Pflaumenklöße aus dem Sudetenland
Auch bekannt als »Böhmische Knödel«, »Pflaumenknödel«, »Schlesische Pflaumenklöße« oder »Böhmische Pflaumenknödel«.
»Omas Pflaumenknödel« sind zwar eine gehaltvolle Süßspeise bzw. Nascherei, aber soooo lecker.
»Der »Gebirgszug der Sudeten«, das nördliche Grenzgebirge der österreichischen Länder Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien zum deutschen Sachsen und Schlesien, war im 19. Jahrhundert Namensgeber für die topographische Bezeichnung »Sudetenland« […] Zitat Ende. Quelle: Wikipedia.
Hier haben wir einmal ein altes Rezept aus Omas Küche ausprobiert. Das Rezept stammt aus Zeiten der Entbehrung, in denen ein reich gedeckter Tisch nicht selbstverständlich war. So liegt die Vermutung nahe, dass es damals (unter der Verwendung von Pflaumen oder Zwetschgen aus dem Garten und griffbereiten Zutaten aus der Küche) vor allem die Aufgabe hatte, ohne nennenswerte Kosten satt und »glücklich« zu machen.
Klassisch reicht man dazu eine flüssige »Braune Butter«. Wir haben das Rezept modern interpretiert und außer der flüssigen Butter noch eine Vanillesauce dazu serviert. Beide Kombinationen haben uns gemundet.
Diese Süßspeise ist ein echter Gaumen- und Seelenschmaus und besitzt zudem durch die Pflaumenfüllung auch noch einen – vom hohen Zuckergehalt einmal abgesehen – gesundheitlich positiven Nährwert.
In Bayern kennt man sie als »Zwetschgenknödel«.
Zu »Pflaumenklöße aus dem Sudetenland« passt ein edelsüßer Moselriesling. Einfach mal auf unser »Weintipp-Icon« tippen und mehr erfahren. Wir wünschen wie stets einen guten Appetit und: Wohl bekomm's!
Für den Einkaufszettel:
1) Kartoffeln waschen und in einen Kochtopf geben. Topf soweit mit Wasser auffüllen, bis die Kartoffeln ausreichend bedeckt sind. 2–3 TL Salz hinzufügen und Kartoffeln – je nach Größe – ca. 20–25 Min. garen. Nach dem Garen abschütten und kurz kurz ausdampfen lassen.
2) Während die Kartoffel kochen, 250 g Butter in einen Saucentopf geben und bei mittlerer Hitze – nicht höher – erhitzen. Wenn die Butter flüssig ist und leicht kocht, steigt die bläschenbildende Molke der Butter auf und sammelt sich vor allem am Rand des Topfes, wo man sie prima mit einem Löffel abschöpfen kann. Die Butter so lange weiterköcheln lassen, bis die komplette Molke abgeschöpft wurde. Topf nun von der Kochstelle nehmen und den Rest der Molke evtl. noch vorsichtig mit einem Küchentuch aufsaugen.
3) Kartoffeln in noch heißem Zustand pellen und miteinander verstampfen. (alternativ »Flotte Lotte« verwenden!) Die beiden Eigelbe, eine Fingerspitze Salz sowie nach und nach das Mehl hinzugeben und alles gut vermengen. Wenn der Teig nicht mehr klebt, hat er die richtige Konsistenz und ist fertig.
4) Den Teig anschließend kloßgerecht (so groß, dass immer eine Pflaume gut eingearbeitet werden kann) portionieren, die einzelnen Portionen flach drücken und jeweils eine Pflaume in die Mitte drücken. Danach den Teig mit Pflaume in handgroße Kugeln, bzw. Klöße formen.
5) Einen sehr großen Topf mit Salzwasser zum Sieden bringen. Der Topf sollte so groß sein, dass die Klöße ausreichend Platz haben und nicht aneinander kleben können. Wenn das Wasser ständig fein perlt, aber keine dicken Blasen aufsteigen, ist der Siedepunkt erreicht und die Klöße können vorsichtig in den Topf gegeben werden. Nach ca. 10–12 Min. steigen die Klöße auf, schwimmen an der Oberfläche und können mit einem Schaumlöffel entnommen werden. Versuchsweise zuerst nur einen Kloß entnehmen und mit zwei Gabeln vorsichtig aufreißen.
