Grünkohl mit Kartoffeln, Würstchen & Speck
Der traditionelle Grünkohleintopf nach Omas Art, auch bekannt als »Westfälischer Grünkohl mit Mettwurst«, ist in ganz NRW und nicht nur dort ein beliebtes Herbst- und Wintergericht, das in verschiedenen Rezeptvarianten zubereitet wird.
Alternativ zu Kohl- oder geräucherter Mettwurst als Einlage, wird auch gerne Kassler als Zutat verwendet. Ein deftiger Räucherspeck darf natürlich nicht fehlen und trägt zum herzhaften Geschmack bei.
Wir haben bei unserer Rezeptvariante die Wildsaison ausgenutzt und die Mettenden in unserem Grünkohl-Eintopf durch eine Feinschmecker-Hirschbratwurst ersetzt und dazu noch – raffiniert – mit Chili abgeschmeckt. Etwas Muskatnuss gab dem Grünkohl dann noch den »letzten Schliff« und ließ das Gericht aus Omas Küche zum Geschmackserlebnis werden.
Zu »Grünkohleintopf mit Kartoffeln, Würstchen und Speck«, passt ein kräftiger »Grauburgunder«, z. B. aus der Pfalz. Da wir das Gericht aber mit Hirschbratwürstchen und Chilipulver abgewandelt haben, ist unser Tipp ein fruchtiger, mittelkräftiger »Spätburgunder«. Einfach mal auf unser »Weintipp-Icon« tippen und mehr erfahren. Wir wünschen wie stets einen Guten Appetit und wohl bekomm's!
Für den Einkaufszettel:
optional:
Rezeptvarianten:
Statt geräucherte Mettwurst(enden), kann man auch
als Zutat verwenden.
Als Speckeinlage passen fettreiche, eben durchwachsene Sorten wie
1) Zwiebeln schälen und klein hacken. Speck würfeln. Kartoffeln schälen, in nicht zu kleine Stücke schneiden und mit den restlichen Zutaten bereitstellen.
2) Schweine- oder Butterschmalz (wir haben in Bezug auf unsere Hirschbratwürste Butterschmalz verwendet) mittelstark bis stark erhitzen. Zuerst den Speck anbraten. Dann die Zwiebelwürfel zugeben und ebenfalls kurz anbraten.
3) Hitze reduzieren. Grünkohl hinzufügen, mit Gemüsebrühe (50 ml Brühe für später beiseite stellen) aufgießen und ca. 30 Min. garen.
4) Kartoffelstücke hinzufügen und (sortenabhängig) ca. 30 Min mitgaren lassen. (Man kann den Gargrad mit einem Stahlpicker prüfen!)
5) Am Ende der Garzeit eine handvoll Kartoffelstücke entnehmen und mit der beiseite gestellten Brühe pürieren.
6) Kartoffelpürree unter den Grünkohl geben und gut miteinander vermengen. Grünkohleintopf mit Pfeffer, Salz, Muskatnussabrieb und – je nach Vorliebe – 1–2 TL Chilipulver abschmecken.
7) Pfanne mit Speckschwarte einreiben, mittelstark bis stark erhitzen und Hirschbratwürste darin von allen Seiten braten. (Verwendet man Mettwürstchen, können wir uns auch das Braten in Schweineschmalz sehr gut vorstellen. Dazu am besten die Würstchen schon vorher schräg in mundgerechte Stücke schneiden, sodass sie schön knusprig werden.)
8) Gebratene Wurstenden in den Grünkohleintopf geben und mit diesem vermengen. (Anmerkung: E gibt Rezeptvarianten, bei denen die Wurst einfach zusammen mit dem Grünkohl gegart wird. Wir wollten allerdings auf schöne, kräftigen Röstaromen nicht verzichten und haben uns deshalb für das Braten in der Pfanne entschieden.)
Grünkohl bzw. »Braunkohl«
Schon im alten Rom galt Grünkohl bzw. »Sabellinischer Kohl« als Delikatesse. In Nordrhein-Westfalen und auch in anderen Bundesländern, ist das Wintergemüse bis heute eine beliebte Abwechslung auf dem Teller.
Aber auch in Italien, wo man den engen Verwandten des Kreuzblütler-Gewächses als »Cavolo Nero« kennt, ist das Gemüse sehr beliebt.
Und das ist auch gut so, denn der kalorienarme Kohl ist ein kulinarischer Diamant unter den Kohlsorten. Mit seinem hohen Vitamin C und Eiweißgehalt, deckt der schmackhafte Kohl unseren täglichen Bedarf. Mit vielen weiteren, wertvollen Inhaltsstoffen wie Vitamin E zur Stärkung unserer Abwehrkräfte, Vitamin A, gut für unsere Haut und Augen sowie Calcium für unseren Knochenaufbau, ist der Küchenklassiker eine echte Empfehlung und gehört im Winter auf jeden Speisezettel.
