»Himmel und Erde« oder auch Himmel un Ääd modern« (rheinl. Dialekt)
Das Gericht ist – länderübergreifend – ein im Rheinland (wo man es unter »Himmel und Ääd« kennt), Thüringen (wo es »Himmel un Aarn« heißt), Niedersachsen, Westfalen und Schlesien bekanntes, traditionelles Gericht.
Ob sich der genaue Ursprung zurückverfolgen lässt, ist uns nicht bekannt, die Interpretation der »Himmel un Ääd«-Zutaten, die sich aus der Namensgebung ergibt, dagegen schon.
Seit dem Mittelalter entwickelte sich die Kartoffel immer mehr zum Hauptnahrungsmittel der Europäer, insbesondere der Menschen im deutschsprachigen Raum. Unter regional variierenden Bezeichnungen wie z. B. »Erdapfel« bzw. »Äädappel« (Rheinland) oder »Erdäpfel« (Bayern), »Grumbeere« bzw. »Grundbirne« (Saarland und Rheinland-Pfalz) sowie weiteren zahlreichen, oft erdbezogenen Namensgebungen ist sie bis heute die Nr. 1 auf dem Speisezettel der Deutschen.
Der Begriff »Erdapfel« leitet sich offenbar aus der französischen Namensgebung »Pommes de terre« – »Äpfel der Erde« – ab. Und wenn es Äpfel der Erde gibt, ist der Weg zu den »Äpfeln des Himmels« nicht so weit, wie es sich anhört.
»Kartoffelstampf und Apfelmus« sind also letztendlich die beiden namensgebenden Hauptzutaten des sattmachenden und zudem preiswerten Gerichts. Als weitere Basiszutat wird das Gericht mit Wurst kombiniert. Je nach Region und Vorliebe kommen Blutwurst, sprich »Flönz«, Leberwurst oder Grützwurst (in der Region um Hamburg) mit auf den Teller. Gewürfelter Speck und knusprig ausgebratene Zwiebelringe runden die Zutatenliste ab und verleihen dem Gericht einen mehr als deftigen Charakter.
Wir wollten die ursprüngliche Anmut und den Charme des Gerichts beibehalten und haben deshalb lediglich den Kartoffelstampf modern interpretiert und mit raffiniert zubereitetem Pastinakenpüree verfeinert.
Das Geschmackserlebnis war – unserer Meinung nach – mehr als überzeugend, um nicht zu sagen: unglaublich lecker!
Zu beachten ist bei der sehr einfachen und schnellen Zubereitung lediglich die äußerst kurze Bratzeit von nur wenigen Sekunden für die Wurst.
Zu »Himmel un Ääd modern« harmoniert ein extraktreicher, fruchtig-würziger Rotwein von den atemberaubenden Felsenklöstern Metéoras, da wo die Mönche dem Himmel ganz nahe sind. Einfach mal auf unser »Weintipp-Icon« tippen und mehr erfahren. Wir wünschen wie stets einen guten Appetit und: Wohl bekomm's!
Für den Einkaufszettel:
1) Zwiebeln schälen und quer in Ringe schneiden. Äpfel waschen, Kerngehäuse entfernen. Aus einem Apfel 12 dünne Apfelspalten schneiden und beiseite legen. Restliche Äpfel in kleine Würfel schneiden.Kartoffeln waschen und von Erdresten befreien, Speck klein würfeln.
2) Pellkartoffeln in kochendem Wasser mit Kümmel und Salz – je nach Größe – ca. 20–30 Min. weichkochen. Die noch heißen Kartoffeln mit einem Küchenmesser pellen. Sitzt die Schale noch sehr fest, kann man die quer halbierten Kartoffeln alternativ auch mit einem Löffel ausschaben.
3) Pastinaken mit einem Sparschäler schälen und in kleine Würfel schneiden. Mit einem scharfen Messer 1–2 Zitronenzesten aus der Schale schneiden, möglichst ohne das Weiß mitzunehmen. Lorbeer und Pimentkörner bereitlegen.
4.1) Rinderfond in einem unbeschichteten Topf erhitzen und Pastinakenwürfel darin mit den Zutaten weichkochen.
