Szegediner Gulasch Original-Rezept
Der ungarische Eintopf besteht nur aus wenigen, aber für den Geschmack entscheidenden Zutaten. Neben Fleischgulasch, Sauerkraut, Dill und Sauerrahm ist es das Rosenpaprika, welches zum guten Geschmack beiträgt. Rosenpaprika gilt als das »Königspaprika«, da es mit seinem hohen Anteil an rotem Farbstoff für den vollen Geschmack und das »feurige« Aussehen des Sauerkrauts verantwortlich ist.
Das 18. Jahrhundert – Genesis der ungarischen Küche
Wollte man ein Jahrhundert in der wechselvollen Geschichte Ungarns als Geburt der ungarischen Küche krönen, so müsste es wohl das achtzehnte sein. In diesem Jahrhundert entstanden all jene Gerichte, die mit Paprika und saurer Sahne zubereitet, noch heute als typisch ungarisch gelten.
Zu dieser Zeit existierte noch ein großer kulinarischer Spalt zwischen der ländlichen und bürgerlichen Küche im Vergleich zur Küche des Adels. Während man dort der »Haute Cuisine« frönte, wurde Paprika alias »Türkischer Pfeffer« als Hinterlassenschaft der türkischen Besatzungszeit beim Volk immer populärer.
So entstanden stark mit Paprika gewürzte Speisen wie eben unser Szegediner Gulasch alias »Székely- Gulasch«, welches mit in Schweineschmalz angebratenem Schweinegulasch, Rindergulasch oder einem Mix aus beiden zubereitet wird.
Zitat: Der deutsche Name »Szegediner Gulasch« ist vermutlich irreführend, da die ursprüngliche ungarische Bezeichnung »Székely gulyás« nicht auf die Stadt Szeged » zurückgeht, sondern auf den Namen des ungarischen Schriftstellers und Dichters József Székely » (1825–1895), „der zu dieser vorzüglichen Speise inspirierte“ – so Károly Gundel ».
Bestellt man in einem Restaurant der ungarischen Stadt Szeged ein Gulasch, so bekommt man eine Art Gulaschsuppe », nämlich einen Kesselgulasch (Bográcsgulyás). Zitat Ende, Quelle Wikipedia
Ungarische Paprikaküche wird hoffähig
Erst zur Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert schloss sich der tiefe kulinarische Spalt zwischen Bürgertum und Adel. Mit der Dynastie der Gundels erschienen die ersten ungarischen Spitzenköche, die internationalen Ruf erlangten und somit Feinschmecker der ganzen Welt zu sich zogen. Unter dem Einfluss des Auguste Escoffier »Le Guide Culinaire« gelang es Ihnen eine typisch ungarische Küche zu kreieren, die sich neben den Spezialitäten der internationalen Küche nicht mehr verstecken musste. Die ungarische »Paprikaküche« wurde hoffähig.
Zu »Szegediner Gulasch« passt neben einem kräftigen Bier, ein kräftiger Grauburgunder. Einfach mal auf unser »Weintipp-Icon« tippen und mehr erfahren. Wir wünschen wie stets einen Guten Appetit und wohl bekomm's!
Für den Einkaufszettel:
Unser Tipp: Probiere für Schmorgerichte unbedingt einmal Färsenfleisch. Eine Färse ist ein geschlechtsreifes weibliches Rind, das noch nicht gekalbt hat. Das Fleisch verfügt im Vergleich zu dem relativ mageren Bullenfleisch über einen deutlich höheren Fettanteil und ist damit geschmacklich vorzuziehen.
1) Fleisch in grobe Würfel schneiden. Zwiebeln und Knoblauch schälen. Zwiebeln in Scheiben schneiden, Knoblauch zerdrücken. Dill abbrausen und trockenschütteln. Restliche Zutaten bereitstellen.
