Tomatenketchup selber ma­chen aus fri­schen To­ma­ten ohne Zu­cker

– Einfache Rezeptanleitung für ei­nen un­wi­der­steh­lich le­cke­ren To­ma­ten­ket­chup

Tomatenketchup selber machen Workshop

Tomatenketchup selber machen – römisches Grundrezept

Unsere einfache Rezeptan­leitung zeigt, wie man in we­ni­gen Schrit­ten ei­nen un­wi­der­steh­lich le­cke­ren To­ma­ten­ket­chup sel­ber ma­chen kann.

Worauf ist zu achten?

Vollreife, schmack­­haf­­te To­ma­ten sind die Ba­sis­zu­tat ei­nes gu­ten To­ma­ten­ket­chups. Schmack­haft sind To­ma­ten dann, wenn sie na­tür­lich an der Pflan­ze ge­reift sind. Un­rei­fe To­ma­ten süßen beim Ko­chen nicht, sondern geben statt­des­sen Säu­re ab. Mit ihnen kann kein gu­ter To­ma­ten­ketchup ge­lin­gen. Nur voll­rei­fe To­ma­ten ver­lei­hen der To­ma­ten­sau­ce den ge­wünsch­ten voll­fruch­ti­gen und sü­ßen Ge­schmack.

Frisch oder aus der Dose?

Lei­der fin­det man in Deutsch­land nicht im­mer und selbst­ver­ständ­lich voll­rei­fe To­ma­ten im Ge­mü­se­re­gal des Han­dels. Das ist scha­de, denn fri­sche To­ma­ten sind »le­ben­di­ger« und nicht so auf­dring­lich wie Do­sen­to­ma­ten. Kann man je­doch kei­ne gu­te Qua­li­tät be­kom­men, ist auch der Griff zur Do­se ei­ne mög­li­che Op­tion, da die Qua­li­tät der Do­sen­to­ma­ten in den meis­ten Fäl­len kons­tant ist.

Wir empfehlen, bei der Wahl der rich­ti­gen To­ma­te für ei­ne schmack­haf­te To­ma­ten­sau­ce Fla­schen­to­ma­ten zu ver­wen­den. Man kann sie gut an ih­rer schma­len, läng­li­chen Form er­ken­nen. Die »Ori­gi­nal-San-Mar­za­no-To­mate« vom Fu­ße des Ve­suv ist die wohl po­pu­lärs­te un­ter ih­nen.

Sie be­sitzt we­ni­ger Sa­men­ker­ne als an­de­re To­ma­ten­sor­ten. Ihr fes­tes Fleisch ist ganz ohne grü­nen »Glib­ber«, so­mit muss beim Ein­ko­chen we­ni­ger Flüs­sig­keit ver­damp­fen. Der erfreuliche Ne­ben­ef­fekt dabei ist ei­ne kür­ze­re Zu­be­rei­tungs­zeit.

Außer­dem bringt die San-Mar­za­no-To­ma­te – voll­reif ge­ern­tet – ge­nau das fri­sche und kla­re Aro­ma mit, wel­ches so ty­pisch und cha­rak­te­ris­tisch für ei­nen guten Tomatenketchup ist. Aber auch »Och­sen­herz­to­ma­ten« wei­sen vor­ge­nann­te Ei­gen­schaf­ten auf und eig­nen sich des­halb al­ter­na­tiv ganz her­vor­ra­gend.

Das rö­mi­sche Grund­re­zept die­ser Sau­ce wird ganz oh­ne Zu­cker und To­ma­ten­mark zu­be­rei­tet.

Workshop:
Tomatenketchup sel­ber ma­chen aus fri­schen To­ma­ten oh­ne Zu­cker

Zutaten für 4 Personen


Für den Einkaufszettel:

Tomatenketchup – original italienisches Grundrezept:

  • 900 g frische San-Marzano-Tomaten, geschält
    oder alternativ:
  • 500 g ganze San Marzano-Tomaten a. d. Dose »
    oder alternativ:
  • 400 g POLPA – Feinstes To­ma­ten-Frucht­fleisch (Un­se­re Empfehlung: »Mutti«)
  • 75 g Butter
  • 1 mittelgroße süße Zwiebel, geschält und halbiert
  • Salz

Ketchup mit mediterranen Kräu­tern:

Mit ge­trock­ne­ten, me­di­ter­ra­nen Kräu­tern er­hält un­ser Grund­re­zept ei­ne be­son­ders aro­ma­tische No­te.

