Thüringer Fuhrmannsbraten aus dem Slow Cooker
Unser Fuhrmannsbraten mit Thüringer Klößen und Lauchgemüse ist ein äußerst schmackhaftes Sonntagsgericht für die ganze Familie. Basis und Geheimnis für den fantastischen Geschmack ist das Röstgemüse, welches genau wie der Braten vor dem Schmoren kräftig in der Pfanne angebraten wird.
Kümmel, Piment (Nelkenpfeffer) und Paprikapulver verleihen dem Röstgemüse seinen herzhaften Geschmack. In Kombination mit einem leckeren Bratensößchen entsteht so eine wahre Aromenexplosion auf der Zunge und am Gaumen. Genau so und nicht anders stellen wir uns einen Sonntagsbraten vor. Nachahmung dringend empfohlen!
Statt im Bräter, wie es traditionell gemacht wird, haben wir unseren Braten im Slow Cooker zubereitet, der sich ganz hervorragend für dieses Gericht eignet.
Kleine Historie
Unser Rezeptklassiker stammt aus Thüringen, dem »grünen Herzen Deutschlands«. Statt per LKW oder Bahn, so wie wir es heute kennen, brachten vor Jahrhunderten die Fuhrleute mit dem Planwagen Waren von A nach B. Neben Nordseeheringen und Weinen, waren vor allem Gewürze beliebte Handelsware der damaligen Zeit. Es lag also in der Natur der Dinge, dass die Fuhrleute weit im Land herumkamen. In Thüringen, wenn sie in den Gaststätten Rast hielten, hatten sie der Überlieferung nach eine Vorliebe für unser Rezept. Zudem waren es die Fuhrleute, die Zutaten wie neue Gewürze als erste kennenlernten und für gut oder schlecht erachteten. Wahrscheinlich ruht der Name unseres Bratens also daher.
Zu »Fuhrmannsbraten aus dem Slow Cooker« – passt neben einem Kellerbier – ein feinfruchtiger, weicher Rotwein aus dem Weinbaugebiet Saale-Unstrut in Thüringen. Einfach mal auf unser »Weintipp-Icon« tippen und mehr erfahren. Wir wünschen wie stets einen Guten Appetit und wohl bekomm's!
Für den Einkaufszettel:
Für die Mehlschwitze alias »Roux«:
Gernekochen – Mit Wein genießen-Tipp:
Statt (teuren) Fond aus dem Glas zu verwenden, haben wir uns unsere Brühe selbst gemacht. Am besten gleich eine größere Menge zubereiten. Der nicht benötigte Teil lässt sich in Gläsern oder Eisbeuteln prima einfrieren. So hat man immer einen Vorrat parat.
Das wohl bekannteste, traditionelle Kloß-Rezept. Der augenzwinkernden Sage nach, sollen die Klöße von keiner geringeren als »Frau Holle« erfunden worden sein ...
1) Hohe Rippe waschen und trockentupfen. Zwiebel schälen, Suppengrün putzen. Zutaten klein hacken (Petersilie so lassen!). Restliche Zutaten bereitstellen.
2) Pfanne mit Speck ausreiben und auf hohe Temperatur erhitzen. Braten von allen Seiten anbraten, bis er eine schöne Farbe bekommt. (Mit zwei Kochlöffeln – links und rechts gestützt – gelingt das Anbraten auch auf den schmalen Bratenseiten.)
3) Braten anschließend aus der Pfanne nehmen. Mit Pfeffer und Salz würzen. Paprikapulver dünn darüberstreuen und mit den Fingern andrücken. (Der Braten absorbiert das Pulver).
4.1) Pfanne mit dem darin verbliebenen Bratensatz erneut mittelstark bis stark erhitzen. Einen Stich braune Butter zugeben und schmelzen lassen. Zuerst das Wurzelgemüse anrösten. Dann das Zwiebelhack zufügen und kurz mitschwitzen lassen.
4.2) Gemüse und Zwiebeln an den Pfannenrand schieben. Tomatenmark in der Pfannenmitte anrösten, bis es braune Stellen bekommen hat. Alle Zutaten miteinander vermengen. Anschließend – je nach Vorliebe – 1–2 TL Paprikapulver darüberstreuen.
4.3) Pfanneninhalt mit Rinderfond ablöschen. Die dabei entstehende Sauce einreduzieren, bis diese eine schöne Konsistenz bekommen hat. Gewürze (Piment, Kümmel und Lorbeer) zufügen. Mit Pfeffer und Salz abschmecken.