Unbedingt mal ausprobieren: Unsere spezielle Brattechnik für möglichst wenig Rauchentwicklung, sprich »Qualm in der Hütte« 😊:
2) Bratpfanne auf hohe Temperatur erhitzen. (Zum Testen der Temperatur einen Tropfen Wasser in die Pfanne spritzen. Zerplatzt und verdampft dieser, hat die Pfanne die richtige Brattemperatur erreicht!) Fleisch zunächst OHNE Bratfett portionsweise(!) rundherum kräftig anbraten, damit schöne Röstaromen entstehen. Beim Anbraten darauf achten, das zwischen den einzelnen Fleischstücken mindestens 2 cm Abstand besteht. Liegt es zu eng nebeneinander, kocht das Fleisch und brät nicht mehr! Schweineschmalz hinzufügen und das Gulasch unter regelmäßigem Wenden noch 1–2 Min. goldbraun braten. Fleisch in einer Schüssel warmhalten. Pfanne vor dem nächsten Bratvorgang mit einem Küchentuch auswischen.
3) Bratpfanne mit Schweineschmalz mittel- bis dreiviertelstark, nicht höher, erhitzen. Zwiebeln im Fett braten bis sie Farbe bekommen haben. Pfanne vom Feuer ziehen, Rosenpaprika über die Zwiebeln streuen und mit etwas Wasser, optional noch mit einem kleinen Schuss Essig, ablöschen. (Den Essig würden wir nur dann zugeben, wenn das Sauerkraut vom Metzger noch sehr mild ist, also nur wenig Säure besitzt.)
4.1) Zunächst das Fleisch zufügen und unterheben. Anschließend noch Salz, Kümmel und die zerdrückten Knoblauchzehen beigeben. Zutaten auf mittlerer Temperatur dünsten.
4.2) Nachdem das Gulasch nach ca. 30–40 Min. halbgar ist, das Sauerkraut einlegen. Alles zusammen weitere 30–40 Min. schmoren lassen. Gargrad ggf. mit einem Stahlpicker überprüfen
4.3) Am Ende der Garzeit Saure Sahne oder Sauerrahm mit etwas Mehl gut vermengen, unter den Eintopf rühren und ein paar Minuten ziehen lassen. Fertig!
5) Szegediner Gulasch auf vorgewärmten Tellern oder in Auflaufformen verteilen, einen Klecks Sauerrahm daraufgeben, mit etwas Dill bestreuen und sofort servieren.
Rindfleisch
Neben hochwertigem Eiweiß enthält Rind- wie auch Lammfleisch die lebenswichtigen Vitamine B1, B2, B6 und B12 sowie äußerst wichtige Mineralstoffe (wie z. B. die Mengenelemente Calcium und Magnesium sowie das Spurenelement Eisen).
Bei der Bildung roter Blutkörperchen spielt neben Eisen das Vitamin B12 eine zentrale Rolle. Es kann in nennenswerten Mengen nur über tierische Produkte aufgenommen werden.
Daran erkennt man, dass man bei einer »rein-veganen Ernährung« nicht mehr von einer – für den Menschen – ausgewogenen Ernährung ausgehen kann. 150 g Lamm- wie auch Rinderfilet können bereits den Tagesbedarf eines erwachsenen Menschen decken.
Schweinefleisch
Neben hochwertigem Eiweiß verfügt Schweinefleisch über nennenswerte Mengen an den Mineralstoffen Calcium und Magnesium. Beide sind essentielle Nährstoffe für den Gesunderhalt unseres Körpers. Eisen ist stattdessen nur geringen Mengen in Schweinefleisch enthalten. Als Eisen- und auch Vitamin B12-Quelle (wichtig für die Bildung roter Blutkörperchen) ist Schweinefleisch daher eher ungeeignet. Hier muss man deshalb auf »Rotes Fleisch« wie z. B. Rind oder Lamm zurückgreifen.
Sauerkraut
Nicht nur in Deutschland, sondern bereits im antiken Griechenland und Ungarn war Sauerkraut bekannt und beliebt. Das hat sich bis heute - insbesondere auch in den osteuropäischen Balkanländern - nicht geändert. So erlebt das Gemüse immer noch und immer wieder die wunderbare »Metamorphose« vom ordinären Weißkohl zum feinen Sauerkraut.
