Rumpsteak mit frischen Pfifferlingen
Pfifferlinge haben von Anfang Juli bis Ende Oktober Saison. Frische Pilze generell schmecken nicht nur ganz hervorragend, es geht auch etwas Emotionales, eine Art Ritual, mit der Zubereitung einher.
Vergleichbar mit einer Vinyl-Langspielplatte, die man vor dem Auflegen erst reinigen musste, wollen insbesondere auch frische Pfifferlinge vor dem Genuss entsprechend behandelt werden.
Unser Tipp: Auf kleine Pilze achten
Soweit es das Warenangebot zulässt, empfehlen wir beim Kauf auf kleine Pilze zu achten. In deren Lamellen hat sich erst wenig bis gar kein Erdreich angesammelt und so fällt das säubern mit dem Küchenpinsel viel leichter und geht schneller von der Hand. Denn eins ist klar: Frische Pilze abzubrausen ist absolut tabu. Sie würden sich mit dem Wasser vollsaugen. Konsistenz und Geschmack der Pilze wären ruiniert.
Ehrliches und gesundheitsförderndes Koch-Handwerk
Wichtiger Bestandteil des Gerichts ist seine cremige Sauce, bei deren Zubereitung wir auf industrielle Fertigprodukte wie Saucenbinder oder gar Tütensaucen komplett verzichtet haben. Ehrliches Handwerk eben. Der schöne Nebeneffekt dabei: Der bei weiterverarbeiteten Lebensmitteln obligatorische »Chemiebaukasten« in Form einer ellenlangen »E-XXX«-Auflistung, glänzt durch Abwesenheit. Im Zeitalter einer stets steigenden Prozentzahl an Menschen, die unter Lebensmittelunverträglichkeiten leiden, ein nicht unerheblicher Aspekt.
Kombiniert haben wir unser Pilzgericht noch mit Zwiebeln und Speck. Als Beilage gab es »Grüne Bohnen im Speckmantel« und »Herzoginkartoffeln«, eine Kroketten-Variante. Auch Standard-Kroketten eignen sich natürlich ganz hervorragend. Wer Lust hat einmal selbst Kroketten zu machen, unser Workshop zeigt wie's geht.
Zu »Rumpsteak mit frischen Pfifferlingen« passt ein fruchtiger Grauburgunder vom Weingut Bernard in Franken. Einfach mal auf unser »Weintipp-Icon« tippen und mehr erfahren. Wir wünschen wie stets einen guten Appetit und: Wohl bekomm's!
Für den Einkaufszettel:
Für die « beurre manié » (Knet- bzw. Mehlbutter):
gut miteinander vermengen und für 45 Min. ins Eisfach stellen.
1) Pfifferlinge mit einem Küchenpinsel vorsichtig säubern. Speck kleinwürfeln. Zwiebel ungeschält quer in zwei Hälften schneiden. Schalotte und Knoblauchzehe pellen und klein hacken. Thymian abbrausen und trockenschütteln. Blätter von den Zweigen streifen. Restliche Zutaten für die Sauce bereitstellen.
2.1) Kasserole mit Speck ausreiben und stark erhitzen. Zwiebelhälften auf den Schnittflächen anrösten.
2.2) Die angerösteten Hälften mit einem Schuss Weißwein oder Madeira ablöschen.
2.3) Anschließend mit Brühe und Sahne aufgießen. Sauce auf mittlerer Temperatur auf ein Drittel einreduzieren. Zwiebelhälften nach 20 Min. entfernen. Sauce noch mit ein paar Bröckchen Mehlbutter »legieren«.
2.4) Hitze reduzieren. Sauce mit Pfeffer und etwas Muskatnussabrieb abschmecken. (Salzen nicht nötig!) Mit aufgelegtem Deckel warmhalten.
3.1) Bohnen abbrausen. Anschließend 2 Min. blanchieren oder 3–4 Min. dampfgaren. Bohnen nach dem Vorgaren zu Bündeln portionieren und mit Frühstücksspeck umwickeln.
3.2) Pfanne mit Butter mittelstark erhitzen. Bohnen im Speckmantel von allen Seiten fertiggaren und mit aufgelegtem Deckel warmhalten.
4.1) Pfanne dreiviertelstark erhitzen. Speck ohne Fett unter gelegentlichem Wenden knusprig braten, aus der Pfanne nehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen. Butterschmalz in die Pfanne geben. Pfifferlinge darin 15 Minuten unter gelegentlichem Schwenken scharf braten. Anschließend Zwiebeln und Knoblauch hinzufügen, unterheben und noch ca. 2 Min. mitschwitzen lassen.