Dazu

  • ½ TL getrockneten Rosmarin
  • ½ TL getrockneten Thymian
  • ½ TL getrockneten Oregano
  • ½ TL getrockneten Fenchelsamen
  • 1 Prise Muskatnussabrieb
  • 1 Msp. fein geriebener, frischer Ingwer

im Mörs­er fein zer­rei­ben und mit dem Ba­sis-Ket­chup ver­men­gen.
 

Tomatenketchup selber ma­chen aus fri­schen To­ma­ten oh­ne Zu­cker –  Work­shop

In Bezug auf Rezept und Zu­ta­ten ist dieser To­ma­ten­ket­chup wirklich ein­fach herzustellen. Und doch schmeckt er einfach un­wi­der­steh­lich lecker. Durch den Ver­zicht auf wei­tere Zu­taten prä­sen­tiert sich das rö­mi­sche Ba­sis­re­zept mit un­ver­fälsch­tem, eben »rei­nem« To­ma­ten­ge­schmack.

Der Ketchup wird ganz ohne Zu­cker her­ge­stellt. Wir fin­den, dass das ge­gen­über den bis zu 18(!) Stück Wür­fel­zu­cker, die in ei­nem In­dus­trie­ket­chup vorzufinden sind, ei­nen ge­sund­heit­lich wert­vol­len As­pekt dar­stellt, der nicht unerheblich ist.

Zubereitung:

1) Flaschentomaten wa­schen und kreuz­weise ein­rit­zen. In ko­chen­dem Salz­wasser nicht län­ger als  1 Min. blan­chie­ren, mit kal­tem Was­ser ab­schre­cken und ent­häu­ten.

2) Zwiebel pellen und hal­bie­ren. But­ter und Salz be­reit­stel­len.

3.1) Enthäutete Tomaten, Zwie­bel­hälf­ten und But­ter in ei­nen Topf ge­ben. Et­was Salz hin­zu­fü­gen und das Gan­ze ohne De­ckel 45–60 Min. lang kö­cheln las­sen. Topf­in­halt ab und zu um­rüh­ren.

Wichtig(!): Ein guter Tomaten­ketchup muss im of­fe­nen Topf ein­ko­chen. Legt man den De­ckel auf, wird er fa­de und wäss­rig und be­kom­mt kei­ne in­ten­si­ven Ge­schmacks­aro­men.

3.2) Große Tomatenstücke im Topf mit ei­nem Koch­löf­fel zer­drü­cken. Sau­ce auf klei­ner bis mitt­le­rer Hit­ze ein­re­du­zie­ren, bis sie ei­ne schö­ne dick­flüs­si­ge Kon­sis­tenz er­hal­ten hat. Zwie­bel­hälf­ten ent­fer­nen.

Gernekochen – Mit Wein genießen-Tipp:

Da die Herstellung einer selbst­ge­mach­ten To­ma­ten­sau­ce bzw. -ket­chups mit et­was Zeitaufwand verbunden ist, empfehlen wir gleich eine grö­ße­re Menge davon her­zu­stel­len. In kleinen Weckgläsern gefüllt, kann man Sie für den nächsten Ge­brauch in den Kühl­schrank stellen oder für eine längere La­ge­rung »ein­ma­chen«. Da­zu die Glä­ser ste­ri­li­sie­ren (heiß aus­ko­chen), be­fül­len und da­bei 2 cm Platz las­sen. Ket­chup im Was­­ser­­bad – bei 100 C° – 30 Min. lang ein­ko­chen.

Butter statt Olivenöl?

In der Tat sieht eine Variante für das »rö­mi­sche Grund­re­zept«, die Her­stel­lung einer Tomatensauce, But­ter und nicht Oli­ven­öl als Zu­tat vor (»Salsa di pomodoro con burro e cipolla«). Die­ser Ums­tand ver­ur­sacht na­tür­lich Kopf­krat­zen, und das nicht nur bei ita­lie­ni­schen und Kö­chin­nen und Kö­chen, zu­mal in den meis­ten Re­gio­nen Ita­li­ens aus­schließ­lich Oli­ven­öl verwendet wird. Nichts­des­to­trotz, ist es in eta­blier­ten, ita­li­eni­schen Koch­bü­chern ge­nau so über­lie­fert. (siehe z. B. »Marcella Hazan – Die klassische italienische Küche«)

Und mal Hand auf's Herz: Was wä­re ein cre­mi­ger Ri­sot­to oh­ne ein Stück »Gu­te But­ter«?

