Kohlrouladen mit Hack­fleisch aus dem Slow Coo­ker

Auch be­­kannt als »Omas Kraut­­wi­­ckel« bzw. »Omas Kraut­wi­­ckerl«

Kohlrouladen mit Hackfleisch aus dem Slow Cooker

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Kohlrouladen mit Hackfleisch aus dem Slow Coo­ker

»Omas Kraut­wi­ckel« bzw. »Omas Krautwi­ckerl« sind ein Re­zept­klas­si­ker der deut­schen, ös­ter­rei­chi­schen und nord­ita­li­eni­schen Kü­che. Auch in der Bal­kan­re­gion, wo sie »Sar­ma« hei­ßen, sind sie be­kannt und be­liebt.

Ob man Weiß­kohl oder Wir­sing­kohl da­für ver­wen­det, ent­schei­det der per­sön­li­che Ge­schmack und ein wert­prü­fen­der Blick ins Ge­mü­se­re­gal. Wir ha­ben uns bei un­se­rer Re­zept­va­rian­te für Wir­sing­kohl ent­schie­den.

Klassischerweise werden Kohl­rou­la­den z. B. mit Hack­fleisch oder Reis, oder ei­ner Mi­schung aus bei­dem ge­füllt. Es gibt aber noch vie­le wei­te­re Va­rian­ten. Um das Ba­sisre­zept et­was auf­zu­pep­pen, sprich ge­schmack­lich noch in­te­res­san­ter zu ma­chen, ha­ben wir es mit ei­ner ei­gens da­für kre­ier­ten Fül­lung aus Hack­fleisch und Sau­er­kraut, wel­ches wir mit wei­te­ren Zu­ta­ten ver­edelt ha­ben, neu und mo­dern in­ter­pre­tiert.

Sauerkraut-Cho­ri­za-Pa­pri­ka-Kom­bi­na­tion

Dem Sauerkraut ha­ben wir klei­ne grü­ne Paprikawürfel und Choriza, fein in Streifen ge­schnit­ten, hin­zu­ge­fügt. Mit ge­düns­te­ten Zwie­bel­spal­ten als wei­te­re Zu­tat, ha­ben wir noch ei­ne herz­haf­te Rou­la­den­sau­ce ge­zau­bert. Noch et­was Pa­pri­ka-Cho­ri­za-Mix als Sau­cen-Gre­mou­la­da ... et voilà! So ent­stand ei­ne Kom­bi­na­tion, die uns zu­sam­men mit dem Hack­fleisch und Wir­sing ein sa­gen­haf­tes Wow-Ge­schmacks­er­leb­nis be­scher­te. Ein glück­li­ches und zu­frie­de­nes, nicht en­den wol­len­des Lä­cheln in­be­grif­fen. 😊

Statt im Back­ofen oder in der Schmor­pfan­ne, ha­ben wir un­se­re Kohl­rou­laden im ener­gie­spa­ren­den Slow Coo­ker ge­schmort, der sich da­für ganz her­vor­ra­gend eig­net.

Kombiniert ha­ben wir un­se­re Wir­sing­kohl­rou­la­den mit ei­nem bun­ten Ka­rot­ten-Mix und in Früh­stücks­speck ge­wi­ckel­ten, klei­nen Salz­kar­tof­feln, die wir nach dem Ko­chen noch in But­ter ge­schwenkt ha­ben. Al­ter­na­tiv kön­nen wir uns auch Kar­tof­fel­stampf, Reis oder Reis­nu­deln (griech. Kritharáki) sehr gut als Bei­la­ge zu un­se­ren »Kraut­wi­ckerln« vor­stel­len.

Gernekochen-Weintipp

Zu »Kohl­rou­la­den mit Hack­fleisch aus dem Slow Coo­ker« passt ein cha­rak­ter­vol­ler Char­don­nay aus Frank­reich. Ein­fach mal auf un­ser »Wein­tipp-Icon« tip­pen und mehr er­fah­ren. Wir wün­schen wie stets ei­nen gu­ten Ap­pe­tit und: Wohl be­komm's!

