Wildgulasch mit Quitten und Birnen aus dem Slow Cooker
Das Wildgerichte äußerst schmackhaft sein können, ist uns bei diesem Gericht wieder einmal richtig bewusst geworden. Ganz ehrlich: Der Fleischkauf im Handel gleicht heute – insbesondere bei Rindersteaks – in Bezug auf die Qualität einer Lotterie. Ab und zu ist ein kleiner Treffer – quasi ein Lotto-Dreier – dabei, der überwiegende Rest sind jedoch Nieten. Zu schnell werden die Tiere mit Hilfe von »Kraftfutter« (Stichwort: Wachstumshormone etc.) zur Schlachtreife gebracht, worunter die Fleischqualität extrem leidet.
Bei Wild ist das ganz anders. Wildtiere wachsen eben nicht im Zeitraffer auf. Dementsprechend kann deren Fleischqualität qualitativ überzeugen. Unsere fruchtigen, saisonalen Beilagen »Quitten und Birnen« harmonierten ganz hervorragend zum Wildgeschmack.
Nach dem Anbraten, kam unser Wildgulasch noch für acht Stunden in den Slow-Cooker, sodass es butterzart und saftig auf den Teller kam. Wir können »Träger« (Hals) als Fleischwahl bedingungslos empfehlen, das Fleisch war ganz hervorragend!
Zu »Wildgulasch mit Quitten und Birnen« passt z. B. ein mittelkräftiger bis kräftiger, charaktervoller Chardonnay aus dem Languedoc. Einfach mal auf unser »Weintipp-Icon« tippen und mehr erfahren. Wir wünschen wie stets einen guten Appetit und: Wohl bekomm's!
Für den Einkaufszettel:
Für die Mehlbutter:
(Mehlbutter 45 Minuten vorher zubereiten!)
Mehlbutter 45 Minuten vorher zubereiten! Dazu beide Zutaten gut miteinander vermengen und ins Eisfach stellen.
Als Beilage dazu passen z. B.:
Wir haben uns für "Spätzle" entschieden.
Gernekochen – Mit Wein genießen Wild-Würzmischung:
Unsere 21(!) Zutaten-Würzmischung
(!) Keine Sorge, wer nicht alle aufgelisteten Zutaten vorrätig hat oder extra kaufen möchte, kann ruhig auf die eine oder andere verzichten. Wir würden allerdings jedem echten Genießer empfehlen, diese Kombination einmal auszuprobieren. Das Geschmackserlebnis ist sensationell!
1.1) Quitten und Birnen abbrausen und trockentupfen. Kerngehäuse entfernen. Obst in Spalten schneiden. Zwiebeln pellen und ebenfalls in Spalten schneiden.
1.2) Wildgulasch abbrausen, trockentupfen und in ca. 4–5 cm große Würfel schneiden. Senfkörner, Wacholderbeeren, Pimentkörner, Kardamom, Koriander und Rosa Beeren in einer Pfanne anrösten und im Mörser zerstoßen. Restliche Würzzutaten miteinander vermengen.
2) Bratpfanne mit Speck ausreiben und auf hohe Stufe erhitzen. (Zum Testen der Temperatur einen Tropfen Wasser in die Pfanne spritzen. Zerplatzt und verdampft dieser, hat die Pfanne die richtige Brattemperatur erreicht!) Fleisch portionsweise(!) rundherum kräftig anbraten, damit schöne Röstaromen entstehen. Beim Anbraten darauf achten, das zwischen den einzelnen Fleischstücken mindestens 2 cm Abstand besteht. Liegt es zu eng nebeneinander, kocht das Fleisch und brät nicht mehr! Fleisch aus der Pfanne nehmen und bereitstellen. Bratansatz in der noch heißen Pfanne mit einem kräftigen Schuss Weißwein ablöschen (déglacieren), mit dem Pfannenheber vom Boden lösen und über das Fleisch gießen.
3.1) Zuerst das Fleisch in den Crock-Pot geben und mit der »Gernekochen-21-Zutaten-Würzmischung« vermengen.
3.2) Slow-Cooker weiter schichtweise mit Wildgulasch und Zwiebeln befüllen. Zum Schluss noch die Obstspalten und den frischen Majoran darauf legen. Weißwein und Wildfond dazugeben. Deckel auflegen und das Schmorgericht auf Einstellung "LOW" (ca. 80–85°) 8 Std. im Crock-Pot schmoren lassen. Wichtig: Während des Garens den Deckel stets aufgelegt lassen!
