof­fen Salz, Ei­sen, Zink und Mag­ne­si­um sind noch ei­ne gan­ze Rei­he wei­te­rer Mi­ne­ral­stof­fe in Zwie­beln und Kno­blauch ent­hal­ten, so­dass man bei­de Pflan­zen durch­aus als hoch­wer­ti­ge Mi­ne­ral­stoff-Lie­fe­ran­ten be­zeich­nen kann.

Kulinarische Verwendung:

Zwie­beln und Kno­blauch bil­den das aromatische Grund­ge­rüst un­zäh­li­ger Ge­rich­te – von der hei­mi­schen bis zur in­ter­na­tio­na­len Kü­che. Ob an­ge­schwitzt, ge­bra­ten, kon­fi­tiert oder roh – ihr Ge­schmack reicht von süß­lich-mild bis kräf­tig-wür­zig und sorgt stets für Tie­fe und Cha­rak­ter.

In der me­di­ter­ra­nen Kü­che sind sie un­ver­zicht­bar: in Pas­ta­saucen, Ri­sot­tos, Ge­mü­se­ra­gouts, Schmor­ge­rich­ten oder Fisch­zu­be­rei­tun­gen mit Oli­ven­öl und Kräu­tern. Auch in der asi­a­ti­schen, ori­en­ta­li­schen und kre­o­li­schen Kü­che sind sie fes­ter Be­stand­teil von Cur­rys, Dips, Würz­pas­ten und Su­ben.

Kno­blauch­öl oder Zwie­bel­con­fit ver­lei­hen ve­ge­ta­ri­schen wie auch Fleisch­ge­rich­ten ei­nen fei­nen, tief­wür­zi­gen Ak­zent, wäh­rend ge­rös­te­ter oder ge­schmor­ter Kno­blauch ei­ne but­ter­wei­che Süße ent­fal­tet, die be­son­ders zu Lamm, Kalb, Pil­zen oder ge­rös­te­tem Ge­mü­se passt.

So wer­den Zwie­beln und Kno­blauch nicht nur zu Ge­schmacks­trä­gern ers­ter Gü­te, son­dern auch zu Sym­bo­len für Ge­nuss und Ge­sund­heit – ein Duo, das kei­ner Kü­che feh­len soll­te.

Räucherspeck

– besser nicht zu oft ge­nießen

Räucherspeck

So lecker er auch ist: Zu oft – im Sin­ne von re­gel­mä­ßig – soll­te man ihn nicht auf sei­nen Spei­se­zet­tel set­zen, da das für die Pö­ke­lung und Kon­ser­vie­rung des Schin­kens ver­wen­de­te Nitrit­pökel­salz auf­grund zahl­rei­cher, in den letzten Jah­ren durch­ge­führ­ter Stu­dien im Ruf steht, in­di­rekt krebs­er­re­gend zu sein. 

Achtung: Nitrite sind toxisch!

Nitrite sind für sich al­lein be­reits für den Men­schen to­xisch, doch da­mit nicht ge­nug. Be­son­ders bei starker Er­hit­zung (z. B. Gril­len) be­güns­tigt Na­tri­um­ni­trit im sau­ren Mi­lieu des Ma­gens die Ent­steh­ung sogenannter »Ni­tro­sa­mi­ne«, die von der Wis­sen­schaft als krebs­er­re­gend ein­ge­stuft wer­den. Oder an­ders for­mu­liert: Wer Le­bens­mit­tel, die mit Ni­tri­tpö­kel­salz halt­bar ge­macht wurden, zu oft kon­su­miert, setzt sich da­mit ei­nem er­höh­ten Krebs­ri­si­ko aus!

Petition: Schluss mit den Nitriten, die unserer Nahrung zugesetzt werden »

Butter alias Gute Butter

– cremiger Genuss voller wert­voller Ome­ga-3-Fett­säu­ren

Butter alias Gute Butter

Nachdem Butter über Jahrzehnte hin­weg sys­te­ma­tisch schlecht­ge­re­det wur­de, oh­ne dies auf wis­sen­schaft­li­che Stu­dien zu stützen, ist sie zwi­schen­zeit­lich von ih­rem schlech­ten Ruf »frei­ge­spro­chen« wor­den – und das völ­lig zu Recht.

Butter besitzt ei­nen ho­hen An­teil an ge­sät­tig­ten Fett­säu­ren, die eb­en NICHT – wie lan­ge Zeit be­haup­tet – schlecht für un­se­ren Or­ga­nis­mus sind. Aber auch ein­fach und mehr­fach un­ge­sät­tig­te Fett­säu­ren sind in But­ter ent­hal­ten.

Gegenüber Olivenöl kann sie zu­dem noch mit ei­nem ech­ten Plus­ punk­ten: Ab­hän­gig von der Nah­rung, die Kü­he zu sich neh­men, be­sitzt But­ter die für den Men­schen zwin­gend er­for­der­li­chen Ome­ga-3-Fett­säu­ren EPA und DHA. Je mehr fri­sches Gras (Stich­wort: Frei­land­hal­tung!) ei­ne Kuh zu sich nimmt, des­to hö­her der Ome­ga-3-Anteil in der Milch und de­ren Pro­duk­ten.

Hier können sich z. B. der deut­sche Markt­führer Ker­ry­gold so­wie ei­ne Hand­voll wei­te­rer Her­stel­ler mit der Qua­lität ihrer But­ter und den da­rin ent­hal­te­nen ge­sun­den Fett­säu­ren ganz klar aus der Men­ge der But­ter­pro­du­zen­ten her­vor­he­ben.

Freilandhaltung vorausgesetzt (gem. Bio-Ver­ord­nung min­des­tens 120 Ta­ge im Jahr), ver­dient But­ter ih­ren Na­men »Gu­te But­ter«, den ihr be­reits un­se­re Groß­el­tern ge­ge­ben ha­ben, al­so völ­lig zu Recht.

Butterschmalz

Wie auch Claudia und Jürgen in ih­ren Re­zep­ten mit But­ter­schmalz schrei­ben, gibt es vie­le Na­men für »Braune Butter«, die vom Milcheiweiß befreite (geläuterte) Variante der Ba­sis­but­ter. Um den Be­griff »Ghee« wird seit ge­rau­mer Zeit ein Hy­pe ge­macht, da­bei han­delt es sich dabei um nichts an­de­res als eben brau­ne Butter.

Mit dem Begriff »Ghee« ist aller­dings auch eine Le­bens­phi­lo­so­phie ver­bun­den. Das hat auch die In­dus­trie er­kannt und so kommt es, dass man Ghee im Ver­kaufs­re­gal meist hö­her­prei­sig vor­fin­det als eben »ordinäres« But­ter­schmalz, das ja be­reits mehr als teu­er ge­nug ist.

Greifen Sie in diesem Fall al­so ru­hig zum But­ter­schmalz. Art­ge­rech­te Frei­land­hal­tung zur Er­zeu­gung des Roh­stoffs Butter vo­raus­ge­setzt, ist die­ser ei­ne eben­so gu­te und zu­dem preis­wer­tere Wahl.

 

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Michael Pagelsdorf
Dipl. Ernährungswissenschaftler (Oecotrophologe)

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