4.2) Pfifferlinge erst nach dem Garen salzen (sonst werden die Pilze hart). Gezupften Thymian und die knusprig gebratenen Speckwürfel zufügen und unterheben. Pfifferlinge mit aufgelegtem Deckel warmhalten.
5) Backofen auf 80° Ober-/Unterhitze vorwärmen. Steakpfanne auf hohe Temperatur erhitzen. Rumpsteaks je nach Dicke 2–3 Min. von jeder Seite scharf braten. Im Backofen vor dem Servieren 10–15 Min. ruhen lassen. Die optimale Kerntemperatur beträgt 54–56° (»medium rare« oder »medium«).
Gernekochen-Basiswissen: Steaks richtig braten
Steak-Brattemperatur: Je nach Herd und verwendeter Pfanne, kann die Temperatureinstellung (niedrig, mittel, hoch) unterschiedliche Temperaturen erzeugen. Die optimale Brattemperatur für Steaks liegt bei 220–240 Grad. Liegt die Brattemperatur darunter, gelingt das Anbraten der Steaks nicht. Deshalb vor dem Anbraten unbedingt den »Wassertropfen-Test« machen. Dazu einfach ein paar Tropfen kaltes Wasser in die Pfanne spritzen. Wenn die Tropfen zerplatzen und verdampfen, hat die Pfanne die richtige Arbeitstemperatur erreicht.
von Dipl. Ernährungswissenschaftler Michael Pagelsdorf
– kräftig im Aroma, stark an Vitamin B12
Neben hochwertigem Eiweiß enthält Rind- wie auch Lammfleisch die lebenswichtigen Vitamine B2, B6 und B12 sowie wichtige Mineralstoffe wie Eisen, Zink und Selen. Vitamin B1 ist ebenfalls vorhanden, jedoch in geringeren Mengen als beispielsweise in Schweinefleisch.
Besonders Eisen und Vitamin B12 spielen eine zentrale Rolle bei der Bildung roter Blutkörperchen. Vitamin B12 kann in relevanten Mengen fast nur über tierische Produkte aufgenommen werden.
Eisen ist nicht allein für die Blutbildung, sondern auch für den Muskelaufbau relevant, da es eine Schlüsselrolle beim Sauerstofftransport zu den Muskelzellen spielt. Eine ausreichende Sauerstoffversorgung ist für unsere Muskeln die Voraussetzung für Leistung, Regeneration und Wachstum.
Daher lässt sich feststellen, dass eine rein vegane Ernährung ohne Supplemente nicht als vollständig ausgewogen betrachtet werden kann. Bereits 150 g Lamm- oder Rinderfilet können den Tagesbedarf eines Erwachsenen an Vitamin B12 decken und leisten zugleich einen wertvollen Beitrag zur Eisenversorgung.
– der aromatische und nahrhafte Schatz des Herbstes
Im früheren Ostpreußen, vor allem in Masuren, kannte man sie unter dem Namen »Gelböhrchen«. Im Vogtland heißen sie »Gelbschwämmele«. Die schmackhaften Waldpilze sind ein hochwertiger Eiweißlieferant mit sehr wenig Fett und auch nur einem geringen Anteil an Kohlenhydraten: ideale Voraussetzungen für figurbewusste Genießer. Aus dem in den gelben Pilzen enthaltenen Beta-Carotin kann unser Organismus wertvolles Vitamin A herstellen. Zudem verfügen Pfifferlinge über einen hohen Gehalt an Eisen und Kalium, beides wichtige Mineralstofflieferanten.
Der lösliche Ballaststoff Beta-Glucan, den man auch in Haferflocken findet, ist auch in Pilzen enthalten. Er ist besonders unserem Darm bzw. dem Mikrobiom (Darmflora) zuträglich und reguliert zugleich den Blutzuckerspiegel.
Regelmäßig wird vor dem übermäßigen Verzehr von Waldpilzen gewarnt, da diese angeblich durch den Reaktorunfall von Tschernobyl immer noch belastet sein können. Die Empfehlung für einen unbedenklichen Genuss beläuft sich auf ca. 200 g pro Woche. Stillende Mütter und Kleinkinder sollten gemäß den Empfehlungen generell auf den Genuss von Waldpilzen verzichten. Da mir hierzu die notwendigen wissenschaftlichen Studien fehlen, kann ich diese Aussage weder bestätigen noch dementieren.