4.4) Anschließend noch Tomaten und Petersilie zufügen und mit den anderen Zutaten vermengen.
5.1) Eine Lage Röstgemüse in den Slow Cooker geben, den Braten darauf betten. Restlichen Pfanneninhalt auf den Fuhrmannsbraten verteilen.
5.2) Crock-Pot mit Rinderfond (und falls nötig noch etwas Wasser) zu zwei Drittel auffüllen. Deckel schließen, Crock-Pot auf »HIGH« stellen und 1 Std. garen. Danach die Temperatur auf »LOW« reduzieren und den Braten – je nach Größe und Gewicht – weitere 4–6 Std. garen. Wichtig: Während des Garens den Deckel stets aufgelegt lassen! Kurz vor Ende der Garzeit den Gargrad mit einem Stahlpicker prüfen.
Klassisch: Fuhrmannsbraten aus dem Backofen
Römertopf oder Bräter im auf 180° vorgeheizten Backofen stellen und mit geschlossenem Deckel – je nach Größe des Bratens – ca. 2–3 Stunden schmoren. Jede Stunde einmal wenden.
6.1) Für »Omas Mehlschwitze« Zwiebel pellen und fein hacken. Die Hälfte der Butter in einer Kasserole bzw. Saucentopf mittelstark erhitzen, aufschäumen lassen und Zwiebelwürfel darin anschwitzen.
6.2) Angedünstete Zwiebeln mit Mehl bestäuben. Mehl ebenfalls kurz anschwitzen. Restliche Butter zufügen. Mehlschwitze unter ständigem Rühren 10–12 Min. weiterdünsten, aber auf keinen Fall bräunen.
6.3) Mehlschwitze ohne Klümpchen: Kalte Brühe mit einer Schöpfkelle unter ständigem Rühren nach und nach zugeben. Dabei mit dem Schneebesen am Topfboden kreisen, damit keine Klümpchen entstehen.
6.4) Am Ende der Garzeit einen halben Liter Bratenfond aus dem Slow Cooker nehmen. Fond durch ein feines Sieb in die Bratensauce geben und mit dieser vermengen. (Das verleiht der Bratensauce herrliche Fleisch- und Röstaromen.) Hitze auf mittelstarke Temperatur reduzieren (die Sauce darf auf keinen Fall mehr kochen!!), damit die saure Sahne nicht flockt. Saure Sahne zufügen und mit der Bratensauce vermengen. Sauce falls nötig noch mit Pfeffer und Salz abschmecken.
7) Lauch waschen und putzen. Nur den zarten Mittelteil verwenden und quer in Ringe schneiden.
8) Lauch zuerst 3 Min. in heißem Wasser blanchieren. Anschließend noch auf mittlerer Temperatur in Butter finalisieren. Mit Pfeffer und Salz sowie 1 Prise Muskatnussabrieb abschmecken
Rindfleisch
Neben hochwertigem Eiweiß enthält Rind- wie auch Lammfleisch die lebenswichtigen Vitamine B1, B2, B6 und B12 sowie äußerst wichtige Mineralstoffe (wie z. B. die Mengenelemente Calcium und Magnesium sowie das Spurenelement Eisen).
Bei der Bildung roter Blutkörperchen spielt neben Eisen das Vitamin B12 eine zentrale Rolle. Es kann in nennenswerten Mengen nur über tierische Produkte aufgenommen werden.
Daran erkennt man, dass man bei einer »rein-veganen Ernährung« nicht mehr von einer – für den Menschen – ausgewogenen Ernährung ausgehen kann. 150 g Lamm- wie auch Rinderfilet können bereits den Tagesbedarf eines erwachsenen Menschen decken.
Klöße bzw. Kartoffeln alias »Erdtuffeln«
Kartoffeln, in bestimmten Regionen Deutschlands sowie einigen Nachbarländern auch als »Erdäpfel« oder »Grundbirnen« bzw. »Grumbeeren« (Pfalz)) und weiteren Regionalnamen bekannt, gehören wie auch Tomaten und Paprika zur Familie der Nachtschattengewächse.
Gemäß statistischen Umfragen ist die Knollenfrucht nach wie vor der Deutschen liebste Beilage und das ist auch gar nicht schlecht.
Kartoffeln sind vitamin- und mineralstoffreich und dabei noch kalorienarm. Vor allem das Vitamin-C ist in nennenswerten Mengen in der Nutzpflanze enthalten. Des weiteren besitzen die Knollen einen hohen Eiweißanteil, der in Kombination mit anderen Zutaten sehr gut von unserem Organismus resorbiert und in körpereigenes Eiweiß transformiert werden kann.
