Cremige Pfifferling­sup­pe mit Thy­mi­an und Speck

Cremige Pfifferlingsuppe mit Thymian und Speck)

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Cremige Pfifferlingsuppe mit Thy­mian und Speck

Der »Echte Pfifferling« oder auch »Reh­ling«, ist ein äu­ßerst schmack­haf­ter und da­her be­lieb­ter Wald­pilz, den man nicht nur in den Re­gio­nen Deut­schlands und Ös­ter­reichs un­ter ver­schie­de­nen Sy­no­ny­men auf der Spei­se­kar­te fin­den kann.

In Sach­sen nennt man die gel­ben Pil­ze »Gel­chen«, in Fran­ken »Gel­ber­le«, in Ös­ter­reich und Bay­ern »Eier­schwam­merl« und in der Schweiz sind sie unter dem Na­men »Eier­schwämm­li« be­kannt.

Da man die Wald­pil­ze für unsere Sup­pe über das gan­ze Jahr auch als TK-Wa­re in sehr gu­ter Qua­li­tät be­kom­men kann, ha­ben wir ei­ne herz­haft-def­ti­ge »Wald­pilz­sup­pe« da­mit zu­be­re­itet, was nicht hei­ßen soll, dass man sie nicht zu ei­ner an­de­ren Jah­res­zeit ge­nie­ßen kann. Ein be­son­ders hoch­wer­ti­ger Speck, fri­sche Kräu­ter in Form von Thy­mi­an so­wie ein kräf­ti­ger Schuss Sah­ne ha­ben un­se­re Pfif­fer­ling­sup­pe ein­fach un­wi­der­steh­lich ge­macht. Ein ech­ter »See­len­schmaus«.

Gernekochen-Weintipp

Zu unserer herzhaft-def­ti­gen Wald­pilz­sup­pe, bzw. »Cre­mi­ge Pfif­fer­ling­sup­pe mit Thy­mi­an und Speck«, har­mo­niert ein tro­cke­ner Weiß­wein mit aus­rei­chend Schmelz. Ein per­fek­ter Be­glei­ter wä­re z. B. ein wür­zi­ger Grau­bur­gun­­der aus Fran­ken. Ein­fach mal auf un­ser »Wein­tipp-Icon« tip­pen und mehr er­fah­ren. Wir wün­schen wie stets ei­nen gu­ten Ap­pe­tit und: Wohl be­komm's!

Rezept:
Pfifferlingsuppe / Wald­­pilz­­sup­­pe

Zutaten für 4 Personen

Für den Einkaufszettel:

  • 300 g Pfifferlinge (frisch oder TK-Ware)
  • 40 g guter Schweinespeck, z. B. »Pan­cet­ta« oder »Gu­an­cia­le«
  • 800 ml selbst­ge­mach­te Ge­mü­se­brü­he » oder Pilz­fond a. d. Glas
  • 200 ml trockener Weißwein
  • 1-2 Schalotten, je nach Größe
  • 3-4 Zweige Thymian
  • Saft einer halben Zitrone
  • 1 Becher (200 g) Koch­sah­ne oder Schmand (Sau­er­rahm)
  • 1 Stich Butterschmalz
  • etwas Salz und
  • Pfeffer a.d. Mühle

Für die Mehlbutter:

  • 2 EL Mehl
  • 2 EL weiche Butter

Mehlbutter 45 Minuten vor­her zu­be­rei­ten! Da­zu bei­de Zu­ta­ten gut mit­ein­an­der ver­men­gen und ins Eis­fach stel­len.

Zubereitung:

1) Thymian abbrausen, trockentup­fen und klein ha­cken. Zwie­beln pel­len eben­falls klein ha­cken.Speck in fei­ne Strei­fen schnei­den.

2) Zuerst den Speck mit­tel­stark bis stark an­bra­ten. Hit­ze auf mitt­­le­­re Tem­pe­ra­tur re­du­zie­ren. Klein­­­ge­­­hack­­­te Scha­lot­te(n) hin­­zu­­fü­­gen und im Brat­fett mit ei­nem zu­sätz­li­chen Stich But­­ter­­schmalz 1–2 Min. an­­schwit­­zen.

3.1) Frische Pfifferlinge zu­erst mit ei­nem Pin­sel put­zen, TK-Wa­re di­rekt in den Topf ge­ben. Pfif­fer­lin­ge an­schwit­zen, mit Mehl be­­stäu­­ben und u­nter stän­di­gem Rüh­ren kurz an­bra­ten. Ge­hack­ten Thy­mi­an hin­zu­fü­gen.

3.2) Topfinhalt mit Pilz- oder Ge­mü­se­fond auf­gie­ßen, 15–20 Min. kö­cheln las­sen. Crè­me fraî­che oder Sah­ne un­ter­rüh­ren und Sup­pe da­nach mit Pfef­fer und Salz so­wie ein paar Sprit­zern Zi­tro­nen­saft ab­schme­cken. Für ei­ne cre­mi­ge­re Kon­sis­tenz nach Be­lie­ben ein paar Flöck­chen Mehl­but­ter un­ter­rüh­ren.