Rezept:
Kohlrouladen mit Hack­fleisch

Zutaten für 4 Personen


Für den Einkaufszettel:

  • 1 Kopf Wirsingkohl oder Weißkohl
  • 500 g Hackfleisch (Rinderhack, Kalbshack oder am besten gemischt)
  • 3 weiße Zwiebeln
  • 2 EL Tomatenmark
  • 1 kräftiger Schuss Weißwein trocken (zum Ablöschen)
  • 3 gestrichene TL Kokosblütenzucker
  • 1 Hühnerei Größe »M«
  • 1 TL deutscher Senf, mittelscharf
  • 1 TL getrockneter Majoran
  • 1 Bund Schnittlauch
  • 1 Bund Petersilie
  • 2 Lorbeerblätter
  • 250 g Sauerkraut (Abtropfgewicht)
  • ½ Grüne Paprika
  • 120 g Chorizo in feinen Streifen
  • 1 kleiner Schuss Weißwein trocken für das Sauerkraut
  • 3–4 Wacholderbeeren
  • 3 Pimentkörner
  • Braune Butter
  • 1 EL Butter (für die Mehlschwitze)
  • 1 gehäufter EL Mehl
  • etwas Salz und
  • Pfeffer aus der Mühle
  • etwas gefrorene Mehlbutter

Für die Mehlbutter:

  • 2 EL Mehl
  • 2 EL Butter

gut mit­ein­an­der ver­men­gen und für 45 Min. ins Eis­fach stel­len.

Für die Beilage:

  • 400 g Möhren-Mix, Orange, Creme & Violett
  • 8 Kartoffeln festkochend, (z. B. »Belana« oder »Annabelle«)

Das benötigt man zusätzlich:

  • Slow Cooker bzw. Crock-Pot
    alternativ:
  • Bräter oder
  • Schmorpfanne
  • Küchengarn

Zubereitung:

1.1) Kräuter ab­brau­sen, tro­cken­schüt­teln und klein ha­cken. Zwie­beln pel­len. Ei­ne Zwie­bel für das Hack klein ha­­cken. Die bei­den An­de­ren in Spal­ten schnei­den und für den Slow Coo­ker bei­seite le­gen. Rest­­li­­che Zu­­ta­­ten für das Hack be­­reit­­stel­­len.

1.2) Zutaten für das Hack in eine Schüs­sel ge­ben, gut mit­ein­an­der ver­men­gen und zu­ge­deckt für 30 Min. in den Kühl­schrank stel­len.

2.1) Für die Sauerkraut-Fül­lung Pa­pri­ka ab­brau­sen und trock­nen. Kern­gehäuse ent­fer­nen und Pa­pri­ka in klei­ne Wür­fel schnei­den. Cho­ri­za zu­erst in Schei­ben und dann in fei­ne Strei­fen schnei­den. Rest­li­che Zu­taten be­reit­stel­len. (Für ei­ne schö­ne, fi­na­le Gar­ni­tur und sen­so­ri­schem »Biss«, ha­ben wir uns et­was Cho­ri­za-Pa­pri­ka-Mix bei­seite ge­legt.)

2.2) Sauerkraut kräf­tig aus­drü­cken und mit den an­de­ren Zu­ta­ten in ei­ne Schüs­sel ge­ben. Wein, Pi­ment­kör­ner und Wa­chol­der­bee­ren hin­zu­fü­gen. Al­les gut mit­ein­an­der ver­men­gen. Sau­er­kraut-Mix zu­ge­deckt für min­des­tens 30 Min. zum aro­ma­ti­sie­ren in den Kühl­schrank stel­len. Da­nach Ge­würz­kör­ner ent­fer­nen und evtl. noch vor­han­de­ne Flüs­sig­keit vor der Wei­ter­ver­ar­bei­tung der Kraut­fül­lung ab­gie­ßen.

3) Kohl­blät­ter vor­sich­tig vom Strunk lö­sen und 3 Min. in sie­den­dem Was­ser blan­chie­ren. Da­durch las­sen sich die Blät­ter rol­len und ver­lie­ren größ­ten­teils ih­re Bit­ter­stof­fe.

4.1) Den harten Stielansatz der Wir­sing­blät­ter mit ei­nem schar­fen Mes­ser ent­fer­nen. Da­bei die Klin­ge flach am di­cken Stiel­en­de an­set­zen und das Blatt als Klin­gen­auf­la­ge bzw. -füh­rung be­nut­zen.

