Wilde Krautwickel mit Kartoffel-Pappardelle
Unsere herbstliche Rezeptidee »Kohlrouladen, gefüllt mit Rehhack und Pilzen« ist das perfekte Rezept für Liebhaber der Traditionellen Küche » sowie der Saisonküche ». Gutes und bewährtes aus beiden Rubriken, haben wir kulinarisch kombiniert. Omas Kohlrouladen, vereint mit besten Zutaten der Saison.
Ob man Weißkohl oder Wirsingkohl dafür verwendet, entscheidet der persönliche Geschmack und ein wertprüfender Blick ins Gemüseregal. Wir haben uns bei unserer Rezeptvariante für Wirsingkohl entschieden.
Gefüllt haben wir Omas Krautwickel mit einer Mischung aus Rehhack und vier Pilzsorten. Für die Pilzkombination haben wir frische Champignons, Kräuterseitlinge, Austernpilze und Pfifferlinge verwendet. Eine sehr schmackhafte Kombination, die zusätzlich als Beilage auf dem Teller ihre zweite Anwendung fand.
Statt Pasta, Kroketten, Reis oder Kartoffelstampf als zweite Beilage, wollten wir für dieses Gericht etwas neues kreieren. Spontan kam uns die Idee, Kartoffeln durch unseren »Spirali« zu drehen. Die daraus entstehenden Kartoffelspiralen erinnern optisch stark an Pappardelle, woraufhin sie von uns genau diesen Namen erhielten.
Veredelt, haben wir unsere Kartoffel-Pappardelle mit etwas Olivenöl und Salz. Im Ofen, auf dem Backblech zubereitet, entstand so eine sehr schmackhafte Kartoffelgericht-Variante mit knusprig und gleichzeitig cremig-weichem Mund.
Zu »Wilde Krautwickel mit Kartoffel-Pappardelle« passt ein charaktervoller Rotwein aus der Provence, Weinbaugebiet Luberon AOC, Frankreich. Einfach mal auf unser »Weintipp-Icon« tippen und mehr erfahren. Wir wünschen wie stets einen Guten Appetit und wohl bekomm's!
Für den Einkaufszettel:
Für die Mehlbutter:
gut miteinander vermengen und für 45 Min. ins Eisfach stellen
Wildgewürz selber machen
Unsere spezielle Wildgewürz-Rezeptur toppt garantiert alles, was im Handel als »Wildgewürz« erhältlich ist. Der ultimative Geschmacksturbo für Dein Wildgericht!
Unsere 23(!) Zutaten-Wildmischung
(!) Keine Sorge, wer nicht alle aufgelisteten Zutaten vorrätig hat, also extra kaufen müsste, kann ruhig auf die eine oder andere verzichten. Wir würden allerdings allen Feinschmeckerinnen und Feinschmeckern empfehlen, diese Kombination einmal auszuprobieren. Das Gesschmackserlebnis ist sensationell!
1) Fleisch waschen und trockentupfen. Pilze mit einem Küchenpinsel säubern, aber nicht waschen. Petersilie abbrausen, trockenschütteln und klein hacken. Die zarten Stängel dabei mitverwenden. Zwiebeln pellen. Eine Zwiebel für die Pilze klein hacken. Die Andere in dünne Spalten schneiden. Beide beiseite legen. Restliche Zutaten für das Hack bereitstellen.
2) Rehgulasch und Pilze »wolfen«, sprich durch den Fleischwolf drehen.
3) Alle Zutaten für das Pilz-Wildhack in eine Schüssel geben und gut miteinander vermengen. Mit Wildgewürz abschmecken und zugedeckt für 30 Min. in den Kühlschrank stellen.
4) Kohlblätter vorsichtig vom Strunk lösen und 3 Min. in siedendem Wasser blanchieren. Dadurch lassen sich die Blätter rollen und verlieren größtenteils ihre Bitterstoffe. Nach dem Blanchieren eine große Tasse Kochwasser abschöpfen und beiseite stellen.
5.1) Den harten Stielansatz der Wirsingblätter mit einem scharfen Messer entfernen. Dabei die Klinge flach am dicken Stielende ansetzen und das Blatt als Klingenauflage bzw. -führung benutzen.
4) Eine handvoll Hack auf den Wirsingblättern zu einem Zylinder formen. Anschließend zuerst die längsseitigen Blattenden nach innen über die Füllung klappen. Die beiden anderen Blattenden zur Mitte hin überlappend einschlagen und Rouladen zu einer Rolle formen. Kohlmantel abschließend noch mit Küchengarn fixieren.
6.1) Braune Butter in ausreichend großer Bratpfanne mittelstark bis stark erhitzen. Kohlrouladen von allen Seiten kurz und kräftig anbraten. (Beidseitig mit zwei Holzlöffeln gestützt, gelingt auch das Anbraten auf der schmalen Seite.)
6.2) Krautwickel an den Pfannenrand schieben. Tomatenmark in die Pfannenmitte geben und kurz anrösten. Zucker darüberstreuen und mit dem Tomatenmark karamellisieren lassen. Pfanneninhalt mit Wildfond ablöschen und aufkochen lassen.
