»Lammhüfte à la Titanic« – neu interpretiert. Der Legende nach eine « Création » vom französischen Meisterkoch Auguste Escoffier.
Am 14. April 1912 rammte das berühmteste Schiff der Filmgeschichte auf seiner Jungfernfahrt einen Eisberg und nur ein paar Stunden später, versank es in den Tiefen des Nordatlantiks. Das Schiffsorchester soll gemäß Überlieferung bis zum letzten Moment weiter gespielt haben. Ein Untergang mit »Pauken und Trompeten« könnte man fast sagen.
Unser Lieblingszitat:
« La bonne cuisine est la base du véritable bonheur »
August Escoffier, frz. Meisterkoch, (1846–1935)
... insbesondere die Grundlage unserer Gesundheit; möchten wir dem noch hinzufügen.
»Von 1890 bis 1897 diente Auguste Escoffier den Großen dieser Welt und kreierte einige seiner weltberühmten Gerichte: Seezungenfilet Coquelin », Flambierter Hummer » (Homard à l’américaine), Geflügel à la Derby, Birne Helene » und den Pfirsich Melba » ...« (Zitat: Wikipedia).
Einer nicht gesicherten Aussage nach, soll auch unser Gericht eine seiner Kreationen sein. Nun, wir wollen ihm wirklich nicht zu nahe treten, aber die Original-Rezeptur der Minzsauce erschien uns beim Vorkosten dann doch – wohl geschuldet in Bezug auf die Zielgruppe des Luxusliners – »very british« und so gar nicht « Haute Cuisine », weshalb wir die Minzsauce nach unserer eigenen Vorstellung neu interpretiert haben. Uns hat sie – so zubereitet – jedenfalls sehr gut geschmeckt. So wurde aus der »Hüfte vom Lamm mit Minzsauce« unsere Interprétation einer »Lammhüfte à la Titanic«.
Als kulinarischen Begleiter stellen wir unserer »Lammhüfte à la Titanic« einen extraktreichen, charaktervollen Rotwein zur Seite und einem perfekten Genusserlebnis steht nichts mehr im Wege. Einfach mal auf unser »Weintipp-Icon« tippen und mehr erfahren. Wir wünschen wie stets einen Guten Appetit und wohl bekomm's!
Für den Einkaufszettel:
Für die Mehlbutter:
Mehlbutter 45 Minuten vorher zubereiten! Dazu beide Zutaten gut miteinander vermengen und ins Eisfach stellen.
Minzsauce:
1) Minze abbrausen und trockenschütteln. Die Blätter eines Zweiges abzupfen und klein hacken. Restliche Minzzweige so belassen. Butter auf mittlerer Hitze in einer Stielkasserolle aufschäumen lassen. Klein gehackte Zwiebelwürfel dazugeben und solange rühren, bis sie goldgelb und glasig geworden sind.
2) Zwiebeln mit Mehl bestäuben und unter ständigem Rühren ca. 10–12 Min. schwitzen, aber auf keinen Fall bräunen.
3) Mit einem Schuss Fond ablöschen und den restlichen Fond nach und nach zugießen. Dabei mit dem Schneebesen am Topfboden kreisen, damit keine Klümpchen entstehen.
4) Essig zufügen. Sauce aufschäumen und zusammen mit den Minz-Zweigen ca. 30 Min. bei schwacher Hitze köcheln lassen. Ab und zu den Schaum abschöpfen. Mehlbutter in kleinen Flöckchen, nach und nach, unter die Sauce schlagen. (Durch die Zugabe eiskalter Mehlbutter (1 gehäufter EL Mehl mit einem Esslöffel Butter verrühren und ins Eisfach stellen) bekommt die Sauce garantiert eine schöne Konsistenz und zudem noch eine zusätzliche, buttrig-leckere Geschmacksnote.) Kräuter entfernen, Minzsauce mit Loukatos-Ouzo »Mastíha« aromatisieren. Mit Salz, Pfeffer und Zitronenschalenabrieb abschmecken und mit dem »Zauberstab«, bzw. Stabmixer schaumig aufmixen.
Risolée-Kartoffeln
1) Kartoffeln waschen, schälen und in kleine, ca. 1 cm große Würfel schneiden. Ausreichend Wasser in einen Topf füllen und die Kartoffeln mit Kümmel und 2–3 TL Salz 3 Min. blanchieren.