6) Braune Butter in eine Pfanne geben und die Semmelbrösel darin knusprig anbraten. Den Rest der braunen Butter in eine Sauciere füllen und separat servieren.
7) War der Testkloß durchgegart, die restlichen Klöße aus dem Wasser holen, auf Tellern legen und wieder mit zwei Gabeln jeden Kloß vorsichtig aufreißen. Das sieht optisch schöner aus, als die Klöße durchzuschneiden. Etwas braune Butter und Kokosblütenzucker über die Klöße geben und sofort servieren.
Moderne Kombinationsempfehlung:
Alternativ, oder in Kombination zur Braunen Butter, kann man eine mit Vanille aromatisierte Sauce Hollandaise » zu den Klößen reichen.
Serviertipp: Wer mag kann auf die Klöße zusätzlich noch eine Prise Zimt streuen.
von Dipl. Ernährungswissenschaftler Michael Pagelsdorf
– süß, saftig und voller Power
Pflaumen sind echte Figurschmeichler: Sie enthalten kaum Fett, dafür reichlich Fruchtzucker – was sie wunderbar süß, aber für Menschen mit Fruktoseunverträglichkeit nur bedingt verträglich macht. Beim Trocknen verlieren sie ihren hohen Wasseranteil, wodurch sich der Zuckergehalt konzentriert – Trockenpflaumen sind daher süßer und energiedichter, bleiben aber ein beliebter Snack für Sportler und Reisende.
Mit rund 10 % Kohlenhydraten, einem kleinen Anteil an Eiweiß und Fett sowie wertvollen Ballaststoffen sind Pflaumen ein guter, langsam wirkender Energielieferant. Zudem sind sie wahre Mineralstoffbomben: Eisen, Magnesium, Kalium, Kupfer, Zink und Bor tragen zu einem ausgewogenen Stoffwechsel bei und unterstützen Muskeln, Nerven und Blutbildung.
Auch vitaminseitig überzeugen Pflaumen: Sie liefern Provitamin A, Vitamin C, Vitamin E (wichtig fürs Nerven- und Immunsystem) und eine ganze Bandbreite an B-Vitaminen, die Energiegewinnung und Zellerneuerung fördern. Zudem enthalten sie sekundäre Pflanzenstoffe wie Anthocyane und Polyphenole, die antioxidativ wirken und Entzündungen hemmen können.
Pflaumen sind in der Küche erstaunlich vielseitig:
Frisch verzehrt bieten sie saftig-süßen Genuss mit feiner Säure – perfekt für Frühstücksbowls, Joghurts oder Müsli. Gebacken veredeln sie Kuchen, Tarten und Clafoutis mit aromatischer Tiefe.
Gekocht lassen sie sich zu Kompotten, Chutneys oder Fruchtsaucen verarbeiten, die herzhafte Gerichte wie Wild, Ente oder Käse wunderbar unterstreichen. Getrocknet eignen sie sich als natürlicher Energiesnack oder als Basis für Smoothies und Füllungen (z. B. in Rouladen).
Ein leichter Hauch von Zimt, Vanille oder Rotwein verleiht Pflaumen-Gerichten eine extraordinäre Wärme und Tiefe – perfekt für die kühle Jahreszeit und eine besondere Kombination aus Genuss und Gesundheit.
– Energielieferant mit Köpfchen
Entgegen häufiger Aussagen besitzt Getreide keine großen Mengen an pflanzlichem Eiweiß. Dafür punktet es mit einem hohen Anteil an Kohlenhydraten und deckt – bezogen auf 100 g – fast ein Drittel des täglichen Ballaststoffbedarfs bei gleichzeitig sehr geringem Fettgehalt.
Darüber hinaus liefert Getreide wertvolle Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen und Zink – wichtige Komponenten für Muskel- und Nervenfunktionen – und beinhaltet Vitamine der B-Gruppe, die unseren Stoffwechsel unterstützen.
Für Menschen, die auf Fleisch verzichten möchten, also Vegetarier und Veganer (bei veganer Ernährung: Pasta secca ohne Ei!), liegt Getreide damit voll im Trend und ist ein fester Bestandteil des modernen Speiseplans geworden.