6.3) Zwiebelspalten hinzufügen und kurz aufkochen lassen. Wirsing-Kochwasser zugießen. Rouladen anschließend aus der Pfanne nehmen und bei 80 Grad im Ofen warm halten.
6.4) Sauce auf mittlerer Temperatur unter gelegentlichem Umrühren einreduzieren lassen. Sollte die gewünschte Konsistenz noch nicht erreicht sein, kann man die Sauce durch bröckchenweises Einrühren von gefrorener Mehlbutter weiter binden. Am Ende der Kochzeit die Tessiner Senfsauce hinzufügen und unter die Sauce rühren. Sauce mit etwas Portwein, Pfeffer und Salz abschmecken.
7.1) Kartoffeln schälen und mit dem Spirali in »Pappardelle« schneiden. Super-Spiralschneider von Lurch bei Amazon »
7.2) Kartoffel-Pappardelle mit Olivenöl beträufeln und anschließend mit Pfeffer und Salz würzen.
8) Backblech mit Backpapier belegen. Die Kartoffel-Pappardelle auf das Blech verteilen und bei 180 Grad Umluft für 25–30 Min. in den Ofen schieben. Nach 15 Min. einmal wenden.
9) Pfanne mittelstark bis stark erhitzen. Die geputzten Pilze zunächst ohne Fett anrösten (das intensiviert das Pilzaroma). Temperatur auf kleine Hitze reduzieren, Butter und Zwiebelhack hinzufügen. Pilze und Zwiebeln unter gelegentlichem Wenden nicht länger als 2–3 Min. braten.
Wirsing
Wirsing oder Wirsingkohl, regional auch unter Welschkohl, Wirsching oder Schavur bekannt, ist ein Gemüsekohl und gehört zur Gattung der Kreuzblütler. Gegenüber den ebenfalls beliebten Weiß- oder Spitzkohlvarianten besitzt er gekräuselte Blätter, die insbesondere Eintöpfen und Suppen einen herzhaften Geschmack verleihen.
Wirsingkohl verfügt über zahlreiche wertvolle Inhaltsstoffe, die unseren Organismus dabei helfen gesund zu bleiben.
So verfügt der kalorien- und fettarme Kohl über einen besonders hohen Anteil an Folsäure. Das Vitamin hat eine positive Wirkung auf Wachstum und Zellteilung, bringt also unseren Organismus in Schwung.
Auch Vitamin C ist reichlich in Wirsing enthalten. Vitamin C wirkt antioxidantisch und schützt unseren Organismus dadurch vor Zellschäden. Vor allem aber, ist Vitamin C bekannt für die Stärkung unseres Immunsystems. In geringerem Maße, findet sich auch das Vitamin B6 in dem Gemüse, welches eine positive Wirkung auf unseren Stoffwechsel und unser Nervensystem besitzt.
An Mineralstoffen sind Kalium sowie in kleineren Mengen Magnesium und Calcium in Wirsing enthalten. Calcium ist ein wichtiger Baustein für die Gesunderhaltung von Knochen und Zähne. Magnesium ist wie kaum ein anderer Mineralstoff ein essentieller Baustein zum Erhalt lebenswichtiger Körperfunktionen wie die Herztätigkeit.
Zudem trägt Magnesium in hohem Maße zum Erhalt unserer Nerven- und Muskelzellen sowie Knochen und Zähne, um nur ein paar seiner positiven Eigenschaften zu nennen.
Reh und Hirsch
Neben hochwertigem Eiweiß enthält hochwertiges Hirsch- oder Rehfleisch die lebenswichtigen Vitamine B1, B2, B6 und B12, Mineralstoffe und Spurenelemente. Bei der Bildung roter Blutkörperchen, spielt das Vitamin B12 eine zentrale Rolle, es kann in nennenswerten Mengen nur über tierische Produkte aufgenommen werden.
Daran erkennt man, dass man bei einer »rein-veganen Ernährung« nicht mehr von einer – für den Menschen – ausgewogenen Ernährung ausgehen kann. 150 g Lamm- wie auch Rinderfilet können bereits den Tagesbedarf eines erwachsenen Menschen decken.
Kartoffeln alias »Erdäpfel«
Kartoffeln, in bestimmten Regionen Deutschlands sowie einigen Nachbarländern auch als »Erdäpfel« oder »Grundbirnen« bzw. »Grumbeeren« (Pfalz)) und weiteren Regionalnamen bekannt, gehören wie auch Tomaten und Paprika zur Familie der Nachtschattengewächse.
Gemäß statistischen Umfragen ist die Knollenfrucht nach wie vor der Deutschen liebste Beilage und das ist auch gar nicht schlecht.
Kartoffeln sind vitamin- und mineralstoffreich und dabei noch kalorienarm. Vor allem das Vitamin-C ist in nennenswerten Mengen in der Nutzpflanze enthalten. Des weiteren besitzen die Knollen einen hohen Eiweißanteil, der in Kombination mit den in unserem Rezept verwendeten Eiern sehr gut von unserem Organismus resorbiert und in körpereigenes Eiweiß transformiert werden kann.