4.2) Je nach Größe jeweils 2–3 Wir­sing­blät­ter pro Rou­la­de groß­zü­gig über­lap­pend ar­ran­gie­ren. Eine hand­voll Hack auf den Wir­sing­blät­tern zu ei­nem fla­chen Recht­eck for­men. Nun 2 EL Sauer­kraut als Fül­lung auf das Hack ge­ben und mit ei­ner zwei­ten La­ge Hack ver­schlie­ßen (Sand­­wich-Me­­tho­­de).

4.3) Um die Rouladen zu ver­schlie­ßen zu­erst die längs­sei­tig über­ste­hen­den Blatt­en­den nach in­nen über die Fül­lung klap­pen. Die bei­den an­deren Blatt­en­den zur Mit­te hin über­lap­pend ein­schla­gen und Rou­la­den zu ei­ner Rol­le for­men. Kohl­man­tel ab­schlie­ßend noch mit Kü­chen­garn fi­xie­ren.

5) Braune Butter in aus­rei­chend gro­ßer Brat­pfan­ne mit­tel­stark bis stark er­hit­zen. Kohl­rou­la­den von al­len Sei­ten kurz und kräf­tig an­bra­ten. (Beid­sei­tig mit zwei Holz­löf­feln gestützt, ge­lingt auch das An­bra­ten auf der schma­len Sei­te.)

6) Pfanne mittelstark bis stark er­hit­zen. Zwie­bel­spal­ten un­ter Wen­den kurz (10–15 Sek.) in Brau­ner But­ter an­bra­ten. To­ma­ten­mark hin­zu­fü­gen und eben­falls kurz an­rös­ten. Zu­cker da­rü­ber­streu­en und mit dem To­ma­ten­mark ka­ra­me­lli­sie­ren las­sen. Pfan­nen­in­halt mit Weiß­wein ab­lö­schen und auf­ko­chen las­sen.

7) Crock-Pot mit Kohl­rou­la­den und Zwie­bel­spal­ten be­fül­len. Lor­beer­blät­ter und Ge­wür­ze hin­zu­fü­gen, Slow Coo­ker mit Fond (knapp bedeckt) auf­gie­ßen. De­ckel auf­le­gen und das Schmor­ge­richt auf Ein­stel­lung »LOW« (ca. 80–85°) 2 Std. im Crock-Pot schmo­­ren las­sen. Wich­tig: Wäh­rend des Ga­rens den De­ckel stets auf­ge­legt las­sen!

8) Kurz vor Ende der Gar­zeit aus­rei­chend Schmor­­fond aus dem Crock-Pot ab­­schöp­­fen und durch ein fei­­nes Kü­chen­sieb in ei­nen Be­häl­ter fül­len. But­ter in ei­ner Kas­se­rol­le (Sau­cen­topf) auf mitt­le­re Tem­­pe­­ra­­tur er­hit­zen und Mehl kurz da­rin an­­schwit­­zen. Mit ei­nem Schuss Fond oder Weiß­wein ab­lö­schen. Nun mit dem Schnee­­be­­sen so lan­­ge rüh­ren, bis ei­ne schö­­ne sä­­mi­ge Mehl­­schwit­­ze ent­­stan­­den ist. Por­tions­wei­se wei­ter Fond zu­gie­ßen und un­ter ge­­le­­gent­­li­­chem Um­­rüh­ren ein­­re­­du­­zie­­ren las­­sen. Soll­­te die ge­­­­wün­sch­­­te Kon­­sis­­tenz noch nicht er­­reicht sein, kann man die Sau­­ce durch bröck­­chen­­wei­­ses Ei­n­rüh­­ren von ge­­fro­­re­­ner Mehl­­but­­ter wei­­ter bin­­den. Tipp: Für ei­nen ge­schmack­li­chen Kick kann man der Sau­ce noch die Zwie­bel­spal­ten aus dem Slow Coo­ker hin­zu­fü­gen.

