Frühlings-Pizza mit Spargel und Bärlauch
Für unsere Frühlings-Pizza haben wir weißen und grünen Spargel mit frittiertem Bärlauch und fruchtiger Avocado-Bärlauch-Creme kombiniert. Pure Lebensfreude und Frühlingsgefühle auf dem Teller und aufgrund der frischen und guten Zutaten gesund noch dazu.
Den »Cornicione«, den »Vesuv-Kranz« unserer Frühlings-Pizza, haben wir mit Parmesancreme bestrichen. Ein fantastischer Tipp für Pizzen aus dem heimischen Backofen, der Dir optisch, geschmacklich und sensorisch eine Pizza wie aus dem Pizza-Profiofen zaubert.
Dieses Geschmackserlebnis solltest Du dir auf keinen Fall entgehen lassen, aber Du musst dich beeilen, die Bärlauchsaison ist leider nur kurz. Hast Du zu spät von unserem Rezept erfahren, kannst Du den Bärlauch durch Rucola ersetzen.
Wie immer, führt unsere bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitung sicher ans Ziel.
Zu »Frühlings-Pizza mit Spargel und Bärlauch« servieren wir einen mittelkräftigen Weißwein mit ausgeprägter Frucht und viel Schmelz. Einfach mal auf unser »Weintipp-Icon« tippen und mehr erfahren. Wir wünschen wie stets einen Guten Appetit und wohl bekomm's!
Traditionelle Vesuv-Form
Auch wenn viele Deutsche eine flache knusprige Pizza bevorzugen, so ist die Pizza, wie man sie in Napoli kennt und herstellt mit dem »cornicione«, (dem dicken Kranz bzw. Teigrand), eine authentische und einzigartige Köstlichkeit.
Voluminös ist bei einer solchen Pizza cornicione übrigens nur der Rand, in der Mitte ist sie superdünn und genau so knusprig wie eine flache Pizza.
Einen guten Appetit sollte man aufgrund der größeren Teigmenge aber auf jeden Fall mitbringen. 😊
Für den Einkaufszettel:
Der perfekte neapolitanische »Vesuv-Pizzateig« alla Gernekochen – Mit Wein genießen, mit luftigem, weichem und doch knusprigem Rand (im Italienischen als »cornicione« bekannt)
Für XXL-Pizzen mit megadickem Rand:
Portionierung für den Belag (jeweils für 1 Pizza):
Zutaten Avocado-Bärlauch-Creme (für 4 Pizzen):
Für den Belag (jeweils für 1 Pizza):
Das benötigt man zusätzlich:
Für eine richtige Pizza braucht man natürlich die richtigen Zutaten. Und da Mehl nicht gleich Mehl und Käse nicht gleich Käse ist, haben wir die wichtigsten Infos rund um die Hauptzutaten für Deine Pizzen in einem Beitrag zusammengestellt.
Die besten Mehle u. Käse für Deine Pizza1.1) Bierhefe in lauwarmem Wasser auflösen. Zucker zugeben, umrühren und 10 Min. gären lassen, bis sich eine schöne Schaumkrone gebildet hat.
1.2) Mehlsorten miteinander vermengen.
1.3) Die in Wasser aufgelöste Hefe zugeben und mit etwas Mehl bedecken.
2) Vorteig zugedeckt mindestens 2 Std. ruhen lassen.
3.1) Olivenöl über den Vorteig geben. Jetzt erst das Salz hinzufügen, da es sonst die Aktivität der Hefe beeinträchtigt.
3.2) Teig 30 Min. auf kleiner Stufe kneten. Nach 5 Minuten Knetzeit zwei Eiswürfel zufügen. Danach alle weiteren 5 Minuten (wenn sich der Teig zu einer fluffigen Kugel geformt hat und kein Flüssigkeitsfilm mehr in der Schüssel ist) erneut zwei Würfel in den Teig geben. Vorgang wiederholen, bis alle Würfel aufgebraucht sind. (Eiswürfel statt Wasser sorgen dafür, dass die Temperatur beim Kneten nicht zu hoch wird, da die Hefe sonst nicht mehr optimal arbeiten kann.
Das Geheimnis eine fluffigen Teigs, der mega aufgeht: Wasser, Wasser und noch einmal Wasser! Soviel, wie die verwendete Mehlsorte aufnehmen kann. Caputo »Pizzeria« hat den größten Anteil in unserer Mehlmischung. Der hohe W-Wert von 260–270 macht sich beim Kneten sofort bemerkbar, weil der Teig superweich wird und viel Wasser abbinden kann.