Gekochte Kartoffeln wirken sich allerdings stark auf den Blutzucker aus, da die Stärke durch den Kochvorgang als nahezu reine Glucose im Dünndarm aufgenommen wird.
Lässt man die Kartoffeln nach dem Kochvorgang erkalten und verarbeitet sie dann erst weiter, bildet sich eine »resistente Stärke«, die sich wesentlich günstiger auf den Blutzuckerspiegel auswirkt. So werden z.?B. Bratkartoffeln klassischerweise aus ERKALTETEN Kartoffeln hergestellt.
Porree bzw. Lauch
Allium porrum, auch »Lauch« oder »Porree« genannt, ist eine krautige Pflanze und gehört zur Familie des aus dem Mittelmeerraum stammenden Ackerlauchs. Geschmacklich, ist sie eine milde Variante der Zwiebel und des Knoblauchs. Da das Zwiebelgemüse winterfest ist, wird es in Deutschland gerne und oft im heimischen Garten angebaut. Unterschieden wird zwischen Winterlauch und Sommerlauch, wobei letzterer die etwas dünnere und mildere Variante darstellt.
An Nährstoffen sind in Lauch die Mineralstoffe Eisen und Kalium enthalten, die beide für den Gesunderhalt unseres Organismus eine wichtige Rolle spielen. Auch mit Vitamin C kann Porree punkten, welches freilich beim Erhitzen zum größten Teil verlorengeht.
Karotten alias »Möhren« alias »Mohrrüben« alias »Gelbe Rüben«
Die in Deutschland sehr beliebten und in der Küche vielseitig verwendbaren Möhren bzw. Mohrrüben, gehören zu den Doldenblütengewächsen. Sie sind reich an Mineralstoffen und Spurenelementen wie Kalium, Phosphor, Calcium, Magnesium und Zink sowie reich an Carotin, welches in den Möhren in Form von Alpha- wie auch Beta-Carotin (Provitamin A, einer Vorstufe von Vitamin A) vorkommt. Vitamin A unterstützt unsere Sehfähigkeit, besonders bei Nacht und wirkt sich positiv auf unser Immunsystem wie auch unser Zellwachstum aus.
Carotin (und auch einige Vitamine) kann am besten vom Körper resorbiert werden, wenn man es zusammen mit Fett in Form von Öl oder Butter isst.
Zwiebeln und Knoblauch
Zwiebeln und der mit ihr verwandte Knoblauch sind beide ein natürliches Antibiotikum und bekämpfen wirksam schädliche Pilze und krankheitserregende Mikroorganismen. Die Zwiebel ist eng mit dem Knoblauch verwandt und besitzt gegenüber diesem eine mildere Wirkung. Die Kombination der beiden bringt ein starkes Duo hervor. Beide enthalten wertvolle Antioxidantien, die als Fänger »Freier Radikaler« unseren Organismus dabei helfen, gesund zu bleiben.
Die zur Gattung der Liliengewächse gehörenden Pflanzen verfügen zudem über einen hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalt, von dem wir ebenfalls gesundheitlich profitieren. Enthalten sind die Vitamine B1, B2 und B6 sowie die Vitamine C und E. Außer den Mineralstoffen Salz, Eisen, Zink und Magnesium, sind noch eine ganze Reihe weiterer Mineralstoffe in Zwiebeln enthalten, sodass man beide Pflanzen durchaus als hochwertige Mineralstoff-Lieferanten bezeichnen kann.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Michael Pagelsdorf
Dipl. Ernährungswissenschaftler (Oekotrophologe)
– durch ein Braten-Kernthermometer Fleisch und Fisch optimal garen
Die wichtigsten Gargrade und deren empfohlene Kerntemperaturen. So garen Sie Rind, Kalb, Lamm, Wild, Schwein, Fisch und Geflügel perfekt auf den Punkt. Wissenswertes über: »Slow Cooking – der neue (alte) Trend« und wertvolle Hintergrundinfos zum Thema Langzeitgaren ergänzen unseren Beitrag.
Alle Produkte, die wir selbst in unserer "Gerneküche" benutzen und mit deren Qualität wir mehr als zufrieden sind, empfehlen wir guten Gewissens gerne weiter. Die aktiven Produkt-Verlinkungen unserer Kaufempfehlungen, haben wir mit einem *Sternchen gekennzeichnet. Weitere Information dazu finden Sie im Impressum!