9)  Kartoffeln waschen und mit dem Küm­mel ca. 20–25 Min. in Salz­was­ser ga­ren. Erd­äp­fel kurz aus­damp­fen las­sen und noch heiß pel­len. Grum­bee­ren da­nach mit je 1 Scheibe Früh­stücks­speck ein­wi­ckeln.

10) Brat­pfan­ne mit But­ter mit­tel­stark er­hit­zen. Grund­bir­nen kurz in der But­ter schwen­ken, bis der Ba­con Far­be be­kom­men hat. De­ckel auf­le­gen und Kar­tof­feln bis zum Ser­vie­ren auf klei­ner Tem­pe­ra­tur warm­hal­ten.

11) Karot­ten put­zen, schä­len und der Län­ge nach hal­bie­ren. Be­schich­te­te Brat­pfan­ne mit­tel­stark erhitzen. Möhren in Oli­ven­öl und Butterschmalz unter ge­le­gent­li­chem Wen­den ca 15–20 Min. bra­ten.

Nährwert- & Ge­sund­heits­ana­ly­se

von Dipl. Ernährungs­wissen­schaftler Michael Pagelsdorf

Rind­fleisch­
­

– kräftig im Aro­ma, stark an Vi­ta­min B12

Neben hochwerti­gem Ei­weiß ent­hält Rind- wie auch Lamm­fleisch die le­bens­wich­ti­gen Vi­ta­mi­ne B2, B6 und B12 so­wie wich­ti­ge Mi­ne­ral­stof­fe wie Ei­sen, Zink und Se­len. Vi­ta­min B1 ist eben­falls vor­han­den, je­doch in ge­rin­ge­ren Men­gen als bei­spiels­wei­se in Schwei­ne­fleisch.

Besonders Eisen und Vi­ta­min B12 spie­len ei­ne zen­tra­le Rol­le bei der Bil­dung ro­ter Blut­kör­per­chen. Vi­ta­min B12 kann in re­le­van­ten Men­gen fast nur üb­er tie­ri­sche Pro­duk­te auf­ge­nom­men wer­den.

Daher lässt sich feststellen, dass eine rein ve­gane Er­nährung oh­ne Sup­ple­mente nicht als voll­stän­dig aus­ge­wo­gen be­trach­tet wer­den kann. Be­reits 150 g Lamm- oder Rin­der­filet kön­nen den Ta­ges­be­darf eines Er­wach­se­nen an Vi­ta­min B12 de­cken und leis­ten zu­gleich ei­nen wert­vol­len Bei­trag zur Ei­sen­ver­sor­gung.

Kalbfleisch

– mild im Ge­schmack, wert­voll für die Er­näh­rung

Im Vergleich zu Rind- oder Lamm­fleisch ist der Ei­sen­ge­halt von Kalb­fleisch et­was nied­rig­er, den­noch leis­tet es ei­nen wert­vol­len Bei­trag zur Ver­sor­gung mit diesem Spu­ren­ele­ment. Die rest­li­chen Ana­lyse­da­ten de­cken sich mit der der vor­ge­nann­ten Rind­fleisch-Ana­ly­se.

Wirsing

– das grüne Kraftpa­ket

Wirsing oder Wirsing­kohl, re­gio­nal auch un­ter Welsch­kohl, Wir­sching oder Scha­vur be­kannt, ist ei­n Ge­mü­se­kohl und ge­hört zur Gat­tung der Kreuz­blüt­ler. Ge­gen­über den eben­falls be­lieb­ten Weiß- oder Spitz­kohl­va­rian­ten be­sitzt er ge­kräu­sel­te Blät­ter, die ins­be­son­de­re Ein­töp­fen und Sup­pen ei­nen herz­haf­ten Ge­schmack ver­lei­hen.

Wir­sing­kohl ver­fügt über zahl­rei­che wert­vol­le In­halts­stof­fe, die un­se­ren Or­ga­nis­mus da­bei hel­fen ge­sund zu blei­ben.

So verfügt der ka­lo­ri­en- und fett­ar­me Kohl über ei­nen be­son­ders ho­hen An­teil an Fol­säu­re. Das Vi­ta­min hat ei­ne po­si­ti­ve Wir­kung auf Wachs­tum und Zell­tei­lung, bringt al­so un­se­ren Or­ga­nis­mus in Schwung.