Durch die lange Knet- und Gehzeit wird die Stärke im Teig aufgespalten. Durch die Aufspaltung wiederum bildet sich Kleber-Eiweiss (Gluten) das den Teig hochelastisch macht. Mit etwas Geschick, kann man es so einem neapolitanischen Pizzabäcker gleichtun und die Teigfladen auf den Händen bzw. Fingern in der Luft kreisen lassen. Ein so zubereiteter »Pizzateig original Neapel« reißt dabei nicht ein!
Durch die lange Gehzeit der Kühlgärung werden zudem die Zuckermoleküle von den Hefekulturen in Alkohol umgewandelt und danach zu Kohlendioxid vergoren. So entsteht der leicht gärige Geschmack des neapolitanischen Pizzateigs.
Ein so zubereiteter Teig ist bekömmlicher und – vor allem AROMATISCHER! Gut Ding will eben – wie so oft – Weile haben!
Natürlich ist die Herstellung eines »Pizzateigs neapoletanisch« mit Arbeit und Zeit verbunden, die man am besten an einem Samstag- oder Sonntagmorgen einplant. Wer es jedoch einmal ausprobiert, wird ganz bestimmt staunen, dass sich der Teig aufgrund seiner Elastizität und Fluffigkeit auch ohne Nudelholz ganz mühelos, allein mit den Händen, ausformen lässt. Schon das Handgefühl dabei ist der Wahnsinn und entschädigt bereits vor dem Backen mit der Ausschüttung von Glückshormonen den betriebenen Aufwand.
Chemiebaukasten Pizza-Fertigteig
Und der gesunde Nebeneffekt: Gegenüber einem Pizza-Fertigteig kommt unser selbstgemachter Pizzateig ganz ohne Chemiebaukasten aus.
3.3) Nach dem Kneten etwas Mehl über den Teig streuen und diesen durch mehrfaches Drehen und Wenden zu einer Kugel formen.
Tipp: Mit einem Teigspatel klappt das ganz hervorragend, ohne das man den Teig in die Hände nehmen muss.
4.1) Teig in vier gleich große Stücke teilen und mit den Händen zu Teigballen formen.
4.2) Jetzt kommt der Teig luftdicht verschlossen für mindestens 6–8 Std. in den Kühlschrank. Je länger, desto besser geht er beim Backen im Ofen auf. Maximal aber 21 Std. (Überschreitet man die Zeit, übergärt der Teig und verliert seine Struktur.)
5.1) Pizzateig 2–3 Std. vor der Weiterverarbeitung aus dem Kühlschrank nehmen, damit er Zimmertemperatur bekommt. Arbeitsfläche mit Semola bestreuen. Mit den Fingern mittig eine Vertiefung in die Kugel drücken und ausweiten. Kugel drehen und Vorgang mehrfach wiederholen, bis der Teigfladen die gewünschte Größe bekommen hat.
5.2) Fladen final mit den Händen so ausformen, dass außen ein dicker Rand bleibt, sodass dieser beim Backen wunderbar aufgehen kann.
Zur Herstellung unserer Interpretation eines neapolitanischen Teiges haben wir auch ein anschauliches Video produziert:
1) Pfanne mit Olivenöl und Butter mittelstark erhitzen. Spargel von beiden Seiten wenige Minuten braten, bis er goldbraune Stellen bekommt.
2.1) Bärlauch auf mittlerer Hitze in ausreichend Olivenöl frittieren.
2.2) Bärlauchblätter auf Küchenkrepp vorsichtig abtupfen und abtropfen lassen.
3.1) Für die Parmesancreme den Parmesan mit einer feinen Küchenreibe fein reiben. Kochsahne, Öl und Mascarpone dazugeben, die Muskatnuss darüber reiben.
3.2) Zutaten im Mixer oder mit dem Zauberstab fein pürieren. Parmesancreme mit Salz und Pfeffer abschmecken.
4.1) Für die Bärlauch-Avocadocreme die Avocado halbieren, den Kern herausholen, das Fleisch aus der Schale lösen. Frischkäse, die Zitrone und ihren Abrieb sowie Tabasco, eine Prise Koriandersamen und das Piment d'espelette hinzufügen.
4.2) Alle Zutaten in einen Mixbecher geben und mit dem Zauberstab verarbeiten.
5) Kranz mit der Parmesancreme und Pizzen mit Avocadocreme bestreichen.