Hirschfleisch
Neben hochwertigem Eiweiß enthält Hirschfleisch die lebenswichtigen Vitamine B1, B2, B6 und B12 sowie äußerst wichtige Mineralstoffe (wie z. B. die Mengenelemente Calcium und Magnesium sowie das Spurenelement Eisen).
Bei der Bildung roter Blutkörperchen spielt neben Eisen das Vitamin B12 eine zentrale Rolle. Es kann in nennenswerten Mengen nur über tierische Produkte aufgenommen werden.
Daran erkennt man, dass man bei einer »rein-veganen Ernährung« nicht mehr von einer – für den Menschen – ausgewogenen Ernährung ausgehen kann. 150 g Hirsch-, Lamm- oder Rinderfilet können bereits den Tagesbedarf eines erwachsenen Menschen decken.
Kartoffeln alias »Erdknollen« alias »Erdäpfel«
Kartoffeln, in bestimmten Regionen Deutschlands sowie einigen Nachbarländern auch als »Erdäpfel« oder »Grundbirnen« bzw. »Grumbeeren« (Pfalz)) und weiteren Regionalnamen bekannt, gehören wie auch Tomaten und Paprika zur Familie der Nachtschattengewächse.
Gemäß statistischen Umfragen ist die Knollenfrucht nach wie vor der Deutschen liebste Beilage und das ist auch gar nicht schlecht.
Kartoffeln sind vitamin- und mineralstoffreich und dabei noch kalorienarm. Vor allem das Vitamin-C ist in nennenswerten Mengen in der Nutzpflanze enthalten. Des weiteren besitzen die Knollen einen hohen Eiweißanteil, der in Kombination mit den in unserem Rezept verwendeten Eiern sehr gut von unserem Organismus resorbiert und in körpereigenes Eiweiß transformiert werden kann.
Gekochte Kartoffeln wirken sich allerdings stark auf den Blutzucker aus, da die Stärke durch den Kochvorgang als nahezu reine Glucose im Dünndarm aufgenommen wird.
Lässt man die Kartoffel nach dem Kochvorgang erkalten und verarbeitet sie dann erst weiter, bildet sich eine »Resistente Stärke«, die sich wesentlich günstiger auf den Blutzuckerspiegel auswirkt. So werden z. B. Bratkartoffeln klassischerweise aus ERKALTETEN Kartoffeln hergestellt.
Geräucherter Speck bzw. gepökeltes Schweinefleisch
So lecker er auch ist: zu oft – im Sinne von regelmäßig – sollte man ihn nicht auf seinen Speisezettel setzen, da das für die Pökelung und Konservierung des Schinkens verwendete Nitrit-Pökelsalz aufgrund zahlreicher, in den letzten Jahren durchgeführter Studien im Ruf steht, indirekt krebserregend zu sein. Besonders bei starker Erhitzung (z. B. Grillen) begünstigt es im sauren Milieu des Magens die Entstehung so genannter »Nitrosamine«, die von der Wissenschaft als krebserregend eingestuft werden.
Zwiebeln bzw. Schalotten
Zwiebeln und der mit ihr verwandte Knoblauch sind beide ein natürliches Antibiotikum und bekämpfen wirksam schädliche Pilze und krankheitserregende Mikroorganismen. Die Zwiebel ist eng mit dem Knoblauch verwandt und besitzt gegenüber diesem eine mildere Wirkung.
Die Kombination der beiden bringt ein starkes Duo hervor. Beide enthalten wertvolle Antioxidantien, die als Fänger »Freier Radikaler« unseren Organismus dabei helfen, gesund zu bleiben.
Die zur Gattung der Liliengewächse gehörenden Pflanzen verfügen zudem über einen hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalt, von dem wir ebenfalls gesundheitlich profitieren. Enthalten sind die Vitamine B1, B2 und B6 sowie die Vitamine C und E. Außer den Mineralstoffen Salz, Eisen, Zink und Magnesium, sind noch eine ganze Reihe weiterer Mineralstoffe in Zwiebeln enthalten, sodass man beide Pflanzen durchaus als hochwertige Mineralstoff-Lieferanten bezeichnen kann.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Michael Pagelsdorf
Dipl. Ernährungswissenschaftler (Oekotrophologe)
– durch ein Braten-Kernthermometer Fleisch und Fisch optimal garen
Die wichtigsten Gargrade und deren empfohlene Kerntemperaturen. So garen Sie Rind, Kalb, Lamm, Wild, Schwein, Fisch und Geflügel perfekt auf den Punkt. Wissenswertes über: »Slow Cooking – der neue (alte) Trend« und wertvolle Hintergrundinfos zum Thema Langzeitgaren ergänzen unseren Beitrag.
Alle Produkte, die wir selbst in unserer "Gerneküche" benutzen und mit deren Qualität wir mehr als zufrieden sind, empfehlen wir guten Gewissens gerne weiter. Die aktiven Produkt-Verlinkungen unserer Kaufempfehlungen, haben wir mit einem *Sternchen gekennzeichnet. Weitere Information dazu finden Sie im Impressum!