Für Personen mit Glutenunverträglichkeit ist Getreide jedoch ungeeignet. Auch Diabetiker oder Low-Carb-Anhänger halten sich wegen des hohen Kohlenhydratanteils besser zurück.
Getreide bildet die Basis unzähliger Speisen und ist einer der wichtigsten Grundbausteine unserer Ernährung. In Form von Mehl dient es als Hauptzutat für Brot, Brötchen, Kuchen, Pasta, Pizzateig und Backwaren aller Art.
Als ganzes Korn, gequollen oder gekocht, wird es in Salaten, Aufläufen, Suppen oder vegetarischen Bratlingen verwendet. Gemahlen, geröstet oder als Flocken und Brei (z. B. Hafer, Dinkel, Hirse oder Bulgur) eignet es sich für eine vollwertige Frühstücks- oder Beilagenküche.
In der modernen Ernährung gewinnen alternative Mehlsorten – etwa aus Hafer, Hirse, Reis, Buchweizen oder Mandeln – zunehmend an Bedeutung, da sie glutenfrei und oft mineralstoffreicher sind. Dadurch lässt sich klassische Backkunst mit individuellen Ernährungsformen verbinden.
– cremiger Genuss voller wertvoller Omega-3-Fettsäuren
Nachdem Butter über Jahrzehnte hinweg systematisch schlechtgeredet wurde, ohne dies auf wissenschaftliche Studien zu stützen, ist sie zwischenzeitlich von ihrem schlechten Ruf »freigesprochen« worden – und das völlig zu Recht.
Butter besitzt einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren, die eben NICHT – wie lange Zeit behauptet – schlecht für unseren Organismus sind. Aber auch einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind in Butter enthalten.
Gegenüber Olivenöl kann sie zudem noch mit einem echten Plus punkten: Abhängig von der Nahrung, die Kühe zu sich nehmen, besitzt Butter die für den Menschen zwingend erforderlichen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA. Je mehr frisches Gras (Stichwort: Freilandhaltung!) eine Kuh zu sich nimmt, desto höher der Omega-3-Anteil in der Milch und deren Produkten.
Hier können sich z. B. der deutsche Marktführer Kerrygold sowie eine Handvoll weiterer Hersteller mit der Qualität ihrer Butter und den darin enthaltenen gesunden Fettsäuren ganz klar aus der Menge der Butterproduzenten hervorheben.
Freilandhaltung vorausgesetzt, verdient Butter ihren Namen »Gute Butter«, den ihr bereits unsere Großeltern gegeben haben, also völlig zu Recht.
Butterschmalz
Wie auch Claudia und Jürgen in ihren Rezepten mit Butterschmalz schreiben, gibt es viele Namen für »Braune Butter«, die vom Milcheiweiß befreite (geläuterte) Variante der Basisbutter. Um den Begriff »Ghee« wird seit geraumer Zeit ein Hype gemacht, dabei handelt es sich dabei um nichts anderes als eben braune Butter.
Mit dem Begriff »Ghee« ist allerdings auch eine Lebensphilosophie verbunden. Das hat auch die Industrie erkannt und so kommt es, dass man Ghee im Verkaufsregal meist höherpreisig vorfindet als eben »ordinäres« Butterschmalz, das ja bereits mehr als teuer genug ist.
Greifen Sie in diesem Fall also ruhig zum Butterschmalz. Artgerechte Freilandhaltung zur Erzeugung des Rohstoffs Butter vorausgesetzt, ist dieser eine ebenso gute und zudem preiswertere Wahl.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Michael Pagelsdorf
Dipl. Ernährungswissenschaftler (Oecotrophologe)
– durch ein Braten-Kernthermometer Fleisch und Fisch optimal garen
Die wichtigsten Gargrade und deren empfohlene Kerntemperaturen. So garen Sie Rind, Kalb, Lamm, Wild, Schwein, Fisch und Geflügel perfekt auf den Punkt. Wissenswertes über: »Slow Cooking – der neue (alte) Trend« und wertvolle Hintergrundinfos zum Thema Langzeitgaren ergänzen unseren Beitrag.
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