2) Währenddessen Backofen auf 100° Ober-/Unterhitze (Umluft ungeeignet) vorheizen. Eine tiefe Schmorpfanne auf mittlere Temperatur erhitzen und braune Butter darin schmelzen. Kartoffelwürfel goldbraun braten und danach zum Warmhalten in den Ofen stellen.
Rahmkarotten
1) Möhren waschen, schälen unf genau wie die Risolée-Kartoffeln in kleine Würfel schneiden. Schmorpfanne mit 200 ml Wasser auf hohe Stufe erhitzen und Karotten darin andünsten bis das Wasser verdampft ist. Hitze auf mittlere Stufe reduzieren, Butter zugeben und Karotten kurz mit Kokosblütenzucker karamellisieren. Essig und Gemüsefond zugeben und Karotten darin fertiggaren. (Gargrad am besten mit einem Stahlpicker überprüfen!) Sahne zufügen, noch einmal kurz aufkochen lassen und die Rahmkarotten mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Alternativ und noch gesünder: Karotten dampfgaren
Am besten bleiben die Vitamine in den Karotten erhalten, wenn man sie dampfgart. Dazu die Möhren nach dem Schälen mit Zitronensaft einreiben (dann behalten sie ihre schöne Farbe!) und je nach gewünschtem Gargrad – al dente oder durchgegart – 15–20 Min. im Sieb des Dampfgarers im Wasserbad garen. Danach zum warmhalten den anderen Zutaten in die Pfanne geben. Fertig!
Lammhüfte
1) Lamm mindestens eine halbe Stunde vor dem Braten aus dem Kühlschrank nehmen, waschen und trockentupfen.
2) Ofen auf 100° Ober-/Unterhitze (Umluft 80°) vorheizen. Restlichen Butterschmalz in einer großen, schmiedeeisernen Bratpfanne auf hohe Stufe erhitzen. Lammhüfte darin 3 Min. von beiden Seiten kräftig anbraten. Lamm danach zuerst in Backpapier und dann in Alufolie einschlagen und ca. 10–12 Min. im Ofen fertig garen.
3) Lammhüfte ein paar Minuten ruhen lassen. Danach mit einem sehr scharfen Kochmesser oder einem elektrischen Messer in ca. 2 cm dicke Scheiben schneiden und auf vorgewärmten Tellern – leicht überlappend – arrangieren. Risolée-Kartoffeln und Rahmkarotten um die Lammhüfte herum arrangieren. Lamm noch mit gehackter Minze und etwas Pyramidensalz garnieren.
Zubereitungstipp – Kerntemperatur für Lammhüfte
Für die genaue Kontrolle der Fleischtemperatur, haben wir ein Braten-Kernthermometer verwendet. Für Lammhüfte – medium rare gegart – empfehlen wir eine Kerntemperatur von 60–62° Celsius.
Serviervorschlag:
– durch ein Braten-Kernthermometer Fleisch und Fisch optimal garen
Die wichtigsten Gargrade und deren empfohlene Kerntemperaturen. So garen Sie Rind, Kalb, Lamm, Wild, Schwein, Fisch und Geflügel perfekt auf den Punkt. Wissenswertes über: »Slow Cooking – der neue (alte) Trend« und wertvolle Hintergrundinfos zum Thema Langzeitgaren ergänzen unseren Beitrag.
Lamm- und Rindfleisch
Neben hochwertigem Eiweiß enthält Rind- wie auch Lammfleisch die lebenswichtigen Vitamine B1, B2, B6 und B12 sowie äußerst wichtige Mineralstoffe (wie z. B. die Mengenelemente Calcium und Magnesium sowie das Spurenelement Eisen). Bei der Bildung roter Blutkörperchen spielt neben Eisen das Vitamin B12 eine zentrale Rolle. Es kann in nennenswerten Mengen nur über tierische Produkte aufgenommen werden.
Daran erkennt man, dass man bei einer »rein-veganen Ernährung« nicht mehr von einer – für den Menschen – ausgewogenen Ernährung ausgehen kann. 150 g Lamm- wie auch Rinderfilet können bereits den Tagesbedarf eines erwachsenen Menschen decken.
