Pissaladíere – Zwie­bel­ku­chen aus Niz­za

Pissaladíere – Zwiebelkuchen aus Nizza

Pissaladíere – Zwiebelkuchen aus Nizza

Zwiebel-Hefekuchen « à la niçoise », ist ein Klas­si­ker der fran­zö­si­schen Kü­che und wie der Na­me be­reits er­ah­nen lässt, in der Pro­vence, ge­­nau­­er ge­sagt, der Re­gion Niz­za, be­hei­ma­tet.

Das Ge­richt ver­dankt sei­­nen Na­men dem « Pis­sa­la », ei­nem ge­würz­ten Fisch­pü­ree aus Sar­di­nen- und Sar­del­len­fleisch, Ge­wür­zen und Salz­lake, mit dem der Ku­chen tra­di­ti­o­n­ell vor dem Ba­cken be­stri­chen wur­de.

Heu­te er­setzt man das Pü­ree durch ei­ne Zwie­bel-Ei-Sah­ne-Le­gie­rung, die mit Sar­del­len und schwar­zen Oli­ven be­legt wird; das macht den Zwie­bel­ku­chen saf­ti­ger.

Um unserem französischen Zwie­bel­ku­chen et­was Far­be zu ver­lei­hen, ha­ben wir un­ser « Pis­sa­la­díe­re ni­çoise Re­­zept » zu­dem noch mit ge­vier­tel­ten Cock­­tail­to­ma­ten er­gänzt, was zwar nicht klas­sisch, aber durch­aus er­laubt ist. Wer beim ur­sprüng­li­chen Pis­­sa­­la­­díere-Re­zept blei­ben möch­te, lässt die To­ma­ten ein­fach weg.

Gernekochen-Weintipp

Zu »Pissaladíere ni­çoi­se Re­zept« em­pfeh­len wir ei­nen ba­di­schen Grau­bur­gun­der von Wein­gut Klumpp, ein Pa­ra­de-Grau­bur­gun­der, mit vol­lem Kör­per, kräut­ri­gem Duft und lan­gem Nach­hall. Ein­fach mal auf un­ser »Wein­tipp-Icon« tip­pen und mehr er­fah­ren. Wir wünschen wie stets einen Guten Ap­pe­tit und wohl be­komm's!

Rezept:
Pissaladíere ni­çoi­se Re­zept – fran­zö­si­scher Zwie­bel­ku­chen

Zutaten für 4 Personen

Für den Einkaufszettel:

  • 500 g italienisches Pizza-Mehl Typ: »00«
  • 40 g frische Bierhefe, erhältlich im Drogeriemarkt (alternativ: Weizenhefe)
  • 1 Tasse (200 ml) lauwarmes Wasser
  • 1 gestr. TL Zucker
  • 6 EL Olivenöl
  • 1 gestr. TL Salz

Für die Ei-Sahne-Legierung (Eierguß):

  • 2 Eier Größe »M«
  • 125 ml süße Sahne
  • 4 kleingehackte Sardellenfilets

Das benötigt man zusätzlich:

  • Etwas Mehl für die Arbeitsfläche
  • Olivenöl für das Backblech

Für den Belag:

  • 1 kg weiße Zwiebeln
  • 2 kleine Knoblauchzehen
  • 1–2 EL *leicht-fruchtiges Olivenöl »
  • 1 handvoll ungefärbte, schwarze Oliven
  • 1 EL *Spyridoula's Elixier JASMINE » (alternativ Rotweinessig)
  • 8 Sardellenfilets a.d. Glas
  • 1 Bund Thymian
  • 1 Bund Oregano (alternativ: 1½ TL getrockneter Oregano)
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1 Gewürznelke
  • 100 ml trockener Weißwein
  • etwas Salz und
  • grob gemahlener Pfeffer
  • 1 EL in Flocken geschnittene Butter


Zubereitung:

1) Frischhefe in lauwarmem Wasser auflösen, Zucker zugeben, umrühren und 10 Min. gären lassen. Mehl in eine Schüssel geben. Die in Wasser aufgelöste He­fe zugeben und mit etwas Mehl be­deck­en. Vorteig 15–20 Min. quellen lassen.