– natürliches Powerduo für Gesundheit und Geschmack
Beide sind ein natürliches Antibiotikum und bekämpfen wirksam schädliche Pilze und krankheitserregende Mikroorganismen. Die Zwiebel ist eng mit dem Knoblauch verwandt und besitzt gegenüber diesem eine mildere Wirkung. Die Kombination der beiden bringt ein starkes Duo hervor.
Beide enthalten wertvolle Antioxidantien, die als Fänger »freier Radikaler« unseren Organismus dabei helfen, gesund zu bleiben.
Die zur Gattung der Liliengewächse gehörenden Pflanzen verfügen zudem über einen hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalt, von dem wir ebenfalls gesundheitlich profitieren.
Enthalten sind die Vitamine B1, B2 und B6 sowie die Vitamine C und E. Außer den Mineralstoffen Salz, Eisen, Zink und Magnesium sind noch eine ganze Reihe weiterer Mineralstoffe in Zwiebeln und Knoblauch enthalten, sodass man beide Pflanzen durchaus als hochwertige Mineralstoff-Lieferanten bezeichnen kann.
– cremiger Genuss voller wertvoller Omega-3-Fettsäuren
Nachdem Butter über Jahrzehnte hinweg systematisch schlechtgeredet wurde, ohne dies auf wissenschaftliche Studien zu stützen, ist sie zwischenzeitlich von ihrem schlechten Ruf »freigesprochen« worden – und das völlig zu Recht.
Butter besitzt einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren, die eben NICHT – wie lange Zeit behauptet – schlecht für unseren Organismus sind. Aber auch einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind in Butter enthalten.
Gegenüber Olivenöl kann sie zudem noch mit einem echten Plus punkten: Abhängig von der Nahrung, die Kühe zu sich nehmen, besitzt Butter die für den Menschen zwingend erforderlichen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA. Je mehr frisches Gras (Stichwort: Freilandhaltung!) eine Kuh zu sich nimmt, desto höher der Omega-3-Anteil in der Milch und deren Produkten.
Hier können sich z. B. der deutsche Marktführer Kerrygold sowie eine Handvoll weiterer Hersteller mit der Qualität ihrer Butter und den darin enthaltenen gesunden Fettsäuren ganz klar aus der Menge der Butterproduzenten hervorheben.
Freilandhaltung vorausgesetzt, verdient Butter ihren Namen »Gute Butter«, den ihr bereits unsere Großeltern gegeben haben, also völlig zu Recht.
Butterschmalz
Wie auch Claudia und Jürgen in ihren Rezepten mit Butterschmalz schreiben, gibt es viele Namen für »Braune Butter«, die vom Milcheiweiß befreite (geläuterte) Variante der Basisbutter. Um den Begriff »Ghee« wird seit geraumer Zeit ein Hype gemacht, dabei handelt es sich dabei um nichts anderes als eben braune Butter.
Mit dem Begriff »Ghee« ist allerdings auch eine Lebensphilosophie verbunden. Das hat auch die Industrie erkannt und so kommt es, dass man Ghee im Verkaufsregal meist höherpreisig vorfindet als eben »ordinäres« Butterschmalz, das ja bereits mehr als teuer genug ist.
Greifen Sie in diesem Fall also ruhig zum Butterschmalz. Artgerechte Freilandhaltung zur Erzeugung des Rohstoffs Butter vorausgesetzt, ist dieser eine ebenso gute und zudem preiswertere Wahl.
– natürliche Energie, die schmeckt
Kartoffeln, in bestimmten Regionen Deutschlands sowie einigen Nachbarländern auch als »Erdäpfel« oder »Grundbirnen« bzw. »Grumbeeren« (Pfalz)) und weiteren Regionalnamen bekannt, gehören wie auch Tomaten und Paprika zur Familie der Nachtschattengewächse.
Gemäß statistischen Umfragen ist die Knollenfrucht nach wie vor der Deutschen liebste Beilage und das ist auch gar nicht schlecht.
Kartoffeln sind vitamin- und mineralstoffreich und dabei noch kalorienarm. Vor allem das Vitamin-C ist in nennenswerten Mengen in der Nutzpflanze enthalten. Des weiteren besitzen die Knollen einen hohen Eiweißanteil, der in Kombination mit den in unserem Rezept verwendeten Eiern sehr gut von unserem Organismus resorbiert und in körpereigenes Eiweiß transformiert werden kann.