Kartoffeln alias »Erdknollen«
In bestimmten Regionen Deutschlands sowie einigen Nachbarländern auch als »Erdäpfel«, »Grundbirnen« bzw. »Grumbeeren« (Pfalz)) und weiteren Regionalnamen bekannt, gehören Kartoffeln wie auch Tomaten und Paprika zur Familie der Nachtschattengewächse. Gemäß statistischen Umfragen ist die Knollenfrucht nach wie vor der Deutschen liebste Beilage und das ist auch gar nicht schlecht.
Sie verfügen über reichlich Anteile an Eiweiß, Vitaminen, Ballaststoffen und Mineralstoffen. Als Beilage, und auch als Hauptgericht, machen sie zwar satt, aber in Maßen genossen nicht wirklich dick, denn der Fettanteil der Knollen ist gering. Bezogen auf 100 g, besitzt die Kartoffel gerade einmal 70 kcal.
Der Grund einer möglichen Gewichtszunahme bei übermäßigem Genuss von Kartoffeln liegt vielmehr in der in Kartoffeln enthaltenen Stärke in Form von Kohlenhydraten. Diese werden vom menschlichen Organismus sehr schnell aufgenommen, was zwar rasch zu einem Energieschub, aber auch zu einem raschen Anstieg des Blutzuckerspiegels führt. Blutzucker wiederrum wird vom Organismus in Fett umgewandelt. Das Zucker »glücklich« macht ist bekannt, so gesehen ist die Kartoffel quasi ein »Gute-Laune-Initiator«.
Die Kehrseite der Medaille besteht darin, dass der Blutzuckerspiegel ebenso rasant wieder abfällt, was dann wiederrum zu »schlechter Laune« führen kann. Auch bei Kartoffeln gilt also die Faustregel der ausgewogenen Ernährung. In Maßen und nicht ständig genossen, ist die Kartoffel ein wertvoller Bestandteil unseres Speiseplans.
Tipp: Lässt man die Kartoffel nach dem Kochvorgang erkalten und verarbeitet sie dann erst weiter, bildet sich eine »resistente Stärke«, die sich wesentlich günstiger auf den Blutzuckerspiegel auswirkt. So werden z. B. Bratkartoffeln klassischerweise aus ERKALTETEN Kartoffeln hergestellt.
Karotten alias »Möhren« alias »Mohrrüben« alias »Gelbe Rüben«
Die in Deutschland sehr beliebten und in der Küche vielseitig verwendbaren Möhren bzw. Mohrrüben, gehören zu den Doldenblütengewächsen. Sie sind reich an Mineralstoffen und Spurenelementen wie Kalium, Phosphor, Calcium, Magnesium und Zink sowie reich an Carotin, welches in den Möhren in Form von Alpha- wie auch Beta-Carotin (Provitamin A, einer Vorstufe von Vitamin A) vorkommt. Vitamin A unterstützt unsere Sehfähigkeit, besonders bei Nacht und wirkt sich positiv auf unser Immunsystem wie auch unser Zellwachstum aus.
Carotin (und auch einige Vitamine) kann am besten vom Körper resorbiert werden, wenn man es zusammen mit Fett in Form von Öl oder Butter isst.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Michael Pagelsdorf
Dipl. Ernährungswissenschaftler (Oekotrophologe)
Alarmstufe Rot: Rauchtemperatur erreicht!
Wenn es in der Pfanne raucht, ist das ein untrüglicher Hinweis darauf, dass die maximal nutzbare Brattemperatur des Öls oder Fetts überschritten wurde. Dieser Zustand wird als »Rauchpunkt« bezeichnet, gemessen wird die kritische Temperatur in Grad Celsius.
Mit viel Rechercheleistung hat das Team von »Gernekochen – Mit Wein genießen« eine Tabelle mit den am häufigsten verwendeten Ölen und Fetten zusammengestellt. Was geht und was nicht?
Unsere »Brattemperaturen für Öle und Fette-Tabelle« liefert die Antworten und einen aufschlussreichen Überblick.
Alle Produkte, die wir selbst in unserer "Gerneküche" benutzen und mit deren Qualität wir mehr als zufrieden sind, empfehlen wir guten Gewissens gerne weiter. Die aktiven Produkt-Verlinkungen unserer Kaufempfehlungen, haben wir mit einem *Sternchen gekennzeichnet. Weitere Information dazu finden Sie im Impressum!