Sauerkraut wird meist aus Weißkohl, seltener aus Spitzkohl hergestellt. Damit aus dem Kohl leckeres Sauerkraut wird, schneidet man ihn in zuerst in feine Streifen und zerstampft und presst ihn anschließend kräftig.
Dem dabei austretenden Saft wird Salz zugesetzt, welches diesen bei der Konservierung des Krauts unterstützt und ihm noch weiter Flüssigkeit entzieht. Milchsäurebakterien sind für die nun einsetzende Gärung und auch für den säuerlichen Geschmack des zukünftigen Sauerkrauts verantwortlich. Der Gärvorgang dauert mehrere Wochen, in denen der Kohl immer wieder erneut gestampft und gepresst wird, bis er seine Marktreife erreicht hat.
Rohes Sauerkraut – die verdauungsfördernde Vitamin C-Bombe
Der hohe Vitamin C-Anteil macht Sauerkraut so gesund, denn wie jeder weiß, unterstützt Vitamin C unseren Organismus bei der Abwehr von Erkältungskrankheiten und da Sauerkraut so gut wie gar kein Fett enthält, ist es auch für figurbewusste Genießer ein echter Tipp auf dem Speisezettel. Zudem ist es reich an Ballaststoffen, die im Zusammenspiel mit der natürlichen, in Sauerkraut enthaltenen Milchsäure eine verdauungsfördernde Wirkung auf unseren Stoffwechsel haben. Die Milchsäurebakterien wiederrum, sorgen für eine gute Darmflora (Mikrobiom), eine wichtige Voraussetzung für ein starkes Immunsystem.
Wie bei allen Gemüsen gilt natürlich auch bei Sauerkraut: Je mehr ich das Kraut erhitze, desto weniger kann ich von den vorhandenen Vitaminen und - im Falle des Sauerkrauts - Milchsäurebakterien profitieren. Ich habe allerdings schon als Kind gerne mal rohes Sauerkraut vom Metzger roh aus der Hand gegessen und das hat sich bis heute nicht geändert.
Zwiebeln und Knoblauch
Beide sind ein natürliches Antibiotikum und bekämpfen wirksam schädliche Pilze und krankheitserregende Mikroorganismen. Die Zwiebel ist eng mit dem Knoblauch verwandt und besitzt gegenüber diesem eine mildere Wirkung. Die Kombination der beiden bringt ein starkes Duo hervor. Beide enthalten wertvolle Antioxidantien, die als Fänger »Freier Radikaler« unseren Organismus dabei helfen, gesund zu bleiben.
Die zur Gattung der Liliengewächse gehörenden Pflanzen verfügen zudem über einen hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalt, von dem wir ebenfalls gesundheitlich profitieren.
Enthalten sind die Vitamine B1, B2 und B6 sowie die Vitamine C und E. Außer den Mineralstoffen Salz, Eisen, Zink und Magnesium, sind noch eine ganze Reihe weiterer Mineralstoffe in Zwiebeln und Knoblauch enthalten, sodass man beide Pflanzen durchaus als hochwertige Mineralstoff-Lieferanten bezeichnen kann.
Ihr
Michael Pagelsdorf
Dipl. Ernährungswissenschaftler (Oekotrophologe)
– durch ein Braten-Kernthermometer Fleisch und Fisch optimal garen
Die wichtigsten Gargrade und deren empfohlene Kerntemperaturen. So garen Sie Rind, Kalb, Lamm, Wild, Schwein, Fisch und Geflügel perfekt auf den Punkt. Wissenswertes über: »Slow Cooking – der neue (alte) Trend« und wertvolle Hintergrundinfos zum Thema Langzeitgaren ergänzen unseren Beitrag.
Alle Produkte, die wir selbst in unserer "Gerneküche" benutzen und mit deren Qualität wir mehr als zufrieden sind, empfehlen wir guten Gewissens gerne weiter. Die aktiven Produkt-Verlinkungen unserer Kaufempfehlungen, haben wir mit einem *Sternchen gekennzeichnet. Weitere Information dazu finden Sie im Impressum!