4) Zu Ende der Garzeit, etwas Flüssigkeit aus dem Crock-Pot entnehmen. Tomatenmark in einer Kasserole anrösten und danach mit einem Schuss Flüssigkeit ablöschen. Nach und nach den Rest des Bratensudes zufügen und die Wildsauce einreduzieren lassen. Für eine schöne Konsistenz nach und nach bröckchenweise Mehlbutter unterrühren, Créme fraîche oder Sahne hinzufügen und die Sauce mit Senf, Salz und Pfeffer abschmecken.
von Dipl. Ernährungswissenschaftler Michael Pagelsdorf
– der wilde Genuss des Waldes
Wildschwein
Das Wildschwein (Sus scrofa) lebt in freier Wildbahn und ist ein wahres Urtier unserer Wälder. Seine Naturnähe und die natürliche Ernährung mit Wurzeln, Früchten, Kräutern und Eicheln verleihen seinem Fleisch einen besonders aromatischen und herzhaften Geschmack, der es von konventionellem Schweinefleisch deutlich abhebt.
Ein entscheidender Vorteil: Wildschweine wachsen frei auf und sind so gut wie nicht den Einflüssen der intensiven Tierhaltung ausgesetzt. Dadurch ist ihr Fleisch frei von Wachstumshormonen und Antibiotika – ein echtes Naturprodukt.
Das Fleisch selbst ist dunkler als das von Hausschweinen, feiner faserig und besitzt einen geringeren Fettanteil, gleichzeitig aber einen hohen Gehalt an wertvollen Nährstoffen. Es liefert viel Eiweiß und enthält wichtige Mineralstoffe wie Eisen, Zink und Selen, die für Blutbildung, Immunsystem und Stoffwechsel unerlässlich sind.
Darüber hinaus bietet Wildschweinfleisch reichlich B-Vitamine, darunter B1, B2 und B12, die eine zentrale Rolle für Energiestoffwechsel und Nervensystem spielen.
Als Saisonprodukt ist Wildschwein besonders im Herbst und Winter beliebt, wenn es in klassischen Schmorgerichten, Braten oder Ragouts seine volle Aromatik entfaltet.
– aromatische Herbstfrüchte voller natürlicher Kraft
Quitten gehören zur Familie der Rosengewächse und sind mit Apfel und Birne verwandt. Trotz ihres ursprünglich asiatischen Herkommens haben sie auch im Mittelmeerraum eine lange Tradition. Ihr herrlich aromatischer Duft und ihr säuerlicher, leicht herber Geschmack machen sie zu einer besonderen Frucht in der saisonalen Herbstküche.
Roh sind Quitten wegen ihres hohen Gerbstoffgehalts kaum genießbar, gekocht oder gebacken hingegen entfalten sie ein feines, zartes Aroma. Dabei eignen sie sich ideal für die Herstellung von Gelees, Marmeladen, Kompotten oder auch herzhaften Beilagen zu Wild und Geflügel.
Ernährungsphysiologisch sind Quitten äußerst wertvoll: Sie enthalten reichlich Ballaststoffe, Vitamin C und wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium und Eisen. Darüber hinaus unterstützen ihre enthaltenen Pektine eine gesunde Verdauung und können positiven Einfluss auf den Cholesterinspiegel haben.
Quitten sind damit nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern auch ein natürlicher Beitrag zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung.
– natürliches Powerduo für Gesundheit und Geschmack
Beide sind ein natürliches Antibiotikum und bekämpfen wirksam schädliche Pilze und krankheitserregende Mikroorganismen. Die Zwiebel ist eng mit dem Knoblauch verwandt und besitzt gegenüber diesem eine mildere Wirkung. Die Kombination der beiden bringt ein starkes Duo hervor.
Beide enthalten wertvolle Antioxidantien, die als Fänger »freier Radikaler« unseren Organismus dabei helfen, gesund zu bleiben.
Die zur Gattung der Liliengewächse gehörenden Pflanzen verfügen zudem über einen hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalt, von dem wir ebenfalls gesundheitlich profitieren.
Enthalten sind die Vitamine B1, B2 und B6 sowie die Vitamine C und E. Außer den Mineralstoffen Salz, Eisen, Zink und Magnesium sind noch eine ganze Reihe weiterer Mineralstoffe in Zwiebeln und Knoblauch enthalten, sodass man beide Pflanzen durchaus als hochwertige Mineralstoff-Lieferanten bezeichnen kann.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Michael Pagelsdorf
Dipl. Ernährungswissenschaftler (Oekotrophologe)
Alle Produkte, die wir selbst in unserer "Gerneküche" benutzen und mit deren Qualität wir mehr als zufrieden sind, empfehlen wir guten Gewissens gerne weiter. Die aktiven Produkt-Verlinkungen unserer Kaufempfehlungen, haben wir mit einem *Sternchen gekennzeichnet. Weitere Information dazu finden Sie im Impressum!