Spaghetti carbonara original bzw. Spaghetti alla carbonara originale italiano
Der bekannte wie auch beliebte italienische Klassiker stand schon lange auf unserer Aufgabenliste. Nun haben wir es also endlich geschafft Euch unser stilechtes Spaghetti carbonara-Rezept zu präsentieren.
Spaghetti alla carbonara, was so viel bedeutet wie »Spaghetti nach Köhler Art«, entstammt der Überlieferung bzw. Legende nach der Idee italienischer Kohlenhändler (Köhler) aus den Appeninen (ital. Gebirgszug), die sich in Ihren Mittagspausen Kraft spendende Penne mit Speck und geriebenem Käse zubereitet haben.
Eins ist klar: es gibt niemals nur ein einziges »Original-Rezept« und gewiss kann man bei der Wahl zwischen »Guanciale« oder »Panchetta« und auch »Pecorino« oder »Parmesan« ein Auge zudrücken, aber was man so im Internet an »Spaghetti Carbonara-Originalrezepten« findet bzw. vorgeschlagen bekommt, ist mehr als erstaunlich:
Weder Sahne, noch Milch und eigentlich auch kein »Parmesan« und »Panchetta“ haben an diesem Gericht etwas zu suchen. Ein italienischer Koch oder eine italienische Köchin würde bei Sahne oder Milch als »Originalzutaten« vor Entsetzen laut aufschreien! 😉
Die wenigen, aber guten Zutaten sind neben Pasta der persönlichen Wahl:
Das Gericht lässt sich einfach und schnell zubereiten. Zu beachten ist lediglich die Pfannentemperatur beim finalen Arbeitsschritt, dem Unterheben der Eier-Käse-Legierung. Die Pfanne darf zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zu heiß sein, sonst wird – ehe man sich versieht – aus Spaghetti carbonara »Rührei mit Nudeln«.
Ebenso wichtig bei diesem Rezept ist die Wahl der Zutaten. Eier, so frisch wie nur möglich, sind die Grundvoraussetzung. Und auch bei den restlichen Zutaten gilt: Nicht beim Preis und somit der Qualität geizen! Es sollte schon ein hochwertiger Pecorino und ein hochwertiger Guanciale (am besten aus kleiner Familien-Manufaktur) verwendet werden, um ein perfektes Geschmackserlebnis zu erzielen.
In unserer Einkaufsliste haben wir entsprechende Tipps gegeben.
Zu »Spaghetti alla carbonara«, servieren wir einen frucht-frischen Rotwein aus dem sonnigen Piemont, der der kräftigen Käse-Ei-Legierung standhalten kann. Einfach mal auf unser »Weintipp-Icon« tippen und mehr erfahren. « Buon appetito! – Guten Appetit und wohl bekomm's!
Für den Einkaufszettel:
Lecker und gesund: Spaghetti aus Khorasan-Weizen. Eine alte und rekultivierte, äußerst nährstoffreiche Weizensorte.
Eine Wiederentdeckung aus der toskanischen Küchentradition ist dieser leicht konservierte Speck mit seinem intensiven Geschmack. Der Backenspeck vom Schwein wird seit jeher als Würzmittel verwendet.
*Guanciale bei GustiniKhorasan-Weizen ist eine Jahrtausende alte, jedoch über lange Zeit in Vergessenheit geratene Getreidesorte, die seit einiger Zeit erfolgreich rekultiviert wurde. Bekannt geworden ist der natürliche Hybrid aus »Hartweizen« und einer »Weizen-Wildform« unter den geschützten Markennamen »Kamut®«.
Gegenüber modernen Sorten unterscheidet sich Kamut® mit gleich einer ganzen Reihe positiver Merkmale. So besitzt Khorasan alias Kamut® einen erheblich höheren Eiweißanteil sowie hervorragende Klebereigenschaften. Das prädestiniert das Mehl als erste Wahl für elastische Teige. Ein echter Geheimtipp für leckere Brote und sensationellen Pizzateig. Und das Beste zum Schluss: Kamut® ist einfach unglaublich lecker!