Gekochte Kartoffeln wirken sich allerdings stark auf den Blutzucker aus, da die Stärke durch den Kochvorgang als nahezu reine Glucose im Dünndarm aufgenommen wird.
Lässt man die Kartoffel nach dem Kochvorgang erkalten und verarbeitet sie dann erst weiter, bildet sich eine »Resistente Stärke«, die sich wesentlich günstiger auf den Blutzuckerspiegel auswirkt. So werden z. B. Bratkartoffeln klassischerweise aus ERKALTETEN Kartoffeln hergestellt.
Kartoffeln sind aus der Küche kaum wegzudenken – ob als cremiges Püree, knusprige Bratkartoffeln, herzhafte Gratins oder feine Suppen. Sie lassen sich in unzähligen Variationen zubereiten und passen zu nahezu jedem Gericht. Ihr zarter, neutraler Geschmack macht sie zu einem idealen Basislebensmittel für leichten und gesunden Genuss.
– zart im Biss und voll gesunder Pflanzenkraft
Grüne Bohnen oder auch Busch- oder Gartenbohnen – ebenso bekannt als Schnittbohnen oder österreichisch »Fisole« – sind eine Pflanzenart aus der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler. Sie enthalten neben einem hohen Vitamin-C-Anteil – der beim Kochen leider zu einem großen Teil verlorengeht – wertvolle Mineralstoffe wie Magnesium und Calcium, Kalium sowie das Spurenelement Mangan. Kalium wirkt entwässernd und damit harntreibend. Zudem liefern grüne Bohnen reichlich Vitamin K, das für die Blutgerinnung und starke Knochen von großer Bedeutung ist.
Die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe – insbesondere Flavonoide und Phenolsäuren – unterstützen zudem unseren Organismus bei der Bekämpfung von Entzündungen und Bakterien.
Bohnen müssen unbedingt gekocht werden, sie dürfen auf keinen Fall roh verzehrt werden, da sie das giftige Glykoprotein Phasin enthalten. Dieses lässt das Blut verklumpen; schon kleine Mengen roher Bohnensamen können Symptome wie Übelkeit, Fieber und Durchfall bis hin zu Krampfanfällen hervorrufen. Sogar ein Kreislaufschock ist möglich. In der Kochpraxis ist dies allerdings unbedenklich, da das giftige Phasin beim Erhitzen vollständig zerstört wird.
Bohnen enthalten zudem viel Eiweiß sowie eine Reihe wertvoller Aminosäuren. Zwar ist das pflanzliche Eiweiß nicht ganz so hochwertig wie das aus Fleisch oder Milchprodukten, es leistet dennoch einen wichtigen Beitrag zur Eiweißversorgung – besonders in einer pflanzenbasierten Ernährung.
Nicht zu vergessen: Der hohe Ballaststoffanteil der grünen Bohnen fördert eine regelmäßige Verdauung, wirkt möglichen Blähungen entgegen und hilft dabei, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren. Ein Tipp: Schonendes Dünsten statt langem Kochen erhält möglichst viele wertvolle Vitamine.
– besser nicht zu oft genießen
So lecker er auch ist: Zu oft – im Sinne von regelmäßig – sollte man ihn nicht auf seinen Speisezettel setzen, da das für die Pökelung und Konservierung des Schinkens verwendete Nitritpökelsalz aufgrund zahlreicher, in den letzten Jahren durchgeführter Studien im Ruf steht, indirekt krebserregend zu sein.
Besonders bei starker Erhitzung (z. B. Grillen) begünstigt es im sauren Milieu des Magens die Entstehung so genannter »Nitrosamine«, die von der Wissenschaft als krebserregend eingestuft werden.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Michael Pagelsdorf
Dipl. Ernährungswissenschaftler (Oekotrophologe)
– durch ein Braten-Kernthermometer Fleisch und Fisch optimal garen
Die wichtigsten Gargrade und deren empfohlene Kerntemperaturen. So garen Sie Rind, Kalb, Lamm, Wild, Schwein, Fisch und Geflügel perfekt auf den Punkt. Wissenswertes über: »Slow Cooking – der neue (alte) Trend« und wertvolle Hintergrundinfos zum Thema Langzeitgaren ergänzen unseren Beitrag.
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