Wildgulasch mit Quit­ten und Bir­nen aus dem Slow Coo­ker

Wildgulasch mit Quitten und Birnen

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Wildgulasch mit Quit­ten und Bir­nen aus dem Slow Cooker

Das Wild­ge­rich­te äu­ßerst schmack­haft sein kön­nen, ist uns bei die­sem Gericht wieder ein­mal rich­tig be­wusst ge­wor­den. Ganz ehr­lich: Der Fleisch­kauf im Han­del gleicht heu­te – ins­be­son­de­re bei Rin­der­steaks – in Be­zug auf die Qua­li­tät ei­ner Lot­te­rie. Ab und zu ist ein klei­ner Tref­fer – qua­si ein Lot­to-Drei­er – da­bei, der über­wie­gen­de Rest sind je­doch Nie­ten. Zu schnell wer­den die Tie­re mit Hil­fe von »Kraf­tfut­ter« (Stich­wort: Wachs­tums­hor­mo­ne etc.) zur Schlacht­rei­fe ge­bracht, wo­run­ter die Fleisch­qua­li­tät ex­trem lei­det.

Bei Wild ist das ganz an­ders. Wild­­­tie­re wach­sen eben nicht im Zeit­­raf­­fer auf. Dem­­­ent­­­spre­ch­end  kann de­ren Fleisch­qua­li­tät qua­li­ta­tiv über­zeu­gen. Un­se­re fruch­ti­gen, sai­so­na­len Bei­la­gen »Quit­ten und Bir­nen« har­mo­nier­ten ganz her­vor­ra­gend zum Wild­­ge­­schmack.

Nach dem An­bra­ten, kam un­ser Wild­gu­lasch noch für acht Stun­den in den Slow-Coo­ker, so­dass es but­ter­zart und saf­tig auf den Tel­ler kam. Wir kön­nen »Trä­ger« (Hals) als Fleisch­wahl be­din­gungs­los em­pfeh­len, das Fleisch war ganz her­vor­ra­gend!

Gernekochen-Weintipp

Zu »Wild­gu­lasch mit Quit­ten und Bir­nen« passt z. B. ein mit­tel­kräf­ti­ger bis kräf­ti­ger, cha­rak­ter­vol­ler Char­don­nay aus dem Lan­gue­doc. Ein­fach mal auf un­se­r »Wein­tipp-Ic­on« tip­pen und mehr er­fah­ren. Wir wün­schen wie stets ei­nen gu­ten Ap­pe­tit und: Wohl be­komm's!

Wildgulasch mit Quitten und Birnen Rezept

Zutaten für 4 Personen:

Für den Einkaufszettel:

  • 800 g Wildschweingulasch, z. B. »Träger« (Hals)
  • 1–2 Quitten, je nach Größe
  • 1–2 Birnen, je nach Größe
  • 2 EL Wildpreiselbeeren
  • 3 weiße Zwiebeln
  • 1/4 l Weißwein
  • 400 ml Wildfond a. d. Glas oder selbstgemacht
  • etwas Speck (Pfanne damit ausreiben) oder Braune Butter » zum Anbraten
  • 2 TL mittelscharfer Senf, z. B. Bautz'ner oder Löwensenf
  • 1–2 Zweige frischer Majoran
  • 2 TL Tomatenmark für die Sauce
  • 1 Becher Schlagsahne oder Schmand für die Sauce
  • etwas Salz und
  • Pfeffer aus der Mühle

Für die Mehlbutter:

(Mehlbutter 45 Minuten vorher zubereiten!)

  • 2 EL Mehl
  • 2 EL Butter

Mehlbutter 45 Minuten vorher zubereiten! Dazu beide Zutaten gut miteinander vermengen und ins Eisfach stellen.

Als Beilage dazu passen z. B.:

  • Spätzle
  • Röstis
  • Bratkartoffeln
  • Kroketten
  • Reis
  • Klöße

Wir haben uns für "Spätzle" entschieden.

Gernekochen – Mit Wein genießen Wild-Würzmischung:

Unsere 21(!) Zutaten-Würzmischung

  • ½ TL Salbei
  • 1-2 Lorbeerblätter, je nach Größe
  • 1 TL Petersilie
  • ¼ TL Thymian
  • ½ Rosmarin
  • 1 TL Senfkörner
  • 4-5 Pimentkörner
  • 1 TL Koriander
  • 1 TL Paprikamark a. d. Glas
  • 20 g Ingwer in Scheiben geschnitten
  • ¼ Möhre in Scheiben geschnitten
  • 1 St. Porree fein geschnitten
  • 20 g gehackter Dill
  • 1 TL Rosa Beeren
  • 2 Gewürznelken
  • ¼ Teelöffel Zimt
  • ½ TL Majoran getrocknet
  • ¼ TL Kardamom
  • ¼ TL Pastinaken
  • ¼ TL Selleriesamen
  • etwas geriebene Muskatnuss

(!) Keine Sorge, wer nicht al­le auf­ge­lis­te­ten Zu­ta­ten vor­rä­tig hat oder ex­tra kau­fen möch­te, kann ru­hig auf die ei­ne oder an­de­re ver­zich­ten. Wir wür­den al­ler­dings je­dem ech­ten Ge­nie­ßer em­pfeh­len, die­se Kom­bi­na­tion ein­mal aus­zu­pro­bie­ren. Das Ge­schmacks­er­leb­nis ist sen­sa­tio­nell!