Auch Vi­ta­min C ist reich­lich in Wir­sing ent­hal­ten. Vi­ta­min C wirkt an­ti­oxi­dan­tisch und schützt un­se­ren Or­ga­nis­mus da­durch vor Zell­schä­den. Vor al­lem aber, ist Vi­ta­min C be­kannt für die Stär­kung un­se­res Im­mun­sys­tems. In ge­rin­ge­rem Ma­ße, fin­det sich auch das Vi­ta­min B6 in dem Ge­mü­se, wel­ches ei­ne po­si­ti­ve Wir­kung auf un­se­ren Stoff­wech­sel und un­ser Ner­ven­sys­tem be­sitzt.

An Mineralstoffen sind Ka­li­um so­wie in klei­ne­ren Men­gen Mag­ne­si­um und Cal­ci­um in Wir­sing ent­hal­ten. Cal­ci­um ist ein wich­ti­ger Bau­stein für die Ge­sund­er­hal­tung von Kno­chen und Zäh­ne. Mag­ne­si­um ist wie kaum ein an­de­rer Mi­ne­ral­stoff ein es­sen­ti­el­ler Bau­stein zum Er­halt le­bens­wich­ti­ger Kör­per­funk­tio­nen wie die Herz­tä­tig­keit.

Zu­dem trägt Mag­ne­si­um in ho­hem Ma­ße zum Er­halt un­serer Ner­ven- und Mus­kel­zel­len sowie Kno­chen und Zäh­ne, um nur ein paar sei­ner po­si­ti­ven Ei­gen­schaf­ten zu nen­nen.

 

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Michael Pagelsdorf
Dipl. Ernährungswissenschaftler (Oekotrophologe)

Kartoffeln alias Erd­äp­fel,

– natürliche Energie, die schmeckt

Kartoffel alias Erdäpfel ali­as Erd­knol­len

Kartof­feln, in be­stimm­ten Re­gio­nen Deutsch­lands so­wie ei­ni­gen Nach­bar­län­dern auch als »Erd­äp­fel« oder »Grund­bir­nen« bzw. »Grum­bee­ren« (Pfalz)) und wei­te­ren Re­gio­nal­na­men be­kannt, ge­hö­ren wie auch To­ma­ten und Pap­ri­ka zur Fa­mi­lie der Nacht­schat­ten­ge­wäch­se.

Gemäß statistischen Umfragen ist die Knol­len­frucht nach wie vor der Deut­schen liebs­te Bei­la­ge und das ist auch gar nicht schlecht.

Kartoffeln sind vi­ta­min- und mi­ne­ral­stoff­reich und da­bei noch ka­lo­ri­en­arm. Vor al­lem das Vi­ta­min-C ist in nen­nens­wer­ten Men­gen in der Nutz­pflan­ze ent­hal­ten. Des wei­te­ren be­sit­zen die Knollen ei­nen ho­hen Ei­weiß­an­teil, der in Kom­bi­na­tion mit den in un­se­rem Re­zept ver­wen­de­ten Ei­ern sehr gut von un­se­rem Or­ga­nis­mus re­sor­biert und in kör­per­ei­ge­nes Ei­weiß trans­for­miert werden kann.

Gekochte Kartoffeln wir­ken sich al­ler­dings stark auf den Blut­zu­cker aus, da die Stär­ke durch den Koch­vor­gang als na­he­zu rei­ne Glu­co­se im Dünn­darm auf­ge­nom­men wird.

Lässt man die Kartof­fel nach dem Koch­vor­gang er­kal­ten und ver­ar­bei­tet sie dann erst wei­ter, bil­det sich ei­ne »Re­sis­ten­te Stär­ke«, die sich we­sent­lich güns­ti­ger auf den Blut­zu­cker­spie­gel aus­wirkt. So wer­den z. B. Brat­kar­tof­feln klas­si­scher­wei­se aus ER­KALTE­TEN Kar­toffeln her­ge­stellt.