1) Eier aufschlagen. Bei der Hälfte Eigelbe vom Eiweiß trennen. (Wir haben an diesem Tag 3 Portionen und nicht 4 zubereitet.) Pecorino mit einer feinen Küchenreibe klein reiben. Beim Guanciale die harte Schale abschneiden. Backenspeck in dünne Streifen schneiden. Restliche Zutaten bereitstellen.
2) Pasta gemäß Packungsanweisung in heißem Salzwasser »al dente« kochen lassen und danach warm halten.
Unser Tipp, der Saucenbinder-Trick:
Entgegen vielen anderen Rezeptanweisungen, empfehlen wir die Spaghetti nicht in »REICHLICH SALZWASSER« zu garen, sondern stattdessen nur soviel Wasser zu verwenden, dass sie gerade damit bedeckt sind. (Garvorgang beobachten und ggf. etwas Wasser nachschütten.)
So erhält das Nudelwasser eine höhere »Klebstoffdichte« vom ausgeschwemmten Nudeleiweiß und sorgt so für eine schöne Bindung und cremige Konsistenz.
3.1) Eier und Eigelbe miteinander verquirlen. Geriebenen Pecorino portionsweise unterrühren. Legierung mit etwas frisch gemahlenem Pfeffer abschmecken.
3.2) Eine Tasse Nudelwasser abschöpfen und mit der Käse-Ei-Legierung vermengen.
4) Pfanne ohne Fett mittelstark erhitzen. Guanciale unter gelegentlichem Wenden sanft ausbraten. Ausgebratenen Speck mit 1 Tasse Nudelwasser ablöschen.
5.1) Spaghetti durch ein Sieb abgießen. Pasta anschließend in die Pfanne geben und mit Speck und Nudelwasser vermengen.
5.2) Abschließend noch die Ei-Käse-Bindung hinzufügen und ebenfalls gut unterheben.
Achtung: Die Pfanne darf zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zu heiß sein, sonst stockt die Eimasse und aus Spaghetti carbonara wird »Rührei mit Nudeln«!
5.3) Unser Tipp für Mutige mit etwas Geschick: Besonders gut gelingt das Vermengen, wenn man den Pfanneninhalt durch eine schnelle Vor- und Rückbewegung der Pfanne von unten nach oben bugsiert. Die Spaghetti können so nicht gequetscht oder gar zerteilt werden, wie es evtl beim Wenden mit einem Pfannenheber passieren kann.
Pasta bzw. Getreide
Entgegen häufiger Aussagen, besitzt Getreide KEINE großen Mengen an pflanzlichem Eiweiß. Dafür deckt es durch seinen in Bezug auf 100 g hohen Anteil an Kohlenhydraten, fast ein Drittel des täglichen Ballaststoffanteils, bei gleichzeitig sehr geringem Fettgehalt. Für diejenigen, die auf Fleisch verzichten möchten, also Vegetarier und Veganer (vegan dann: »Pasta secca«, ohne Ei!), liegt Pasta somit voll im Trend und ist ein fester Bestandteil des Speiseplanes geworden.
Für Menschen, die an einer Glutenunverträglichkeit leiden, ist Getreide allerdings ungeeignet. Auch Diabetiker oder »Low-Carb-Jünger« halten sich wegen des hohen Anteils an Kohlenhydraten bei Getreide besser zurück.
Und Khorasan-Weizen – das Urkorn?
Khorasan besitzt gegenüber konventionellen Sorten einen wesentlich höheren Eiweißanteil um bis zu 30–40 Prozent. Zudem verfügt Khorasan über einen höheren Anteil an ungesättigten Fettsäuren sowie über eine Vielzahl an Vitaminen und Mineralstoffen. Zink, Phosphor, und bis zu 30 % mehr Magnesium – essentiell für Herz- und Kreislauf – als in anderen Getreidesorten, sind in dem Urkorn enthalten. An Vitaminen sind vor allem Vitamin E sowie Vitamine der B-Familie (B1 und B2) zu nennen.