2) Teigmasse in ei­ne Kü­chen­ma­schi­ne ge­ben und ca. 15–20 Min. auf klei­ner Stu­fe kne­ten bis der Teig eine ho­mo­­ge­­ne Kon­sis­tenz be­kom­men hat. Oli­ven­öl tröp­f­chen­­wei­­se in In­ter­val­len zu­ge­ben. Teig in ei­ne Schüs­­sel ge­ben und an ei­nem war­men Ort zu­ge­deckt ca. 20 Min. ge­hen las­sen.

3) Teigkugel mit dem Nu­del­holz zu ei­nem Recht­eck (Back­­blech­­grö­­ße + 3 cm um­lau­fend für den Rand) aus­rol­len. Da­bei die Teig­­rän­der et­was di­cker las­sen.

4) Backblech mit Oli­ven­öl ein­pin­seln. Vor­ge­form­ten Teig da­rauf le­gen und die Form noch mit den Hän­den an das Blech an­pas­sen. He­fe­teig mit ei­ner Ga­bel per­­fo­­rie­­ren, so­dass er kei­ne Bla­sen wer­­fen kann.

5) Für den Belag Zwie­beln schä­len und der Län­ge nach in Strei­fen schnei­­den. Kräu­ter ab­brau­sen, tro­­cken­­tup­­fen und klein ­­ha­­­cken. Knob­­lauch schä­len und klein ­ha­­cken. Oli­ven­öl und Bal­sa­mi­co-Es­sig bzw. »Eli­­xier JAS­MI­NE« be­reit­stel­len.

6.1) Zwiebeln in Olivenöl auf mittlerer Temperatur in einer be­schich­te­ten Pfanne mit geschlossenem De­ckel düns­ten. Weiß­wein in Intervallen von 5 Mi­nu­ten schlückchenweise zu­ge­ben. Darauf achten, dass die Zwiebeln keine Farbe be­kom­men.

6.2) Kräuter, Knoblauch und Elixier jasmine zugeben. Zwiebeln ohne Deckel für weitere 15 Min. bei kleiner Hitze dünsten, bis die Flüssigkeit verdampft ist. Mit je 1 Prise Salz und Pfeffer ab­schmec­k­en. Zwiebeln aus der Pfanne in eine Schüssel geben und erkalten lassen.

7.1) Eier mit­ein­an­der ver­quir­len. Sah­ne zu­gie­ßen und un­ter­rüh­ren.

7.2) Sardellfilets klein ha­cken und als Salz­er­satz in die Ei-Sah­ne-Mi­schung bzw. »Le­gie­rung« ge­ben.

7.3) Erkaltete Zwiebeln zur »Ei-Sahne-Legierung« ge­ben und gut mit dieser vermengen.

7.4) Legierte Zwiebeln gleichmäßig auf dem Teig ver­tei­len.

8.1) Tomaten wa­schen, tro­cken­tup­fen und vier­teln. Oli­ven und Sar­­­del­len aus dem Glas neh­men, ab­­brau­­sen und tro­­cken­­tup­­fen. Je zwei TL ge­hack­te Kräu­ter zum Gar­nie­ren des Zwie­bel­ku­chens vor­­be­­rei­­ten.

8.2) Backofen auf 220 Grad Ob­er-/Un­ter­hit­ze vor­­hei­­zen. Zwie­bel-He­fe-Ku­chen mit den Zu­ta­ten – ein­­schließ­­lich But­ter­flo­cken – be­le­gen.