Rohes Sauerkraut

– die ver­dau­ungs­för­dern­de Vi­ta­min C-Bom­be

Nicht nur in Deutschland, son­dern be­reits im an­ti­ken Grie­chen­land und Un­garn war Sau­er­kraut be­kannt und be­liebt. Das hat sich bis heute – ins­be­son­de­re auch in den ost­euro­pä­ischen Bal­kan­län­dern – nicht ge­än­dert. So er­lebt das Ge­mü­se im­mer noch und im­mer wie­der die wun­der­bare »Meta­mor­phose« vom or­di­nä­ren Weiß­kohl zum fei­nen Sau­er­kraut.

Sauerkraut wird meist aus Weiß­kohl, sel­tener aus Spitzkohl, her­ge­stellt. Damit aus dem Kohl le­ckeres Sauer­kraut wird, schnei­det man ihn zu­erst in feine Strei­fen und zer­stampft und presst ihn an­schlie­ßend kräf­tig.

Dem dabei austreten­den Saft wird Salz zu­ge­setzt, wel­ches die­sen bei der Kon­ser­vier­ung des Krauts un­ter­stützt und ihm noch wei­ter Flüs­sig­keit ent­zieht. Milch­säu­re­bak­te­rien sind für die nun ein­set­zen­de Gä­rung und auch für den säu­er­lich­en Ge­schmack des zu­künf­ti­gen Sau­er­krauts ver­ant­wort­lich. Der Gär­vor­gang dau­ert meh­re­re Wo­chen, in de­nen der Kohl immer wie­der er­neut ge­stampft und ge­presst wird, bis er sei­ne Markt­rei­fe er­reicht hat.

Rohes Sauerkraut – die ver­dau­ungs­för­dern­de Vi­ta­min C-Bom­be

Der hohe Vitamin C-Anteil macht Sau­er­kraut so ge­sund, denn wie je­der weiß, un­ter­stützt Vitamin C un­se­ren Or­ga­nis­mus bei der Ab­wehr von Er­käl­tungs­krank­hei­ten, und da Sau­er­kraut so gut wie gar kein Fett ent­hält, ist es auch für fi­gur­be­wuss­te Ge­nie­ßer ein ech­ter Tipp auf dem Spei­se­zet­tel. Zudem ist es reich an Bal­last­stof­fen, die im Zusammenspiel mit der na­tür­lichen, in Sau­er­kraut ent­hal­te­nen Milch­säu­re ei­ne ver­dau­ungs­för­dern­de Wir­kung auf un­se­ren Stoff­wech­sel ha­ben. Die Milch­säu­re­bak­te­rien wie­de­rum sor­gen für ei­ne gu­te Darm­flo­ra (Mi­kro­biom), eine wich­ti­ge Vo­raus­set­zung für ein star­kes Im­mun­sys­tem.

Wie bei allen Gemüs­en gilt na­tür­lich auch bei Sau­er­kraut: Je mehr ich das Kraut er­hit­ze, des­to we­ni­ger kann ich von den vor­han­de­nen Vi­ta­mi­nen und – im Fal­le des Sau­er­krauts – Milch­säu­re­bak­te­rien pro­fi­tie­ren. Ich ha­be al­ler­dings schon als Kind ger­ne mal ro­hes Sau­er­kraut vom Metz­ger roh aus der Hand ge­ges­sen und das hat sich bis heu­te nicht ge­än­dert.

Karotten alias Möhren

– vielseitiger Genuss, voll gesun­der Nähr­stoff­po­wer

Die in Deutsch­land sehr be­lieb­ten und in der Kü­che viel­sei­tig ver­wend­ba­ren Möh­ren bzw. Mohr­rü­ben ge­hö­ren zu den Dol­den­blü­ten­ge­wäch­sen. Sie sind reich an Mi­ne­ral­stof­fen und Spu­ren­ele­men­ten wie Ka­li­um, Phos­phor, Cal­ci­um, Mag­ne­si­um und Zink so­wie reich an Ca­ro­tin, welches in den Möh­­ren in Form von Alpha- wie auch Be­ta-Ca­ro­tin (Pro­vi­ta­min A, ei­ner Vor­stu­fe von Vi­ta­min A) vor­kommt. Vitamin A un­ter­stützt un­se­re Seh­fä­hig­keit, be­son­ders bei Nacht, und wirkt sich po­s­i­tiv auf un­ser Im­mun­sys­tem wie auch un­ser Zell­wachs­tum aus.