Nährwert- & Ge­sund­heits­ana­ly­se

von Dipl. Ernährungs­wissen­schaftler Michael Pagelsdorf

Pfifferlinge alias Gelb­öhr­chen

– der aromatische und nahrhafte Schatz des Herbs­tes

Im früheren Ost­preu­ßen, vor al­lem in Ma­su­ren, kann­te man sie un­ter dem Na­men »Gelb­öhr­chen«. Im Vogt­land hei­ßen sie »Gelb­schwäm­me­le«. Die schmack­haften Wald­pil­ze sind ein hoch­wer­ti­ger Ei­weiß­lie­fe­rant mit sehr we­nig Fett und auch nur ei­nem ge­rin­gen An­teil an Koh­len­hy­dra­ten: idea­le Vo­raus­set­zun­gen für fi­gur­be­wuss­te Ge­nie­ßer. Aus dem in den gel­ben Pil­zen enthaltenen Be­ta-Ca­ro­tin kann un­ser Or­ga­nis­mus wert­vol­les Vi­ta­min A her­stel­len. Zu­dem ver­fü­gen Pfif­fer­lin­ge über ei­nen ho­hen Ge­halt an Ei­sen und Ka­li­um, beides wich­ti­ge Mi­ne­ral­stoff­lie­fe­r­an­ten.

Der lös­li­che Bal­last­stoff Be­ta-Glu­can, den man auch in Ha­fer­flo­cken fin­det, ist auch in Pil­zen ent­hal­ten. Er ist be­son­ders un­se­rem Darm bzw. dem Mi­kro­bi­om (Darm­flo­ra) zu­träg­lich und re­gu­liert zu­gleich den Blut­zu­cker­spie­gel.

Re­gel­mä­ßig wird vor dem über­mä­ßi­gen Ver­zehr von Wald­pil­zen ge­warnt, da die­se an­geb­lich durch den Re­ak­tor­un­fall von Tscher­no­byl im­mer noch be­las­tet sein kön­nen. Die Em­pfeh­lung für ei­nen un­be­denk­li­chen Ge­nuss be­läuft sich auf ca. 200 g pro Wo­che. Stil­len­de Müt­ter und Klein­kin­der soll­ten ge­mäß den Em­pfeh­lun­gen ge­ne­rell auf den Ge­nuss von Wald­pil­zen ver­zich­ten. Da mir hier­zu die not­wen­di­gen wis­sen­schaft­li­ch­en Stu­dien feh­len, kann ich die­se Aus­sa­ge we­der be­stä­ti­gen noch de­men­tie­ren.

Zwiebeln und Knoblauch

– natürliches Powerduo für Gesund­heit und Ge­schmack

Beide sind ein na­tür­li­ches Anti­bio­ti­kum und be­kämp­fen wirk­sam schäd­li­che Pil­ze und krank­heits­er­re­gen­de Mi­kro­or­ga­nis­men. Die Zwie­bel ist eng mit dem Kno­blauch ver­wandt und be­sitzt ge­gen­über die­sem ei­ne mil­de­re Wir­kung. Die Kom­bi­na­tion der bei­den bringt ein star­kes Duo her­vor.

Bei­de ent­hal­ten wert­vol­le An­ti­oxi­dan­tien, die als Fän­ger »freier Ra­di­ka­ler« un­se­ren Or­ga­nis­mus da­bei hel­fen, ge­sund zu blei­ben.

Die zur Gat­tung der Li­li­en­ge­wäch­se ge­hö­ren­den Pflan­zen ver­fü­gen zu­dem über ei­nen ho­hen Vi­ta­min- und Mi­ne­ral­stoff­ge­halt, von dem wir eben­falls ge­sund­heit­lich pro­fi­tie­ren.

Ent­hal­ten sind die Vi­ta­mi­ne B1, B2 und B6 so­wie die Vi­ta­mi­ne C und E. Au­ßer den Mi­ne­ral­stof­fen Salz, Ei­sen, Zink und Mag­ne­si­um sind noch ei­ne gan­ze Rei­he wei­te­rer Mi­ne­ral­stof­fe in Zwie­beln und Kno­blauch ent­hal­ten, so­dass man bei­de Pflan­zen durch­aus als hoch­wer­ti­ge Mi­ne­ral­stoff-Lie­fe­ran­ten be­zeich­nen kann.

Butter bzw. »Gute Butter« und Butter­schmalz

– cremiger Genuss voller wert­voller Ome­ga-3-Fett­säu­ren

Nachdem But­ter üb­er Jahr­zehn­te hin­weg sys­te­ma­tisch schlecht­ge­re­det wur­de, oh­ne dies auf wis­sen­schaft­li­che Stu­dien zu stützen, ist sie zwi­schen­zeit­lich von ih­rem schlech­ten Ruf »frei­ge­spro­chen« wor­den – und das völ­lig zu Recht.