9) Zwiebelkuchen im vorgeheizten Backofen ca. 35–40 Min. goldbraun ba­cken. Vor dem Servieren noch mit den frisch ge­hack­ten Kräu­tern aus Arbeitsschritt 8.1 be­streu­en.

Nährwert- & Gesundheitsanalyse

Hefeteig

Entgegen häufiger Aussagen, besitzt Getreide KEINE große Mengen an pflanzlichem Eiweiß. Dafür deckt es durch seinen in Bezug auf 100 g hohen Anteil an Koh­len­hy­dra­ten, fast ein Drittel des täglichen Bal­last­stoff­an­teils, bei gleichzeitig sehr geringem Fett­ge­halt.

Für diejenigen, die auf Fleisch verzichten möch­ten, al­so Ve­ge­ta­rier und Veganer (vegan dann: 'Pasta secca' ohne Ei!), liegt Pasta also voll im Trend und ist ein fester Bestandteil des Spei­­se­­pla­­nes ge­wor­den.

Für Menschen, die an einer Glu­ten­­un­ver­träg­lich­keit leiden, ist Ge­trei­de allerdings un­ge­eig­net. Auch Dia­be­ti­ker oder "Low-Carb-Jünger" halten sich wegen des hohen An­teils an Koh­len­hy­dra­ten bei Ge­trei­de besser zurück.

Zwiebeln und Knoblauch

Beide sind ein natürliches Antibiotikum und be­kämp­fen wirksam schädliche Pilze und krank­heits­er­re­gen­de Mi­kro­or­ga­nis­men. Die Zwie­bel ist eng mit dem Knoblauch ver­wandt und besitzt gegenüber diesem eine mildere Wirkung. Die Kombination der bei­den bringt ein star­kes Duo hervor. Beide enthalten wert­vol­le An­­ti­­oxi­­dan­­ti­­en, die als Fänger "Freier Ra­di­ka­ler" unseren Organismus da­bei helfen, gesund zu blei­ben. Die zur Gattung der Liliengewächse ge­hö­ren­den Pflanzen verfügen zudem über einen hohen Vitamin- und Mi­ne­ral­stoff­ge­halt, von dem wir eben­falls ge­sund­heit­lich profitieren. Enthalten sind die Vi­ta­mi­ne B1, B2 und B6 sowie die Vitamine C und E.

Außer den Mineralstoffen Salz, Eisen, Zink und Ma­gne­si­um, sind noch eine ganze Reihe weiterer Mi­ne­ral­stof­fe in Zwie­beln enthalten, so­dass man bei­de Pflanzen durch­aus als hochwertige Mi­ne­ral­stoff-Lie­feranten bezeichnen kann.

Hühnereier

Hühnereier besitzen durchschnittlich 7 g Proteine und damit einen hohen Gehalt der biologisch wert­vol­len Subs­tan­zen. Biologisch wert­voll deshalb, da die im Ei enthaltenen Proteine einen hohen Anteil an es­sen­ti­el­len Aminosäuren, mit einem sehr guten Gleich­ge­wicht auf­wei­sen. Der Proteingehalt eines Hüh­ner­eis wird deshalb als Referenzwert angesehen. Ein Vergleich mit anderen Lebensmitteln macht dies deutlich: Zwei Hühnereier ent­hal­ten dieselbe Men­ge an Proteinen wie bspw. 100 g Fisch 100 g Fleisch.

Der durchschnittliche Fettgehalt ist mit 7 g genau so hoch, wie der Proteingehalt, es ist vor allem im Eigelb und weniger im Eiweiss ent­hal­ten. Bei den Fett­säu­ren im Ei handelt es sich zu zwei Drittel um un­ge­sät­tig­te Fettsäuren. Etwas in Verruf, kam eine zeitlang der Ver­zehr von Ei aufgrund seines – mit ca. 180 mg – recht hohen Cho­les­te­rin­ge­halts, was man jedoch auf keinen Fall überbewerten sollte, da solche War­nung­en und Einstufungen meist gewissen Trends un­ter­lie­gen und sich somit auch wieder ändern kön­nen. Zudem besitzen Hühnereier einen hohen Vi­ta­min A, D und E-Anteil und enthalten die Spu­ren­ele­men­te Eisen und Zink.