4.2) Pimentkörner, Zesten und Lorbeer entfernen. Gepellte Kartoffeln hinzufügen, zusammen mit den Pastinaken grob stampfen. Milch und Butter mit dem Brei verarbeiten und diesen final noch mit Pfeffer und Salz sowie einer Prise Muskatnussabrieb würzen.
4.3) Apfelwürfel in Weißwein weichkochen ...
4.4) ... und mit dem Zauberstab nur kurz grob pürieren. Der Apfelmus soll noch etwas »Biss« haben! Apfelmus – je nach Vorliebe – auf dem Teller separat neben dem Kartoffelstampf garnieren oder mit diesem vermengen. Wir haben ihn vermengt!
5) Speck in Butterschmalz knusprig ausbraten.
6.1) Zwiebelringe »mehlieren«, sprich in Mehl wenden ...
6.2) ... und dann in Butterschmalz auf mittlerer bis hoher Temperatur knusprig ausbraten.
7) Für die Tellerdeko: Apfelspalten in Butter auf mittlerer Temperatur braten und mit Puderzucker karamellisieren.
8) Pfanne auf mittlerer Temperatur erhitzen. Wurstscheiben in die Pfanne geben und von jeder Seite nicht länger als 5 Sekunden braten.
von Dipl. Ernährungswissenschaftler Michael Pagelsdorf
– fruchtige Frische, gesunder Genuss
Äpfel sind reich an Pektin, einem Ballaststoff, der für unsere Darmgesundheit wichtig ist. Wie viele andere Obstsorten auch besitzen Äpfel zudem einen hohen Vitamin-C-Anteil. Das macht sie zweifelsfrei zu einem gesunden Lebensmittel.
»An apple a day keeps the doctor away.«
Ein Apfel allein – wie wir es von einem alten englischen Sprichwort her kennen – hält jedoch den Doktor nicht fern. Wie immer ist es stattdessen das Zusammenspiel verschiedener, sich ergänzender Nährstoffbausteine, welches uns bei der Erhaltung unserer Gesundheit unterstützt. Oder auf den Punkt gebracht: eine ausgewogene und somit gesunde Ernährung.
– natürliche Energie, die schmeckt
Kartoffeln, in bestimmten Regionen Deutschlands sowie einigen Nachbarländern auch als »Erdäpfel« oder »Grundbirnen« bzw. »Grumbeeren« (Pfalz)) und weiteren Regionalnamen bekannt, gehören wie auch Tomaten und Paprika zur Familie der Nachtschattengewächse.
Gemäß statistischen Umfragen ist die Knollenfrucht nach wie vor der Deutschen liebste Beilage und das ist auch gar nicht schlecht.
Kartoffeln sind vitamin- und mineralstoffreich und dabei noch kalorienarm. Vor allem das Vitamin-C ist in nennenswerten Mengen in der Nutzpflanze enthalten. Des weiteren besitzen die Knollen einen hohen Eiweißanteil, der in Kombination mit den in unserem Rezept verwendeten Eiern sehr gut von unserem Organismus resorbiert und in körpereigenes Eiweiß transformiert werden kann.
Gekochte Kartoffeln wirken sich allerdings stark auf den Blutzucker aus, da die Stärke durch den Kochvorgang als nahezu reine Glucose im Dünndarm aufgenommen wird.
Lässt man die Kartoffel nach dem Kochvorgang erkalten und verarbeitet sie dann erst weiter, bildet sich eine »Resistente Stärke«, die sich wesentlich günstiger auf den Blutzuckerspiegel auswirkt. So werden z. B. Bratkartoffeln klassischerweise aus ERKALTETEN Kartoffeln hergestellt.
Kartoffeln sind aus der Küche kaum wegzudenken – ob als cremiges Püree, knusprige Bratkartoffeln, herzhafte Gratins oder feine Suppen. Sie lassen sich in unzähligen Variationen zubereiten und passen zu nahezu jedem Gericht. Ihr zarter, neutraler Geschmack macht sie zu einem idealen Basislebensmittel für leichten und gesunden Genuss.
– cremiger Genuss voller wertvoller Omega-3-Fettsäuren
Nachdem Butter über Jahrzehnte hinweg systematisch schlechtgeredet wurde, ohne dies auf wissenschaftliche Studien zu stützen, ist sie zwischenzeitlich von ihrem schlechten Ruf »freigesprochen« worden – und das völlig zu Recht.