Butter besitzt ei­nen ho­hen An­teil an ge­sät­tig­ten Fett­säu­ren, die eb­en NICHT – wie lan­ge Zeit be­haup­tet – schlecht für un­se­ren Or­ga­nis­mus sind. Aber auch ein­fach und mehr­fach un­ge­sät­tig­te Fett­säu­ren sind in But­ter ent­hal­ten.

Ge­gen­über Oli­ven­öl kann sie zu­dem noch mit ei­nem ech­ten Plus­ punk­ten: Ab­hän­gig von der Nah­rung, die Kü­he zu sich neh­men, be­sitzt But­ter die für den Men­schen zwin­gend er­for­der­li­chen Ome­ga-3-Fett­säu­ren EPA und DHA. Je mehr fri­sches Gras (Stich­wort: Frei­land­hal­tung!) ei­ne Kuh zu sich nimmt, des­to hö­her der Ome­ga-3-Anteil in der Milch und de­ren Pro­duk­ten.

Hier können sich z. B. der deut­sche Markt­führer Ker­ry­gold so­wie ei­ne Hand­voll wei­te­rer Her­stel­ler mit der Qua­lität ihrer But­ter und den da­rin ent­hal­te­nen ge­sun­den Fett­säu­ren ganz klar aus der Men­ge der But­ter­pro­du­zen­ten her­vor­he­ben.

Freilandhaltung vo­raus­ge­setzt, ver­dient But­ter ih­ren Na­men »Gu­te But­ter«, den ihr be­reits un­se­re Groß­el­tern ge­ge­ben ha­ben, al­so völ­lig zu Recht.

Butterschmalz

Wie auch Claudia und Jürgen in ih­ren Re­zep­ten mit But­ter­schmalz schrei­ben, gibt es vie­le Na­men für »Braune Butter«, die vom Milcheiweiß befreite (geläuterte) Variante der Ba­sis­but­ter. Um den Be­griff »Ghee« wird seit ge­rau­mer Zeit ein Hy­pe ge­macht, da­bei han­delt es sich dabei um nichts an­de­res als eben brau­ne Butter.

Mit dem Begriff »Ghee« ist aller­dings auch eine Le­bens­phi­lo­so­phie ver­bun­den. Das hat auch die In­dus­trie er­kannt und so kommt es, dass man Ghee im Ver­kaufs­re­gal meist hö­her­prei­sig vor­fin­det als eben »ordinäres« But­ter­schmalz, das ja be­reits mehr als teu­er ge­nug ist.

Greifen Sie in diesem Fall al­so ru­hig zum But­ter­schmalz. Art­ge­rech­te Frei­land­hal­tung zur Er­zeu­gung des Roh­stoffs Butter vo­raus­ge­setzt, ist die­ser ei­ne eben­so gu­te und zu­dem preis­wer­tere Wahl.

Geräucherter Speck bzw. gepö­kel­tes Schwei­ne­fleisch

– besser nicht zu oft ge­nie­ßen

So lecker er auch ist: Zu oft – im Sin­ne von re­gel­mä­ßig – soll­te man ihn nicht auf sei­nen Spei­se­zet­tel set­zen, da das für die Pö­ke­lung und Kon­ser­vie­rung des Schin­kens ver­wen­de­te Nitrit­pökel­salz auf­grund zahl­rei­cher, in den letzten Jah­ren durch­ge­führ­ter Stu­dien im Ruf steht, in­di­rekt krebs­er­re­gend zu sein. 

Be­son­ders bei starker Er­hit­zung (z. B. Gril­len) be­güns­tigt es im sau­ren Mi­lieu des Ma­gens die Ent­steh­ung so ge­nannter »Ni­tro­sa­mi­ne«, die von der Wis­sen­schaft als krebs­er­re­gend ein­ge­stuft wer­den.

 

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Michael Pagelsdorf
Dipl. Ernährungswissenschaftler (Oe­ko­tro­pho­lo­ge)

Kerntemperaturen und »Slow Cooking« – der neue (alte) Trend

– durch ein Braten-Kern­ther­mo­me­ter Fleisch und Fisch op­ti­mal ga­ren

Die wich­tigs­ten Gar­gra­de und de­ren em­pfoh­le­ne Kern­tem­pe­ra­tu­ren. So ga­ren Sie Rind, Kalb, Lamm, Wild, Schwein, Fisch und Ge­flü­gel per­fekt auf den Punkt. Wis­sens­wer­tes über: »Slow Coo­king – der neue (alte) Trend« und wert­vol­le Hin­ter­grund­in­fos zum The­ma Lang­zeit­ga­ren er­gän­zen un­se­ren Bei­trag.

 

Kerntemperaturen u. Slow Cooking

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