6) Backofen auf höchste Stufe Ober-/Unterhitze 45 Min. vorheizen, sodass der Pizzastein ordentlich Temperatur bekommt. Backpapier mit dem Daumen auf dem Schieber fixieren und die Pizza ohne Papier auf den Stein rutschen lassen. Pizzen im vorgeheizten Ofen goldbraun backen. Bei 200 Grad braucht es dafür – je nach Ofen – etwa 8–12 Minuten, bei 250–280 Grad 5 bis 8 Minuten. Und in einem Profi-Pizzaofen mit 350–400 Grad Hitze etwa 60–80 Sekunden.
7) Spargel schräg in Stücke schneiden und zusammen mit dem frittierten Bärlauch auf den heißen Pizzen verteilen. Mit grobem Pfeffer und geriebenem Parmesan finalisieren und sofort servieren.
»Kaiserliches Gemüse« – Gemüsespargel bzw. Spargel
Asparagus
Der botanische Name des »Kaiserlichen Gemüses« leitet sich aus dem Griechisch-Lateinischen ab und bedeutet »Junger Trieb« (ursprünglich: »Der nicht Gesäte«). Auch unter den Synonymen »Essbares Elfenbein« oder »Weißes Gold« ist Spargel bekannt.
Aus über 200 Arten der Gattung Spargel in Deutschland, sind vor allem der weiße und grüne Spargel sehr beliebt. Aber auch violetter Spargel gewinnt in letzter Zeit an Popularität. Genau wie weißer Spargel eignet er sich alternativ zum Garen auch hervorragend als Rohkostsalat, was den Vorteil mit sich bringt, dass die in Spargel enthaltenen Vitamine erhalten bleiben.
Gesunder Spargel
Spargel ist gesund. So verfügt das saisonale Gemüse z. B. über einen hohen Vitaminanteil. Und das sind bei Spargel vor allem die Vitamine A und C. Das fettarme Gemüse verfügt zudem über einen mehr als respektablen Mineralstoffgehalt (Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen und Phosphor. Letzterer ist genau wie Calcium ein wichtiger Bestandteil unserer Knochen.
Zudem ist Spargel extrem kalorienarm und besitzt eine stark entwässernde Wirkung. Ideal für figurbewusste Menschen und Sportler.
Es gibt also gute Gründe die Spargelzeit zu nutzen und das schmackhafte Gemüse so oft wie möglich in unseren Speiseplan zu integrieren.
Bärlauch – das unterschätzte Frühlingskraut
Seine kurze Erntesaison kürt Spargel zum König unter den Gemüsesorten. Diese Wertschätzung, kommt beim Frühlingskraut Bärlauch leider nicht zum Tragen. Zu Unrecht, denn auch seine Saison ist kurz – sie dauert von Anfang März bis Mitte Mai – und Bärlauch ist gesund!
Das Kraut besitzt die gleichen gesundheitsförderlichen Effekte und ein ähnliches Aroma wie Knoblauch, mit einem herausragenden Vorteil: von einer unangenehmen »Knoblauchfahne« bleiben wir verschont. Ein wahres Geschmackserlebnis, ohne mögliche Beschwerden des Büronachbars oder Unannehmlichkeiten im Kundengespräch. Grund genug, die Bärlauch-Saison in vollen Zügen zu nutzen und vor allem zu genießen.
Avocados
Vollkommen zu unrecht stehen Avocados im Ruf, fette Kalorienbomben und somit ungesund zu sein.
Avocados besitzen in der Tat einen hohen Fettanteil. Dabei handelt es sich jedoch überwiegend um EINFACH ungesättigte Fettsäuren, und um einen kleinen Teil an MEHRFACH ungesättigten Fettsäuren, wie sie z. B. auch in Oliven und Olivenöl enthalten sind.
Macht der hohe Fettanteil in Avocados also dick? Definitiv nein! Ich bin sogar davon überzeugt, dass der hohe Anteil an ungesättigten Fettsäuren in Verbindung mit dem ebenfalls in Avocados vorhandenem Enzym »Lipase« unseren Körper beim Fettabbau hilft. Warum das so ist? Lipase steuert während der Verdauung die Fettverbrennung im Fettgewebe und verhindert so die Fettspeicherung.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Michael Pagelsdorf
Dipl. Ernährungswissenschaftler (Oekotrophologe)
Alle Produkte, die wir selbst in unserer "Gerneküche" benutzen und mit deren Qualität wir mehr als zufrieden sind, empfehlen wir guten Gewissens gerne weiter. Die aktiven Produkt-Verlinkungen unserer Kaufempfehlungen, haben wir mit einem *Sternchen gekennzeichnet. Weitere Information dazu finden Sie im Impressum!