Vielleicht ist auch ein­fach die »But­ter-Oli­ven­öl-Gren­ze« der Emi­lia-Ro­mag­na zu un­be­kannt? In der Tat wird in den Küchen der Ro­mag­na haupt­säch­lich But­ter statt Oli­ven­öl ver­wen­det. Wer sich da­mit nicht an­freun­den kann, er­­setzt die But­ter durch Oli­ven­öl oder macht es so wie wir: Ein­fach Oli­ven­öl mit ei­nem Stich But­ter kom­bi­nie­ren!

Workshop: Pizzateig selber machen

Tomaten, die ge­sun­den Pa­ra­dies­äp­fel

Tomaten

Außer ei­nem ho­hen Was­ser­an­teil ent­hal­ten To­ma­ten viele se­kun­dä­re Pflan­zen­stof­fe wie auch ver­schie­de­ne Mi­ne­ral­stof­fe. Be­son­ders Ka­li­um stellt für den Men­schen ei­nen wich­ti­gen ge­sund­heit­li­chen Fak­­tor für eine aus­ge­wo­ge­ne Er­näh­rung dar, da Ka­li­um für die Re­gu­la­tion des Blut­drucks, aber auch für Mus­keln und Ner­ven ein wert­vol­ler Ini­tia­tor ist.

Erhitzt gesünder als roh

Zudem sind To­ma­ten ei­ni­ge der we­ni­gen Ge­mü­se­sor­ten, de­ren ge­sund­heits­för­dern­de In­halts­stof­fe sich durch Er­hit­zen ver­bes­sern, statt sich zu ver­schlech­tern. Ge­meint sind die in To­ma­ten ent­hal­te­nen Poly­phe­no­le, so­ge­nann­te An­ti­oxi­dan­ti­en, wirk­sa­me Fän­ger der zell­schä­di­gen­den »frei­en Ra­di­kalen«, die – so­bald aktiv – ih­rem Na­men al­le Ehre ma­chen.

Hervorzuheben ist in die­sem Be­zug der in To­ma­ten reich­lich ent­hal­te­ne, zur Fa­mi­lie der Ca­ro­ti­noi­de ge­hö­ren­de Farb­stoff Ly­co­pin. Die­ser Farb- bzw. Wirk­stoff al­lein ist be­reits ein gu­ter Grund, re­gel­mä­ßig To­ma­ten auf den Spei­se­zet­tel zu stel­len. Na­tür­li­chen Nähr­bo­den bei der Auf­zucht der To­ma­ten vo­raus­set­zend!

Olivenöl in Pre­mi­um-Qua­li­tät

Nicht nur ich, son­dern un­ser ganzes Team », be­geis­tert sich für gu­tes, al­so hoch­wer­tig er­zeug­tes Oli­ven­öl. Ja, mehr noch, man kann uns als ech­te »Oli­ven­öl-­Fans« be­zeich­nen.

Das liegt in ers­ter Li­nie am her­vor­ra­gen­den Ge­schmack von gu­tem Olivenöl, aber auch an ei­nem zwei­ten, eben­so wich­ti­gen As­pekt, denn bei nä­he­rer Be­trach­tung be­sitzt Oli­ven­öl ein ge­ball­tes Bün­del an po­si­ti­ven Ei­gen­schaf­ten, die un­se­rem Kör­per hel­fen, ge­sund zu blei­ben.

So verfügt Oliven­öl ne­ben vie­len Vi­ta­mi­nen und Mi­ne­ral­stof­fen üb­er zahl­reiche se­kun­dä­re Pflan­zen­stof­fe. Die po­si­ti­ven Wir­kun­gen die­ser Stof­fe auf un­se­ren Or­ga­nis­mus be­ginnt die Wis­sen­schaft erst lang­sam zu ver­ste­hen.

Einige von Ih­nen wer­den erst durch die Ver­stoff­wech­se­lung im Darm durch un­se­re Darm­bak­te­rien rich­tig ak­tiv und be­güns­ti­gen so zahl­rei­che po­si­ti­ve bio­lo­gi­sche Wir­kun­gen. Z. B. sind sie an­ti­bak­te­ri­ell, an­ti­oxi­da­tiv (ähnlich den Vi­ta­mi­nen) und da­bei in ei­nem so hohen Maß ent­zün­dungs­hem­mend, dass sie da­bei teilwei­se so­gar den Vi­ta­mi­nen weit über­le­gen sind.