Gekochte Kartoffeln wirken sich allerdings stark auf den Blutzucker aus, da die Stärke durch den Kochvorgang als nahezu reine Glucose im Dünndarm aufgenommen wird.
Lässt man die Kartoffel nach dem Kochvorgang erkalten und verarbeitet sie dann erst weiter, bildet sich eine »Resistente Stärke«, die sich wesentlich günstiger auf den Blutzuckerspiegel auswirkt. So werden z. B. Bratkartoffeln klassischerweise aus ERKALTETEN Kartoffeln hergestellt.
Zwiebeln und Knoblauch
Beide sind ein natürliches Antibiotikum und bekämpfen wirksam schädliche Pilze und krankheitserregende Mikroorganismen. Die Zwiebel ist eng mit dem Knoblauch verwandt und besitzt gegenüber diesem eine mildere Wirkung. Die Kombination der beiden bringt ein starkes Duo hervor.
Beide enthalten wertvolle Antioxidantien, die als Fänger »Freier Radikaler« unseren Organismus dabei helfen, gesund zu bleiben. Die zur Gattung der Liliengewächse gehörenden Pflanzen verfügen zudem über einen hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalt, von dem wir ebenfalls gesundheitlich profitieren. Enthalten sind die Vitamine B1, B2 und B6 sowie die Vitamine C und E.
Außer den Mineralstoffen Salz, Eisen, Zink und Magnesium, sind noch eine ganze Reihe weiterer Mineralstoffe in Zwiebeln enthalten, sodass man beide Pflanzen durchaus als hochwertige Mineralstoff-Lieferanten bezeichnen kann.
Hühnereier – Das Mär vom bösen Ei
Hühnereier besitzen durchschnittlich 7 g Proteine und damit einen hohen Gehalt der biologisch wertvollen Substanzen. Biologisch wertvoll deshalb, da die im Ei enthaltenen Proteine einen hohen Anteil an essentiellen Aminosäuren, mit einem sehr guten Gleichgewicht aufweisen. Der Proteingehalt eines Hühnereis wird deshalb als Referenzwert angesehen.
Ein Vergleich mit anderen Lebensmitteln macht dies deutlich: Zwei Hühnereier enthalten dieselbe Menge an Proteinen wie bspw. 100 g Fisch 100 g Fleisch.
Der durchschnittliche Fettgehalt ist mit 7 g genau so hoch, wie der Proteingehalt, es ist vor allem im Eigelb und weniger im Eiweiß enthalten. Bei den Fettsäuren im Ei handelt es sich zu zwei Drittel um ungesättigte Fettsäuren.
Etwas in Verruf, kam eine zeitlang der Verzehr von Ei aufgrund seines – mit ca. 180 mg – recht hohen Cholesteringehalts, was man jedoch auf keinen Fall überbewerten sollte, da solche Warnungen und Einstufungen meist gewissen Trends unterliegen und sich somit auch wieder ändern können.
Zudem besitzen Hühnereier einen hohen Vitamin A, D und E-Anteil und enthalten die Spurenelemente Eisen und Zink.
Butter
Nachdem gute Butter über Jahrzehnte systematisch schlecht geredet wurde, ohne dies auf wissenschaftliche Studien zu begründen, ist Butter zwischenzeitlich von ihrem schlechten Ruf »freigesprochen« worden und das völlig zu Recht.
Butter besitzt einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren, die eben NICHT – wie lange Zeit behauptet – schlecht für unseren Organismus sind. Aber auch einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind in Butter enthalten.
Gegenüber Olivenöl kann sie zudem noch mit einem echten Pluspunkt punkten: Abhängig von der Nahrung, welche Kühe zu sich nehmen, besitzt Butter die für den Menschen zwingend erforderlichen Omega 3-Fettsäuren EPA und DHA. Je mehr frisches Gras (Stichwort: Freilandhaltung!) eine Kuh zu sich nimmt, desto höher der Omega 3-Anteil in der Milch und deren Produkten.
Hier können sich z. B. der deutsche Marktführer Kerrygold sowie eine handvoll weiterer Hersteller mit der Qualität ihrer Butter und der darin enthaltenen gesunden Fettsäuren ganz klar aus der Menge der Butterproduzenten hervorheben.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Michael Pagelsdorf
Dipl. Ernährungswissenschaftler (Oekotrophologe)
– durch ein Braten-Kernthermometer Fleisch und Fisch optimal garen
Die wichtigsten Gargrade und deren empfohlene Kerntemperaturen. So garen Sie Rind, Kalb, Lamm, Wild, Schwein, Fisch und Geflügel perfekt auf den Punkt. Wissenswertes über: »Slow Cooking – der neue (alte) Trend« und wertvolle Hintergrundinfos zum Thema Langzeitgaren ergänzen unseren Beitrag.
Alle Produkte, die wir selbst in unserer "Gerneküche" benutzen und mit deren Qualität wir mehr als zufrieden sind, empfehlen wir guten Gewissens gerne weiter. Die aktiven Produkt-Verlinkungen unserer Kaufempfehlungen, haben wir mit einem *Sternchen gekennzeichnet. Weitere Information dazu finden Sie im Impressum!