Butter besitzt einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren, die eben NICHT – wie lange Zeit behauptet – schlecht für unseren Organismus sind. Aber auch einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind in Butter enthalten.
Gegenüber Olivenöl kann sie zudem noch mit einem echten Plus punkten: Abhängig von der Nahrung, die Kühe zu sich nehmen, besitzt Butter die für den Menschen zwingend erforderlichen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA. Je mehr frisches Gras (Stichwort: Freilandhaltung!) eine Kuh zu sich nimmt, desto höher der Omega-3-Anteil in der Milch und deren Produkten.
Hier können sich z. B. der deutsche Marktführer Kerrygold sowie eine Handvoll weiterer Hersteller mit der Qualität ihrer Butter und den darin enthaltenen gesunden Fettsäuren ganz klar aus der Menge der Butterproduzenten hervorheben.
Freilandhaltung vorausgesetzt, verdient Butter ihren Namen »Gute Butter«, den ihr bereits unsere Großeltern gegeben haben, also völlig zu Recht.
Butterschmalz
Wie auch Claudia und Jürgen in ihren Rezepten mit Butterschmalz schreiben, gibt es viele Namen für »Braune Butter«, die vom Milcheiweiß befreite (geläuterte) Variante der Basisbutter. Um den Begriff »Ghee« wird seit geraumer Zeit ein Hype gemacht, dabei handelt es sich dabei um nichts anderes als eben braune Butter.
Mit dem Begriff »Ghee« ist allerdings auch eine Lebensphilosophie verbunden. Das hat auch die Industrie erkannt und so kommt es, dass man Ghee im Verkaufsregal meist höherpreisig vorfindet als eben »ordinäres« Butterschmalz, das ja bereits mehr als teuer genug ist.
Greifen Sie in diesem Fall also ruhig zum Butterschmalz. Artgerechte Freilandhaltung zur Erzeugung des Rohstoffs Butter vorausgesetzt, ist dieser eine ebenso gute und zudem preiswertere Wahl.
– besser nicht zu oft genießen
So lecker er auch ist: Zu oft – im Sinne von regelmäßig – sollte man ihn nicht auf seinen Speisezettel setzen, da das für die Pökelung und Konservierung des Schinkens verwendete Nitritpökelsalz aufgrund zahlreicher, in den letzten Jahren durchgeführter Studien im Ruf steht, indirekt krebserregend zu sein.
Besonders bei starker Erhitzung (z. B. Grillen) begünstigt es im sauren Milieu des Magens die Entstehung so genannter »Nitrosamine«, die von der Wissenschaft als krebserregend eingestuft werden.
– natürliches Powerduo für Gesundheit und Geschmack
Beide sind ein natürliches Antibiotikum und bekämpfen wirksam schädliche Pilze und krankheitserregende Mikroorganismen. Die Zwiebel ist eng mit dem Knoblauch verwandt und besitzt gegenüber diesem eine mildere Wirkung. Die Kombination der beiden bringt ein starkes Duo hervor.
Beide enthalten wertvolle Antioxidantien, die als Fänger »freier Radikaler« unseren Organismus dabei helfen, gesund zu bleiben.
Die zur Gattung der Liliengewächse gehörenden Pflanzen verfügen zudem über einen hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalt, von dem wir ebenfalls gesundheitlich profitieren.
Enthalten sind die Vitamine B1, B2 und B6 sowie die Vitamine C und E. Außer den Mineralstoffen Salz, Eisen, Zink und Magnesium sind noch eine ganze Reihe weiterer Mineralstoffe in Zwiebeln und Knoblauch enthalten, sodass man beide Pflanzen durchaus als hochwertige Mineralstoff-Lieferanten bezeichnen kann.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Michael Pagelsdorf
Dipl. Ernährungswissenschaftler (Oekotrophologe)
– durch ein Braten-Kernthermometer Fleisch und Fisch optimal garen
Die wichtigsten Gargrade und deren empfohlene Kerntemperaturen. So garen Sie Rind, Kalb, Lamm, Wild, Schwein, Fisch und Geflügel perfekt auf den Punkt. Wissenswertes über: »Slow Cooking – der neue (alte) Trend« und wertvolle Hintergrundinfos zum Thema Langzeitgaren ergänzen unseren Beitrag.
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