Ist das nicht wunder­bar? Ge­sun­des kann so le­cker sein. Aber ich be­to­ne aus­drück­lich: Alle po­si­ti­ven Wir­kun­gen be­kommt man nur bei Oli­ven­öl bes­ter Qua­li­tät. Und die be­kommt man eb­en nicht für 4,50 Euro beim Dis­coun­ter. Da­rüber soll­te man sich im Kla­ren sein.

Butter bzw. »Gute Butter«

Nachdem But­ter üb­er Jahr­zehn­te hin­weg sys­te­ma­tisch schlechtgeredet wur­de, oh­ne dies auf wis­sen­schaft­li­che Stu­dien zu stützen, ist sie zwi­schen­zeit­lich von ih­rem schlech­ten Ruf »freigesprochen« worden und das völ­lig zu Recht.

Butter besitzt ei­nen ho­hen An­teil an ge­sät­tig­ten Fett­säu­ren, die eb­en NICHT – wie lan­ge Zeit be­haup­tet – schlecht für un­se­ren Or­ga­nis­mus sind. Aber auch ein­fach und mehr­fach un­ge­sät­tig­te Fett­säu­ren sind in But­ter ent­hal­ten. Ge­gen­über Oli­ven­öl kann sie zu­dem noch mit ei­nem ech­ten Plus­punkt punk­ten: Ab­hän­gig von der Nah­rung, die Kü­he zu sich neh­men, be­sitzt But­ter die für den Men­schen zwin­gend er­for­der­li­chen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA. Je mehr fri­sches Gras (Stich­wort: Frei­land­hal­tung!) ei­ne Kuh zu sich nimmt, des­to hö­her der Omega-3-Anteil in der Milch und de­ren Pro­duk­ten.

Zwiebeln und Knoblauch

Beide sind ein natür­li­ches An­ti­bio­ti­kum und be­kämp­fen wirk­sam schäd­li­che Pil­ze und krank­heits­er­re­gen­de Mi­kro­or­ga­nis­men. Die Zwie­bel ist eng mit dem Kno­blauch ver­wandt und be­sitzt ge­gen­über die­sem ei­ne mil­de­re Wir­kung.

Die Kom­bi­na­tion der bei­den bringt ein star­kes Duo her­vor. Bei­de ent­hal­ten wert­vol­le An­ti­oxi­dan­tien, die als Fän­ger »Frei­er Ra­di­ka­ler« un­se­ren Or­ga­nis­mus da­bei hel­fen, ge­sund zu blei­ben.

Die zur Gat­tung der Li­li­en­ge­wäch­se ge­hö­ren­den Pflan­zen ver­fü­gen zu­dem über ei­nen ho­hen Vi­ta­min- und Mi­ne­ral­stoff­ge­halt, von dem wir eben­falls ge­sund­heit­lich pro­fi­tie­ren. Ent­hal­ten sind die Vi­ta­mi­ne B1, B2 und B6 so­wie die Vi­ta­mi­ne C und E.

Au­ßer den Mi­ne­ral­stof­fen Salz, Ei­sen, Zink und Mag­ne­si­um, sind noch ei­ne gan­ze Rei­he wei­te­rer Mi­ne­ral­stof­fe in Zwie­beln und Kno­blauch ent­hal­ten, so­dass man bei­de Pflan­zen durch­aus als hoch­wer­ti­ge Mi­ne­ral­stoff-Lie­fe­ran­ten be­zeich­nen kann.

 

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Michael Pagelsdorf
Dipl. Ernährungswissenschaftler (Oekotrophologe)

Kerntemperaturen und »Slow Cooking« – der neue (alte) Trend

– durch ein Braten-Kern­ther­mo­me­ter Fleisch und Fisch op­ti­mal ga­ren

Die wich­tigs­ten Gar­gra­de und de­ren em­pfoh­le­ne Kern­tem­pe­ra­tu­ren. So ga­ren Sie Rind, Kalb, Lamm, Wild, Schwein, Fisch und Ge­flü­gel per­fekt auf den Punkt. Wis­sens­wer­tes über: »Slow Coo­king – der neue (alte) Trend« und wert­vol­le Hin­ter­grund­in­fos zum The­ma Lang­zeit­ga­ren er­gän­zen un­se­ren Bei­trag.

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