Carotin (und auch einige Vita­mi­ne) kann am bes­ten vom Kör­per re­sor­biert wer­den, wenn man es zu­sam­men mit Fett in Form von Öl oder But­ter isst.

Hühnerei

– das unterschätzte Kraftpa­ket im Klein­for­mat

Hühnereier be­sit­zen durch­schnitt­lich 7 g Pro­te­ine und da­mit ei­nen ho­hen Ge­halt an bio­lo­gisch wert­vol­len Subs­tan­zen. Bio­lo­gisch wert­voll des­halb, da die im Ei ent­hal­te­nen Pro­te­ine ei­nen ho­hen A­nteil an es­sen­ti­ell­en Ami­no­säuren mit ei­nem sehr gu­ten Gleich­ge­wicht auf­weis­en. Der Pro­te­in­ge­halt ei­nes Hüh­ner­eis wird des­halb als Re­fe­renz­wert an­ge­se­hen. Ein Ver­gleich mit an­de­ren Le­bens­mit­teln macht dies deut­lich: Zwei Hüh­ner­ei­er ent­hal­ten die­sel­be Men­ge an Pro­te­in­en wie bspw. 100 g Fisch oder 100 g Fleisch.

Der durchschnittliche Fettgehalt ist mit 7 g ge­nau so hoch wie der Pro­te­in­ge­halt. Es ist vor all­em im Ei­gelb und we­niger im Ei­weiß ent­halten. Bei den Fett­säu­ren im Ei handelt es sich zu zwei Dritteln um un­ge­sät­tig­te Fet­tsäuren.

Etwas in Verruf kam eine Zeit lang der Ver­zehr von Ei auf­grund sei­nes – mit ca. 180 mg – recht ho­hen Cho­les­te­rin­ge­halts, was man je­doch auf keinen Fall über­be­wer­ten soll­te, da solc­he Warnungen und Ein­stu­fun­gen meist ge­wissen Trends un­ter­lie­gen und sich so­mit auch wie­der än­dern kön­nen. Zu­dem be­sit­zen Hüh­ner­ei­er einen ho­hen Vitamin-A-, D- und E-An­teil und ent­hal­ten die Spu­ren­ele­men­te Ei­sen und Zink.

Butter alias »Gute Butter«

– cremiger Genuss voller wert­voller Ome­ga-3-Fett­säu­ren

Nachdem But­ter üb­er Jahr­zehn­te hin­weg sys­te­ma­tisch schlecht­ge­re­det wur­de, oh­ne dies auf wis­sen­schaft­li­che Stu­dien zu stützen, ist sie zwi­schen­zeit­lich von ih­rem schlech­ten Ruf »frei­ge­spro­chen« wor­den – und das völ­lig zu Recht.

Butter besitzt ei­nen ho­hen An­teil an ge­sät­tig­ten Fett­säu­ren, die eb­en NICHT – wie lan­ge Zeit be­haup­tet – schlecht für un­se­ren Or­ga­nis­mus sind. Aber auch ein­fach und mehr­fach un­ge­sät­tig­te Fett­säu­ren sind in But­ter ent­hal­ten.

Ge­gen­über Oli­ven­öl kann sie zu­dem noch mit ei­nem ech­ten Plus­ punk­ten: Ab­hän­gig von der Nah­rung, die Kü­he zu sich neh­men, be­sitzt But­ter die für den Men­schen zwin­gend er­for­der­li­chen Ome­ga-3-Fett­säu­ren EPA und DHA. Je mehr fri­sches Gras (Stich­wort: Frei­land­hal­tung!) ei­ne Kuh zu sich nimmt, des­to hö­her der Ome­ga-3-Anteil in der Milch und de­ren Pro­duk­ten.

Hier können sich z. B. der deut­sche Markt­führer Ker­ry­gold so­wie ei­ne Hand­voll wei­te­rer Her­stel­ler mit der Qua­lität ihrer But­ter und den da­rin ent­hal­te­nen ge­sun­den Fett­säu­ren ganz klar aus der Men­ge der But­ter­pro­du­zen­ten her­vor­he­ben.