Tomaten

Außer einem hohen Wasseranteil, ent­hal­ten To­ma­ten viele sekundäre Pflanzenstoffe wie auch ver­schie­de­ne Mi­ne­ral­stof­fe. Besonders Ka­li­um stellt für den Menschen ei­nen wichtigen gesundheitlichen Fak­tor für eine aus­ge­wo­ge­ne Er­näh­rung dar, da Ka­li­um für die Regulation des Blutdrucks, aber auch für Muskeln und Nerven ein wertvoller Ini­ti­ator ist.

Erhitzt gesünder als roh

Zudem sind Tomaten einige der we­ni­gen Ge­mü­se­sor­ten, deren gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe sich durch Er­hit­zen verbessern, statt zu ver­schlech­tern. Gemeint sind die in Tomaten ent­hal­te­nen Poly­phe­no­le, sogenannte An­ti­oxi­dan­tien, wirk­sa­me Fän­ger der zell­schä­di­gen­den, "Freien Radikalen", die – sobald aktiv – ihrem Namen alle Ehre ma­chen.

Hervorzuheben ist in diesem Bezug der in Tomaten reichlich ent­hal­te­ne, zur Familie der Carotinoide ge­hö­ren­de Farb­stoff Lycopin. Dieser Farb- bzw. Wirk­stoff allein, ist bereits ein guter Grund, re­gel­mä­ßig Tomaten auf den Spei­se­zet­tel zu stellen. Natürlichen Nährboden bei der Aufzucht der To­ma­ten vo­raus­set­zend!

Oliven:

Wichtig: Unbedingt gefärbte Oliven vermeiden!

Diese enthalten gesundheitsbedenkliches Ei­sen­glu­co­nat (Eisen(II)-gluconat, E-579). Fügt man diesen sogenannten "Lebensmittelzusatzstoff" den Oliven hinzu, kommt es zu einem Oxidationsvorgang, wel­cher die einheitlich schwar­ze Färbung der Oliven bewirkt.

Ungefärbte, schwarze Oliven erkennt man daran, dass ihre Farbgebung zwischen hellen und dunklen Schwarztönen schwankt.
Gefärbte, schwarze Oliven erkennt man an ihrer ein­heit­li­chen, tiefschwarzen Färbung, wie sie in der Natur so nicht vorkommt.

Natürliche, also ungefärbte schwarze Oliven, sind voll ausgereifte grüne Oliven. Noch grüne Oliven, ent­hal­ten mehr Vitamine und Mineralstoffe, aber eben auch mehr Wasser als die schwarzen. Zudem besitzen sie gegenüber den schwarzen einen we­sent­lich höheren Anteil wertvoller, einfach un­ge­sät­tig­ter Fettsäuren.

 

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Michael Pagelsdorf
Dipl. Ernährungswissenschaftler (Oekotrophologe)

Kerntemperaturen und »Slow Cooking« – der neue (alte) Trend

– durch ein Braten-Kern­ther­mo­me­ter Fleisch und Fisch op­ti­mal ga­ren

Die wich­tigs­ten Gar­gra­de und de­ren em­pfoh­le­ne Kern­tem­pe­ra­tu­ren. So ga­ren Sie Rind, Kalb, Lamm, Wild, Schwein, Fisch und Ge­flü­gel per­fekt auf den Punkt. Wis­sens­wer­tes über: »Slow Coo­king – der neue (alte) Trend« und wert­vol­le Hin­ter­grund­in­fos zum The­ma Lang­zeit­ga­ren er­gän­zen un­se­ren Bei­trag.

Kerntemperaturen und Slow Cooking

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