Bemerkenswert ist außerdem der hohe Gehalt an Selen – ein Spurenelement, welches unser Immunsystem stärkt und in Kombination mit bestimmten Vitaminen der Bildung von freien Radikalen entgegenwirkt. Gemäß einiger Herstelleraussagen, soll das Getreide zudem für Menschen mit leichter Gluten-Unverträglichkeit problemlos konsumierbar sein. Mir sind diesbezüglich jedoch noch keine wissenschaftlichen Studien bekannt, sodass ich diese Aussage aktuell weder bejahen noch verneinen kann.
Wirklich eine Schande: Noch heute liest man in einigen Ratgebern, dass man bei der Verwendung von Eiern, die Eidotter lieber nicht mitessen sollte, da diese zu fett- und zu cholesterinhaltig seien. Dabei ist die These vom bösen Eigelb doch längst widerlegt.
Unsere Klienten fragen uns oft, wie oft sie denn in der Woche ein Ei essen dürften. Eins oder zwei? Meine Gegenfrage lautet dann: »Warum nicht jeden Tag eins?«
Eier – insbesondere deren Dotter – sind wahre Nährstoffbomben. Ein Vergleich mit anderen Lebensmitteln macht dies deutlich: Zwei Hühnereier enthalten dieselbe Menge an Proteinen wie bspw. 100 g Fisch oder 100 g Fleisch. Auch so manches Gemüse kann sich in Bezug auf Vitamingehalte hinter Eiern verstecken. Daneben sind Eier auch noch exzellente Lieferanten von Spurenelementen und Mineralstoffen.
Nicht zu unterschätzen zum Beispiel ist der Gehalt an Zink, der für die Immunantwort wichtig ist. Leider denkt der Mensch bei Nährstofflieferanten fast ausschließlich an Obst und Gemüse. Dabei haben eben auch andere Nahrungsmittel eine Berechtigung in diesem Kontext genannt zu werden.
Lassen Sie sich ihr(e) Ei(er) also schmecken – ruhig mehrfach in der Woche ... ;-)
Schafs- und Ziegenkäse
Schafs- und Ziegenkäse, die wohl ältesten Käse der Welt, schmecken nicht nur ausgesprochen gut, sondern sind zudem auch noch gesund.
Mit einem Fettanteil von bis zu 45 % Fett kann man sie zwar nicht gerade zu den fettarmen Lebensmitteln zählen – es gibt auch fettärmere Varianten – aber dafür landen mit ihnen wertvolle Mineralstoffe auf dem Teller. Mit rund 500 mg Calcium sowie 400 mg Phosphor pro 100 g, haben sie gleich zwei Mineralstoffe in hohem Anteil zu bieten, beide sorgen beim Menschen für gesunde Knochen und Zähne.
Doch die Beiden haben noch weit mehr an gesundheitsförderlichen Inhaltsstoffen zu bieten. Außer den für unseren Organismus wertvollen Omega 3-Fettsäuren der Weidemilch, sind in Feta die Vitamine A, B1, B2, B12 und Vitamin D enthalten. Eiweiß (Protein) und das Spurenelement Jod, runden den »Feta-Gesundheitscocktail« ab.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Michael Pagelsdorf
Dipl. Ernährungswissenschaftler (Oekotrophologe)
Alle Produkte, die wir selbst in unserer "Gerneküche" benutzen und mit deren Qualität wir mehr als zufrieden sind, empfehlen wir guten Gewissens gerne weiter. Die aktiven Produkt-Verlinkungen unserer Kaufempfehlungen, haben wir mit einem *Sternchen gekennzeichnet. Weitere Information dazu finden Sie im Impressum!