Freilandhaltung vo­raus­ge­setzt, ver­dient But­ter ih­ren Na­men »Gu­te But­ter«, den ihr be­reits un­se­re Groß­el­tern ge­ge­ben ha­ben, al­so völ­lig zu Recht.

Butterschmalz

Wie auch Claudia und Jürgen in ih­ren Re­zep­ten mit But­ter­schmalz schrei­ben, gibt es vie­le Na­men für »Braune Butter«, die vom Milcheiweiß befreite (geläuterte) Variante der Ba­sis­but­ter. Um den Be­griff »Ghee« wird seit ge­rau­mer Zeit ein Hy­pe ge­macht, da­bei han­delt es sich dabei um nichts an­de­res als eben brau­ne Butter.

Mit dem Begriff »Ghee« ist aller­dings auch eine Le­bens­phi­lo­so­phie ver­bun­den. Das hat auch die In­dus­trie er­kannt und so kommt es, dass man Ghee im Ver­kaufs­re­gal meist hö­her­prei­sig vor­fin­det als eben »ordinäres« But­ter­schmalz, das ja be­reits mehr als teu­er ge­nug ist.

Greifen Sie in diesem Fall al­so ru­hig zum But­ter­schmalz. Art­ge­rech­te Frei­land­hal­tung zur Er­zeu­gung des Roh­stoffs Butter vo­raus­ge­setzt, ist die­ser ei­ne eben­so gu­te und zu­dem preis­wer­tere Wahl.

 

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Michael Pagelsdorf
Dipl. Ernährungswissenschaftler (Oecotrophologe)

Zwiebeln und Knoblauch

– natürliches Powerduo für Gesund­heit und Ge­schmack

Beide sind ein na­tür­li­ches Anti­bio­ti­kum und be­kämp­fen wirk­sam schäd­li­che Pil­ze und krank­heits­er­re­gen­de Mi­kro­or­ga­nis­men. Die Zwie­bel ist eng mit dem Kno­blauch ver­wandt und be­sitzt ge­gen­über die­sem ei­ne mil­de­re Wir­kung. Die Kom­bi­na­tion der bei­den bringt ein star­kes Duo her­vor.

Bei­de ent­hal­ten wert­vol­le An­ti­oxi­dan­tien, die als Fän­ger »freier Ra­di­ka­ler« un­se­ren Or­ga­nis­mus da­bei hel­fen, ge­sund zu blei­ben.

Die zur Gat­tung der Li­li­en­ge­wäch­se ge­hö­ren­den Pflan­zen ver­fü­gen zu­dem über ei­nen ho­hen Vi­ta­min- und Mi­ne­ral­stoff­ge­halt, von dem wir eben­falls ge­sund­heit­lich pro­fi­tie­ren.

Ent­hal­ten sind die Vi­ta­mi­ne B1, B2 und B6 so­wie die Vi­ta­mi­ne C und E. Au­ßer den Mi­ne­ral­stof­fen Salz, Ei­sen, Zink und Mag­ne­si­um sind noch ei­ne gan­ze Rei­he wei­te­rer Mi­ne­ral­stof­fe in Zwie­beln und Kno­blauch ent­hal­ten, so­dass man bei­de Pflan­zen durch­aus als hoch­wer­ti­ge Mi­ne­ral­stoff-Lie­fe­ran­ten be­zeich­nen kann.

 

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Michael Pagelsdorf
Dipl. Ernährungswissenschaftler (Oekotrophologe)

Kerntemperaturen und »Slow Cooking« – der neue (alte) Trend

– durch ein Braten-Kern­ther­mo­me­ter Fleisch und Fisch op­ti­mal ga­ren

Die wich­tigs­ten Gar­gra­de und de­ren em­pfoh­le­ne Kern­tem­pe­ra­tu­ren. So ga­ren Sie Rind, Kalb, Lamm, Wild, Schwein, Fisch und Ge­flü­gel per­fekt auf den Punkt. Wis­sens­wer­tes über: »Slow Coo­king – der neue (alte) Trend« und wert­vol­le Hin­ter­grund­in­fos zum The­ma Lang­zeit­ga­ren er­gän­zen un­se­ren Bei­trag.

Kerntemperaturen u. Slow Cooking

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