Zubereitung:

1.1) Quitten und Bir­nen ab­brau­sen und tro­cken­tup­fen. Kern­­ge­­häu­­se ent­fer­nen. Obst in Spal­ten schnei­den. Zwie­beln pel­len und eben­­falls in Spal­ten schnei­den.

1.2) Wildgulasch ab­brau­sen, tro­cken­tup­fen und in ca. 4–5 cm gro­­ße Wür­fel schnei­den. Senf­kör­ner, Wa­chol­der­bee­ren, Pi­­ment­­kör­­ner, Kar­da­mom, Ko­rian­der und Ro­sa Bee­ren in ei­ner Pfan­ne an­rös­ten und im Mör­ser zer­sto­ßen. Rest­li­che Würz­zu­­ta­ten mit­ein­an­der ver­­men­gen.

2) Brat­pfan­ne mit Speck aus­rei­ben und auf ho­he Stu­fe er­hit­zen. (Zum Tes­ten der Tem­pe­ra­tur ei­nen Trop­fen Was­ser in die Pfan­ne sprit­zen. Zer­­platzt und ver­dampft die­ser, hat die Pfan­ne die rich­ti­ge Brat­­tem­­pe­­ra­­tur er­reicht!) Fleisch por­tions­wei­se(!) rund­he­rum kräf­tig an­­braten, da­mit schö­ne Röst­­aro­men ent­ste­hen. Beim An­bra­ten da­­rauf ach­ten, das zwi­schen den ein­zel­nen Fleisch­­stü­ck­en min­­des­­tens 2 cm Ab­stand be­steht. Liegt es zu eng ne­­ben­­ein­­an­der, kocht das Fleisch und brät nicht mehr! Fleisch aus der Pfan­ne neh­men und be­reit­stel­len. Brat­an­satz in der noch hei­ßen Pfan­ne mit ei­nem kräf­ti­gen Schuss Weiß­wein ab­lö­schen (dé­gla­cie­ren), mit dem Pfan­nen­he­ber vom Bo­­den lö­sen und über das Fleisch gie­ßen.

3.1) Zuerst das Fleisch in den Crock-Pot ge­ben und mit der »Ger­ne­ko­chen-21-Zu­ta­ten-Würz­mi­schung« ver­men­gen.

3.2) Slow-Cooker wei­ter schicht­wei­se mit Wild­gu­lasch und Zwie­­beln be­fül­len. Zum Schluss noch die Obst­­spal­­ten und den fri­­schen Ma­jo­ran da­rauf le­gen. Weiß­wein und Wild­fond da­­zu­­ge­­ben. De­ckel auf­le­gen und das Schmor­ge­richt auf Ein­­stel­l­ung "LOW" (ca. 80–85°) 8 Std. im Crock-Pot schmo­ren las­sen. Wich­tig: Wäh­rend des Ga­rens den De­ckel stets auf­ge­legt las­sen!

4) Zu Ende der Gar­zeit, et­was Flüs­sig­keit aus dem Crock-Pot ent­­neh­men. To­ma­ten­mark in ei­ner Kas­se­ro­le an­rös­ten und da­­nach mit ei­nem Schuss Flüs­sig­keit ab­lö­schen. Nach und nach den Rest des Bra­­ten­­su­­des zu­fü­gen und die Wild­sau­ce ein­­re­­du­­zie­r­en las­­sen. Für ei­ne schö­ne Kon­sis­tenz nach und nach bröck­chen­wei­se Mehl­­but­ter un­ter­rüh­ren, Créme fraîche oder Sah­ne hin­­zu­­fü­gen und die Sau­ce mit Senf, Salz und Pfeffer ab­­schme­cken.

Nährwert- & Ge­sund­heits­ana­ly­se

von Dipl. Ernährungs­wissen­schaftler Michael Pagelsdorf

Wildschweinfleisch

– der wilde Genuss des Wal­des

Wildschwein

Das Wild­schwein (Sus scro­fa) lebt in frei­er Wild­bahn und ist ein wah­res Ur­tier un­se­rer Wäl­der. Sei­ne Na­tur­nä­he und die na­tür­li­che Er­näh­rung mit Wur­zeln, Früch­ten, Kräu­tern und Ei­cheln ver­lei­hen sei­nem Fleisch ei­nen be­son­ders aro­ma­ti­schen und herz­haf­ten Ge­schmack, der es von kon­ven­tio­nel­lem Schwei­ne­fleisch deut­lich ab­hebt.

Ein ent­schei­den­der Vor­teil: Wild­schwei­ne wach­sen frei auf und sind so gut wie nicht den Ein­flüs­sen der in­ten­si­ven Tier­hal­tung aus­ge­setzt. Da­durch ist ihr Fleisch frei von Wachs­tums­hor­mo­nen und An­ti­bio­ti­ka – ein ech­tes Na­tur­pro­dukt.

Das Fleisch selbst ist dunk­ler als das von Haus­schwei­nen, fei­ner fa­serig und be­sitzt ei­nen ge­rin­ge­ren Fett­an­teil, gleich­zei­tig aber ei­nen ho­hen Ge­halt an wert­vol­len Nähr­stof­fen. Es lie­fert viel Ei­weiß und ent­hält wich­ti­ge Mi­ne­ral­stof­fe wie Ei­sen, Zink und Se­len, die für Blut­bil­dung, Im­mun­sys­tem und Stoff­wech­sel un­er­läss­lich sind.

Dar­über hin­aus bie­tet Wild­schwein­fleisch reich­lich B-Vi­ta­mi­ne, dar­un­ter B1, B2 und B12, die ei­ne zen­tra­le Rol­le für En­er­gie­stoff­wech­sel und Ner­ven­sys­tem spie­len.

Als Sai­son­pro­dukt ist Wild­schwein be­son­ders im Herbst und Win­ter be­liebt, wenn es in klas­si­schen Schmor­ge­rich­ten, Bra­ten oder Ragouts sei­ne vol­le Aro­ma­tik ent­fal­tet.

Quitten

– aro­ma­ti­sche Herbst­früch­te vol­ler na­tür­li­cher Kraft

Quit­ten ge­hö­ren zur Fa­mi­lie der Ro­sen­ge­wäch­se und sind mit Ap­fel und Bir­ne ver­wandt. Trotz ih­res ur­sprüng­lich asia­ti­schen Her­kom­mens ha­ben sie auch im Mit­tel­meer­raum eine lan­ge Tra­di­ti­on. Ihr herr­lich aro­ma­ti­scher Duft und ihr säu­er­li­cher, leicht her­ber Ge­schmack ma­chen sie zu ei­ner be­son­de­ren Frucht in der sai­so­na­len Herbst­kü­che.

Roh sind Quit­ten we­gen ih­res ho­hen Gerb­stoff­ge­halts kaum ge­nieß­bar, ge­kocht oder ge­ba­cken hin­ge­gen ent­fal­ten sie ein fei­nes, zar­tes Aro­ma. Da­bei eig­nen sie sich ide­al für die Her­stel­lung von Ge­lees, Mar­me­la­den, Kom­pot­ten oder auch herz­haf­ten Bei­la­gen zu Wild und Ge­flü­gel.

Er­näh­rungs­phy­sio­lo­gisch sind Quit­ten äu­ßerst wert­voll: Sie ent­hal­ten reich­lich Bal­last­stof­fe, Vi­ta­min C und wich­ti­ge Mi­ne­ral­stof­fe wie Ka­li­um, Kal­zi­um und Ei­sen. Dar­über hin­aus un­ter­stüt­zen ih­re ent­hal­te­nen Pe­k­ti­ne ei­ne ge­sun­de Ver­dau­ung und kön­nen po­si­ti­ven Ein­fluss auf den Cho­le­ste­rin­spie­gel ha­ben.

Quit­ten sind da­mit nicht nur ein ku­li­na­ri­sches High­light, son­dern auch ein na­tür­li­cher Bei­trag zu ei­ner ge­sun­den und aus­ge­wo­ge­nen Er­näh­rung.

Zwiebeln und Knoblauch

– natürliches Powerduo für Gesund­heit und Ge­schmack

Beide sind ein na­tür­li­ches Anti­bio­ti­kum und be­kämp­fen wirk­sam schäd­li­che Pil­ze und krank­heits­er­re­gen­de Mi­kro­or­ga­nis­men. Die Zwie­bel ist eng mit dem Kno­blauch ver­wandt und be­sitzt ge­gen­über die­sem ei­ne mil­de­re Wir­kung. Die Kom­bi­na­tion der bei­den bringt ein star­kes Duo her­vor.

Bei­de ent­hal­ten wert­vol­le An­ti­oxi­dan­tien, die als Fän­ger »freier Ra­di­ka­ler« un­se­ren Or­ga­nis­mus da­bei hel­fen, ge­sund zu blei­ben.

Die zur Gat­tung der Li­li­en­ge­wäch­se ge­hö­ren­den Pflan­zen ver­fü­gen zu­dem über ei­nen ho­hen Vi­ta­min- und Mi­ne­ral­stoff­ge­halt, von dem wir eben­falls ge­sund­heit­lich pro­fi­tie­ren.

Ent­hal­ten sind die Vi­ta­mi­ne B1, B2 und B6 so­wie die Vi­ta­mi­ne C und E. Au­ßer den Mi­ne­ral­stof­fen Salz, Ei­sen, Zink und Mag­ne­si­um sind noch ei­ne gan­ze Rei­he wei­te­rer Mi­ne­ral­stof­fe in Zwie­beln und Kno­blauch ent­hal­ten, so­dass man bei­de Pflan­zen durch­aus als hoch­wer­ti­ge Mi­ne­ral­stoff-Lie­fe­ran­ten be­zeich­nen kann.

 

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Michael Pagelsdorf
Dipl. Ernährungswissenschaftler (Oekotrophologe)

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